Montag, 30. Dezember 2002

Mittwoch, 18. Dezember 2002

Literaturland-bw.de

Bieten soll das Portal in seinem Endausbau Informationen zu den einzelnen Institutionen, Orten, Autoren, Öffnungszeiten, Eintrittpreise und Ansprechpartner. Vor allem dort, wo für die einzelnen Museen oder Archive noch keine Homepage vorliegt, könne das Portal Bildmaterial und sogar Tondokumente von Lesungen im Internet bereitstellen und so teilweise eine selbständige Netzpräsenz ersetzen, versichert Hansgeorg Schmidt-Bergmann, der Leiter des Karlsruher Literaturmuseums.
Über 20000 Euro hat die Erstellung der Grundstruktur der Internetseite www.literaturland-bw.de bisher gekostet. Aber noch ist dort ein Rohbau, der nur mit Passwort zugänglich ist. Zu Demonstrationszwecken für die Pressekonferenz in Marbach hatte man sechs Beispieleinträge eingepflegt, die restlichen Daten sollen von den Institutionen selbst kommen. „Das ist ein interaktives Projekt: Ohne die Mitwirkung der Gedenkstätten und Museen selbst kann das Verzeichnis nicht funktionieren.“, betonte Schmidt-Bergmann.
Was bisher zu sehen ist, wirkt nützlich: Zusätzlich zu den Informationen über die Gedenkstätten selbst finden sich auch Hinweise auf literarische Sehenswürdigkeiten in der jeweiligen Umgebung, zu anderen Ausflugszielen und Freizeitmöglichkeiten; auch an Links zu den jeweiligen Fremdenverkehrsbüros ist gedacht.
Bis zu den Sommerferien ist geplant die zweite und dritte Aufbaustufe weitgehend abzuschließen. Dann sollen nicht nur de meisten der Institutionen ihre Daten eingepflegt haben, sondern es werden auch Hinweise auf deren Publikationen, ein Veranstaltungskalender und Publikationen über die literarischen Stätten im Lande vorhanden sein. Denkbar sei weiterhin, dass man Routenvorschläge zum Beispiel zum Mörike-Jahr 2004 online stelle.
Obwohl der Endausbau noch einmal deutlich mehr kosten wird als die bisherige Vorarbeit und trotz knapper Kassen gab die für Literaturförderung zuständige Bibliotheksdirektorin Ursula Bernhardt aus dem Kunstministerium grünes Licht: „Das machen wir auf jeden Fall weiter.“
Dennoch denkt Hansgeorg Schmidt-Bergmann laut über alternative Einnahmequellen nach: „Wenn ein Verlag wie Klett-Cotta im Rahmen des Webauftrittes zum Beispiel auf seine Jünger-Gesamtausgabe hinweisen wollte, so muss man überlegen ob so etwas gegen eine Schutzgebühr möglich wäre.“

Informationen zu den 87 Gedenkstätten sind gegen Rückumschlag (Lang-DIN, 112 Cent) und 1€ Schutzgebühr erhältlich bei: Arbeitsstätte für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg, Schillerhöhe 8-10, 71672 Marbach/N.

Literaturland-bw.de
Internet-Führer zu literarischen Gedenkstätten im Land ist in Arbeit
Baden Württemberg ist, wir wissen es alle, ein Literaturland. Schiller in Marbach, Hesse in Calw und Gaienhofen und Hölderlin in Tübingen sind nur die prominente Spitze eines Eisberges: 87 literarischen Museen, Gedenkstätten und Archive gibt es im Land. Die sollen nun gebündelt und miteinander vernetzt auf einem Internet-Portal dargestellt werden, das die Arbeitsstelle für literarische Museen im Literaturarchiv Marbach zusammen mit dem Museum für Literatur am Oberrhein in Karlsruhe konzipiert hat. Geldgeber ist die Kulturstiftung der Landesbank Baden-Württemberg.

Samstag, 14. Dezember 2002

Beschlagnahmung der Phase 2



Die komplette 6. Ausgabe der linken Zeitschrift Phase 2 ist auf dem Weg von der tschechischen Druckerei nach Leipzig vom deutschen Zoll unter fadenscheinigen Begründungen beschlagnahmt worden (Generalverdacht auf "verfassungswidrige Inhalte" und "Steuervergehen"). Presseerklärung der Redaktion. Das Heft hätte auch ein Interview mit mir enthalten.

Freitag, 13. Dezember 2002

Eva Christina Zellers neuer Gedichtband „Stiftsgarten, Tübingen"

Und worum geht es? Um das, worum es bei Lyrik, so sie taugt, fast immer geht: Um Leben und Tod, um die Frage nach dem eigenen Ich, um die Auseinandersetzungen mit den Bildern, die von außen nach innen dringen und mit denen, die vom Inneren in Äußere projiziert werden.
Das Bändchen versammelt die neuren Gedichte und stellt ihnen Gedichtzyklen aus der Vergangenheit an die Seite, die verstreut veröffentlicht waren oder in heute vergriffenen Bänden enthalten sind. Und obwohl der Untertitel des Bandes „Gedichte“ lautet, enthält er auch die „Fluchten“, eine fiktive Biographie in lyrischer Prosa, die den Weg einer Frau nachzeichnet von der muffigen Kindheit als Halbwaise bis zur Befreiung in einer matriarchalischen Urwaldkolonie.
Einen Lebensweg stellt auch der Titelzyklus „Stiftsgarten, Tübingen“ dar: Das Sterben der Eltern, Geburt und Aufwachsen der Kinder finden im Dialog mit einer Natur statt, die sich das lyrische Ich zwar als Ort vorstellt, an dem es geborgen und angenommen ist, während es sich doch ironisch der Distanz bewusst bleibt, die es von den Dingen immer haben wird: „ich bin so frei sagt der neckar/er kann nicht sprechen“. Die Bilder von Eva Christina Zeller haben nichts geheimnisvolles und bleiben fast durchweg zugänglich, erhellen sich in der Folge von Gedicht zu Gedicht, auch weil sich die Motive wiederholen: Der sekundenklopfende Specht, die sprechenden und schreibenden Wasserlinsen. So erschreibt sich die Autorin einen eigenen Bildraum, ohne auf das in Mode geratene Sprachschreddern zurückgreifen zu müssen.


Eva Christina Zeller: „Stiftsgarten, Tübingen” Gedichte. 91 Seiten. Gebunden. Klöpfer und Meyer. 14,80 EUR. ISBN 3-421-05718-4 - bei amazon.de

Der Sekundenschlag des Spechts
Eva Christina Zellers neuer Gedichtband „Stiftsgarten, Tübingen"
Was ist zu erwarten im Schriftstellerhaus Stuttgart bei der Vorstellung eines Gedichtbandes, der „Stiftsgarten, Tübingen“ heißt, wie das neue Buch von Eva Christina Zeller aus ebendiesem Tübingen? Ein gedichteter Stadtführer? Fotokalenderkompatible Abbild-Gedichte?
So sehr der Titel mit den Erwatungen spielt, so wenig erfüllt die Autorin sie. Natürlich finden sich Verweise auf Hegel, Schelling und den ewigen Tübinger: Hölderlin. „Dass es Tübingen und der Stiftsgarten sind, ist eigentlich Zufall.“, betont sie. „Es geht um etwas anderes.“

Montag, 9. Dezember 2002

Online-Literaturwettbewerb der Virtuellen Schreibwerkstatt



Online-Literaturwettbewerb der Virtuellen Schreibwerkstatt
Gesucht werden deutschsprachige Prosatexte, die an Orten (Landschaften,
Städte, Plätze, Lokale, Gebäude etc. ...) spielen, die es wirklich gibt, die
in der Realität also wiedererkannt oder aufgesucht werden könnten. Große,
bedeutsame, historische Orte (Eiffelturm, Heldenplatz...) sind ebenso
möglich wie kleine, unbedeutende, persönliche (Straßenbahnhaltestelle,
Lieblingslokal ...).
Der „Ort der Handlung“ soll zum Anlass des Textes genommen werden, eine
wichtige Rolle darin spielen, das Schreiben des Textes quasi „auslösen“.
Die Texte können ab Oktober 2002 im Forum der Virtuellen Schreibwerkstatt
gepostet werden.
Die literarisch anspruchsvollsten und originellsten Beiträge werden in der
Virtuellen Schreibwerkstatt im Rahmen eines Projekts veröffentlicht und
nehmen am Wettbewerb teil.
Eine Buchveröffentlichung der besten Beiträge in der "edition
volkshochschule" ist geplant.
Einsendeschluss: 31. Januar 2003
Preise:
Hauptpreis des Online-Literaturwettbewerbs ist der Besuch der Tage der
deutschsprachigen Literatur 2003. Gestiftet wird dieser Preis von den
Veranstaltern Landeshauptstadt Klagenfurt und ORF Landesstudio Kärnten. Dies
beinhaltet die Anreise mit dem Zug nach Klagenfurt, die Akkreditierung zu
allen Veranstaltungen sowie Nächtigung mit Frühstück von Mittwoch, dem 25.
bis Sonntag, dem 29. Juni 2002.
1. Preis: Besuch der Tage der deutschsprachigen Literatur 2003
(Bachmannpreis)
2. Preis: Buchgutscheine der polycollege Buchhandlung im Wert von € 100,-
3. Preis: Buchgutscheine der polycollege Buchhandlung im Wert von € 50,-
Jury:
Mag. Susanne Schaefer-Wiery
Direktorin des polycollege Stöbergasse
Univ.-Prof. Mag. Dr. Wendelin Schmidt-Dengler
Institutsvorstand Germanistik der Universität Wien
Mag. Petra Nagenkögel
Schriftstellerin
Online-Werkstatt:
In der Werkstatt können die Texte zur Diskussion gestellt und überarbeitet
werden.
Die Teilnahme an der Werkstatt ist nicht Bedingung für den Wettbewerb.
http://studios.orf.at/ktn/stk/service/presse/2002_november/021111_bachmannpreis.htm
Virtuelle Schreibwerkstatt polycollege

Montag, 2. Dezember 2002

Zugaben



Auf den Seiten zu Polyplay finden sich jetzt zusätzlich zu der Leseprobe auch die im Buch so nicht enthaltene Vorgeschichte, Informationen über das historische Polyplay-Computerspiel, Stimmen aus dem Netz zu dem Roman usw.

Mittwoch, 20. November 2002

SWR-Rundfunkrat wieder ohne Beteiligung der Schriftsteller



VS weiter draußen vor der Tür


Auch im neuen SWR-Rundfunkrat bleibt der Schriftstellerverband für fünf weitere Jahre außen vor. Nach der Fusion von SDR und SWF 1998 hatte der ständige Ausschuß des Landtags bei der Vergabe der Rundfunkratssitze beschlossen, daß sich Schriftsteller- und Komponistenverband einen Sitz teilen. Mittlerweile sind fünf Jahre verstrichen, in denen der Komponistenverband das Sagen hatte, gemäß Absprache wäre nunmehr der VS an der Reihe gewesen. Aber offensichtlich sitzt es sich auf solchen Pfründen warm und weich, jedenfalls haben die Komponisten kurzentschlossen entschieden, alles beim alten zu belassen. Obwohl der VS-Landesvorsitzende Imre Török alles daran setzte, den Vertretern des künstlerischen Worts im Südwesten endlich ein Mitspracherecht im Rundfunk zu sichern, scheiterte er vor dem ständigen Ausschuß des Landtags: dem Vertreter des Komponistenverbandes wurde für die nächste Amtszeit wieder der Vorzug gegeben. Flötentöne statt kritischer Worte: böse Zungen behaupten jedenfalls, daß die Parteizugehörigkeit des Komponisten eine nicht ganz unentscheidende Rolle bei der Wiederinthronisation spielte. Der VS sieht jetzt jedenfalls schwarz.

Samstag, 16. November 2002



Jutta Weber-Bock - Lesung: "Laufen Leben" bei den Stuttgarter Buchwochen
Sonntag, 17. November 2002, 18.00 Uhr, Raum Karlsruhe, Haus der Wirtschaft
"In Geschichten und Gedichten setzt sich nach allen Regeln der literarischen Kunst ein imaginiertes Ich ins Leben, das sich laufend, joggend auf Welt und Wirklichkeit und ihre Brüche einläßt. Jutta Weber-Bock ist mit ihrem Erstling Laufen Leben ein gelungener Start in den Marathonlauf der Literatur gelungen."
("Laufen Leben", Passagen 15, de scriptum Verlag, c/o Josef Hoben, Rottweil 2001,
ISBN 3-931071-26-X)

Montag, 11. November 2002

Gedichte deutsch / englisch



Doppelnovember
10 Gedichte, die ich für einige Lesungen nach England
mitnehme.

Mit Gedichten gegen Terror und Gewalt

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen, die Fensterscheiben jüdischer Geschäfte wurden eingeworfen - auch in Stuttgart. Die Täter waren Mitglieder von SA und NSDAP. Die Geschäfte wurden häufig von der Hitlerjugend und dem Mob geplündert. Heute nennt man die Übergriffe das "Novemberpogrom", um den verharmlosenden Ausdruck "Reichskristallnacht" der Nazis zu vermeiden.

Zur Erinnerung an diese schreckliche Nacht sind am Samstagnachmittag, trotz Kälte und Regens, mehr als 50 Zuhörer zur Lesung an das Mahnmal für die Opfer des Faschismus gekommen. Bei der gemeinsamen Veranstaltung von Schriftstellerverband, Amnesty International, AnStiftung, Theaterhaus und MUT ergriffen Stuttgarter Theater- und Kulturschaffende mit eigenen und fremden Texten das Wort. Den Anfang machte der Musiker und Sänger Erich Schmeckenbecher mit einem jiddischen Lied, das von Heimatlosigkeit und Sehnsucht handelt.

Der Anwalt Ulrich Cassel plädierte in seiner Rede dafür, den 9. November als deutschen Nationalfeiertag einzusetzen, statt des "blassen Stichtags 3. Oktober". Denkwürdige Ereignisse habe es an diesem Tag viele gegeben. Der 9. November war auch der Tag, an dem 1918 die erste deutsche Republik ausgerufen wurde. Am 9. November 1928 scheiterte der Hitler-Putsch, und 1989 öffnete sich an diesem Tag die Mauer.

Der Regisseur Yaron Goldstein trug das "Lied eines toten Soldaten an seinen Vater" vor, das nach dem Sechstagekrieg 1967 entstand: Ein Soldatentod sei kein Grund zum Stolz, sondern lediglich ein Grund zur Trauer. Ein beeindruckendes Dokument hat der Schauspieler Stephan Moos ausgegraben. Ein jüdischer Freund seines Vaters schrieb seinen Bekannten einen Abschiedsbrief, nachdem er die Nachricht erhalten hatte, dass er sich zur Deportation melden soll: "Endlich hat das quälende Warten ein Ende. Getrost gehe ich in eine neue Zukunft. Seid unbesorgt." Es war sein letztes Lebenszeichen.

Der Gewerkschafter Niels Clasen erinnerte daran, dass Zivilcourage damals das Leben kosten konnte: So hätten die Frauen von Waiblingen am 9. April 1945 in einer Demonstration auf dem Platz vor dem Rathaus die kampflose Übergabe der Stadt an die einrückenden Alliierten gefordert. Ein SS-Mann hätte beinahe auf die Frauen und Kinder geschossen.

Doch nicht nur um Geschichte ging es bei der Lesung, auch die alltägliche Gewalt gegen Ausländer heute war Thema. Die Verzweiflung einer "schwarzen Deutschen" darüber, dass sich nichts je ändern werde, schilderte der Text, den Shala Blum ausgewählt hatte. Karin Bauer von Amnesty International stellte den Fall eines ägyptischen Rechtsanwalts vor, der ohne Begründung seit elf Jahren in Haft gehalten wird. Die ägyptische Regierung behaupte, der Mann existiere gar nicht, obwohl ihre eigenen Gerichte seine Freilassung anordnen. Am Ende der Lesung stand das Gedicht "Träume" von Günther Eich, das mit den Worten schließt: "Seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt."

Die Lesung ist Teil eines umfangreichen Veranstaltungsprogramms "Gewalt ist kein Weg - Initiative für Toleranz und Zivilcourage". Es schloss sich eine vom Stadtjugendring organisierte Stadtrundfahrt zu "Leben und Leiden der Stuttgarter Juden" an. Enttäuscht war Organisator Peter Grohmann von der Haltung des Ordnungsamtes: "Man hat uns verboten, die Lautsprecher anzuschalten, wenn weniger als 50 Leute kommen, obwohl gleich nebenan die Schlittschuhbahn pausenlos Musik dudelt."

Siehe auch: http://www.peter-grohmann.de

Mit Gedichten gegen Terror und Gewalt
Kulturschaffende erinnern am Karlsplatz mit einer Lesung an Novemberpogrom von 1938
Am Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Karlsplatz ist am Samstag mit einer Lesung an die Ereignisse des 9. November 1938 erinnert worden. Künstler und Gewerkschafter trugen Gedichte und historische Texte vor.

Samstag, 9. November 2002

Zwei Artikel



Als die Bücher laufen lernten
Wie man mit Hilfe des Internets Gedrucktem Beine machen kann
Steckt auch Ihr Regal voller Bücher, die gut sind, von denen Sie aber genau wissen, dass Sie sie nicht ein zweites Mal lesen werden? Warum schenken Sie ihnen nicht die Freiheit?
Mehr
In des Teufels Atomkeller
Was ist von der braunen High-Tech-Vergangenheit in Haigerloch geblieben?
Haigerloch, ein 2000-Einwohner-Flecken im Schwäbischen, wirkt nicht gerade wie ein Sprungbrett der technologischen Evolution. Und doch hätte dort 1945 beinahe der erste deutsche Atomreaktor gestanden.
Mehr

Freitag, 8. November 2002

Literarische Predigt am 10.11. in Fellbach



Literarische Predigt am 10.11. in Fellbach
Lange in keiner Kirche mehr gewesen? Ich halte am kommenden Sonntag um 11 Uhr in der Johanneskirche in Fellbach-Oeffingen eine literarische Predigt zum Thema: "Dear Policeman I am God". Vielleicht könnte das Grund sein, mal wieder in eine Kirche reinzuschauen; oder ein Grund mehr, nie wieder in eine reinzugehen. Danach gibt's übrigens auch etwas zu trinken :-)

Test-Test-Test



Und nochmal: Test.

Donnerstag, 7. November 2002

Leben und Leiden Stuttgarter Juden und Jüdinnen

Die Stadtrundfahrt begibt sich auf Spuren jüdischer Geschichte in Stuttgart. Besucht werden historische Stätten, die verbunden sind mit den Lebens- und Leidensgeschichten der Stuttgarter Juden und Jüdinnen in der Zeit des Nationalsozialismus, die von Verfolgung und Widerstand, von Anpassung und Zivilcourage berichten.

Die Route führt u.a. zu dem Ort an dem die Deportation der württembergischen Juden 1941 begann, zu einem jüdischen Friedhof aus dem 19 Jahrhundert und zu Orten an denen einmal jüdische Einrichtungen standen oder Juden vor 1945 lebten.

Termin Samstag 9. November 2002
Treffpunkt 13.00 Uhr , Mahnmal am Karlsplatz
Dauer ca. 4 Std.

Kosten 5 EUR pro Person

Anmeldung erbeten beim Stadtjugendring Stuttgart e.V., Junghansstr. 5, 70469 Stuttgart, 0711/23726-22, Fax.: 0711/23726-90, email.: beate.mueller@sjr-Stuttgart.de

Gewalt ist kein Weg
Leben und Leiden Stuttgarter Juden und Jüdinnen
Stadtrundfahrt
“Sieben Jahrhunderte sind es, in denen sich jüdisches Schicksal in
Stuttgart abspielt. Wie in jeder Geschichte, gibt es auch hier ein Auf
und ein Ab, doch erscheinen die Senkungen tiefer und die Hebungen
seltener (...)” Maria Zelzer
Im Rahmen der Reihe „Gewalt ist kein Weg“ lädt der Stadtjugendring zu einer besondere Rundfahrt ein. Sie beginnt unmittelbar nach der „Öffentlichen Lesung gegen das Vergessen“ am Samstag, 9. November, um 13 Uhr - die vorausgehende Lesung am Mahnmal für die Opfer des Faschismus (Karlsplatz) beginnt um 11 Uhr.

Sonntag, 3. November 2002

Lyrik 2000 S



Lyrik 2000 S
Ausschreibung zum Lyrikpreis "Lyrik 2000 S" für das Jahr 2002
(Private Initiative)
Der Preis für das Jahr 2002 richtet sich an Autorinnen/Autoren aller
Altersklassen.
Thema : " Lyrische Morde "
Anforderungen :
- Das Gedicht muss deutschsprachig sein.
- Pro Autorin/Autor darf nur ein (bisher unveröffentlichtes)
Gedicht eingereicht werden.
- Auf dem eingereichten Werk darf kein Hinweis auf den Verfasser
zu erkennen sein.
- In einem verschlossenen Umschlag ist eine Kurzvita mitzusenden.
- Fünffache Ausfertigung des Gedichtes.
(Die Beiträge sowie der Umschlag werden bei Eingang sofort codiert.)
- Ausreichend frankierter und adressierter C6 Rückumschlag für
Informationen über Gewinnerinnen und Gewinner, Ort und Zeit der
Preisverleihung, sowie weiterer Veröffentlichungen.
- Eine Teilnahme per e-mail ist ausgeschlossen.
Alle Einsender erklären sich mit Teilnahme automatisch damit einverstanden, dass
der Beitrag im Rahmen des Lyrikpreises in verschiedenen Medien unentgeltlich
veröffentlicht werden kann.
Einsendeschluss ist der 31.12.2002 (Poststempel)
Aus organisatorischen Gründen kann leider keine Rücksendung der Beiträge
erfolgen.
Die Gewinner werden bis April des Jahres 2003 ermittelt. Die ersten vier werden
zu einer Lesung ihrer Beiträge im Mai 2003 eingeladen und im Rahmen einer
Live-Sendung oder Fernsehaufzeichnung für das Bürgerfernsehen (BOK Marl) geehrt.
Das genaue Datum sowie der Ort der Verleihung werden noch bekannt gegeben.
Preise :
Ø 1. Preis 300 Euro
Ø 2. Preis 150 Euro
Ø 3. Preis 100 Euro
Ø 4. Preis 50 Euro
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Jurymitglieder und deren Angehörige dürfen nicht am Wettbewerb teilnehmen.
Adresse : Lyrik 2000 S, Rosenstraße 60, 45899 Gelsenkirchen
Bei Rückfragen Tel.: 0209/583960 Fax: 0209/583970 e-mail:
lyrikpreis@lyrik2000s.de
Ausführliche Informationen auf der Homepage:
http://www.lyrik2000s.de
(Andreas Sticklies)

Samstag, 26. Oktober 2002

Garten-Literatur: die neuen Spartenliteraturen im Netz



Neue Spartenliteratur im Netz
Garten-Literatur: etwas für Schrebergärtner und solche, die es werden wollen

Spartenliteratur ist schwer im Kommen, selbst im Netz. Was thematisch vorverdaut wird, erleichtert vielen den Zugang zur Kunst. Eine besonders abstruse Seite findet sich für Laubenfreaks: Literatur für den Rundgang zwischen den Gartenzwergen, in der einen Hand die Plastikgießkanne, in der anderen die Loseblättersammlung. Einfach herzzerreißend dämlich.

Garten-Literatur.de


Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf muß Dorfschreiber-Preis zurückziehen



Elbflut entpuppt sich als Literaturbanausin:
Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf muß Dorfschreiber-Preis zurückziehen

Im Frühjahr wurde der erste Dorfschreiberpreis von Mühlbeck-Friedersdorf ausgeschrieben, nach der "Elb-Jahrtausendflut" muß die Preisvergabe nun zurückgezogen werden. In einer Erklärung des Fördervereins heißt es, daß die Flut die regionalen Sponsoren existentiell so schwer getroffen habe, daß keine Preisvergabe erfolgen kann. Allerdings sei der Wettbewerb nur aufgeschoben, "bis die Sterne günstiger stehen".

Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf

Samstag, 19. Oktober 2002

Krass, Herr Grass!



Rau und Schroeder ehren Grass
Bundespraesident Rau hat den Schriftsteller und
Literaturnobelpreistraeger Guenter Grass als "Mahner und Foerderer der
res publica" gewuerdigt. Grass, der am Mittwoch 75 Jahre alt geworden
war, verkoerpere wie kein anderer Schriftsteller die deutsche
Gegenwartsliteratur, sagte Rau am Freitag auf einer Geburtstagsfeier
fuer den Jubilar im Deutschen Theater in Goettingen. An der Feier
nahmen rund 500 Gaeste teil.
Bundeskanzler Schroeder nannte Grass "einen der grossen Kuenstler des
Jahrhunderts". Grass sei oft unbequem gewesen fuer die Regierenden,
"auch fuer mich". Er, Schroeder, habe aber viel von ihm lernen koennen.
Am kommenden Sonntag wollen Schroeder und die schleswig-holsteinische
Ministerpraesidentin Simonis in Grass' Wahlheimat Luebeck ein nach ihm
benanntes Literatur- und Kunst-Haus eroeffnen.
[Quelle]

Freitag, 18. Oktober 2002

Für Menschenrechte.

Der P.E.N-Club setzt sich getreu seinem Motto „Für die Freiheit des Wortes“ international für verfolgte, im Exil lebende und in ihren Menschenrechten beschnittene Schriftsteller ein. Die 700 Mitglieder des deutschen Zentrums waren aufgefordert, Texte beizutragen. Texte gegen das Wegsehen, Weghören und das Schweigen angesichts von Gewalt, Rassismus und Entrechtung. Oder, wie es Karlheinz Frank lieber positiv formuliert: Für das Hinsehen, Zuhören und das Erheben der Stimme.
Im Feuilleton ist es zur Zeit gängig gerade den europäischen und sowieso den deutschen Intellektuellen ihr Schweigen vorzuwerfen. „Ich dachte, es schicken vielleicht 50 Kollegen Texte ein. Damit, dass es über 400 sein würden, von denen ich mir jetzt wohl 200 zu Feinden gemacht habe, damit habe ich nicht gerechnet.“ Karlhans Frank hatte die undankbare Aufgabe, die Texte zu sichten und Ablehnungsbescheide an namhafte Kollegen zu verschicken, denn nur anerkannten Autoren ist der Beitritt zum P.E.N. möglich.
Der vorliegende Band ist eine mehrfache Premiere. Herausgeber Frank hat zusätzlich zu seinen über 100 eigenen Büchern bereits mehrere Anthologien gemacht. Aber dies ist die erste, die er in Lesungen vorstellt. Und es ist auch die erste Anthologie von P.E.N-Autoren in dieser Breite und ohne lediglich internen Charakter.
Was darf man nun für Texte in einer solchen Anthologie erwarten? Moralinsaure Traktate über das Gutmenschentum? Fingerzeige auf politische Systeme und Kulturen, die es mit den Menschenrechten nicht so genau nehmen? Weit gefehlt.
Gedichte, Reportagen. Dokumente, Essays, Reden: All dies findet in dem 270 Seiten starken Band Raum – der doch ursprünglich nur 200 Seiten haben sollte. Der Humor kommt genau so wenig zu kurz wie die Aufarbeitung eigener historischer und gegenwärtiger Sünden. Da gibt es den makabren Abzählvers des Herausgebers selbst. „Hanne, Änne, Trine,/ im Wald liegt eine Mine./ Wer drauf tritt/ fliegt mit.“ Da sind die Erinnerungen älterer Autoren an ihre Jugend im Dritten Reich, in der sie entweder überzeugte „kleine Nazis“ oder Außenseiter waren. Da sind die Tagebuchblätter des Exil-Iraners SAID, der in peinlichem Realismus die alltägliche Diskriminierung von Menschen festhält, die in Deutschland Asyl erbeten und zu Recht erhalten haben. Da gibt es bittere Satiren, wie die Rollen-Rede von Christoph Heyn, der den Ausländern erklärt, dass man gar nichts gegen sie als Ausländer habe, sondern einfach Angst, dass deren Armut den eigenen Wohlstand gefährde. Neben der poetischen Parabel finden sich auch Frontalangriffe, wie die Rede von Günther Grass vor dem Europarat aus dem Jahr 2000, in der er Politiker wie Stoiber und Koch, die unter denen sind, die ein NPD-Verbot fordern, als Rassisten entlarvt und sich für die Rechte von Sinti und Roma einsetzt.
Eher zufällig erscheint der Band in der Reihe „Bertelsmann Jugendbuch“. Karlheinz Frank erklärt: „Das Buch ist nicht nur aber auch für Jugendliche lesbar.“ Das wäre zu wünschen: Dass nicht nur die neuen Generationen, sondern auch die bereits lebenden das Hinsehen, Hinhören und das Erheben der Stimmen lernen.

„Menschen sind Menschen. Überall. – P.E.N.-Autoren schreiben gegen Gewalt.“ Ausgewählt von Karlheinz Frank. C. Bertelsmann Taschenbuch (cbt). ISBN: 3-57030012-9. 7 EUR. [Amazon.de-Shop]

Für Menschenrechte.
Anthologie deutschsprachiger P.E.N-Autoren – Vorstellung im Schriftstellerhaus Stuttgart
„Menschen sind Menschen. Überall.“ Aber natürlich. Wer würde da widersprechen? Leider: die Wirklichkeit. Und glücklicherweise: die gleichnamige Anthologie von Autorinnen und Autoren des P.E.N.-Zentrums Deutschland (Poets, Essayists, Novelists), die ihr Herausgeber Karlhans Frank im Stuttgarter Schriftstellerhaus vorstellte.

netzliteratur.net hat 2 neue Herausgeber

Dr. Christiane Heibach arbeitet am Lehrstuhl für Kultur- und
Medientheorie, Mediengeschichte der Universität Erfurt. Ihre
Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Geschichte und Theorie der
ästhetischen Kommunikation, Digitale Kunst und Literatur/Netzkunst und
-literatur sowie Literatur- und Medientheorien des 20. Jahrhunderts.
Seit 1996 beschäftigt sie sich mit dem Internet als kulturellem
Phänomen. Publikationen u.a.: 1996: Heibach, Christiane/Bollmann, Stefan
(Hg.): Kursbuch Internet. Anschluesse an Wirtschaft und Politik,
Wissenschaft und Kultur, Mannheim (Bollmann); 2000: Literatur im
Internet. Theorie und Praxis einer kooperativen Aesthetik, Berlin (Diss.
Heidelberg); 2003: Literatur im elektronischen Raum. Frankfurt am Main
(Suhrkamp) (erscheint im Februar/Maerz).

Dr. Beat Suter hat sich als einer der ersten im deutschsprachigen Raum
wissenschaftlich mit Internetliteratur beschäftigt. Er war u.a.
Projektleiter des Symposiums Digitaler Diskurs in Romainmôtier 1999.
Herausgeber (zusammen mit Michael Böhler) des Buches: Hyperfiction.
Hyperliterarisches Lesebuch: Internet und Literatur. Mit CD-ROM. Basel/
Frankfurt a. M.: Stroemfeld/ Nexus 1999. Autor des Buches: Hyperfiktion
und Interaktive Narration im frühen Entwicklungsstadium zu einem Genre.
Zürich: update verlag 2000. Verleger der neuen hyperliterarischen Reihe
edition cyberfiction.

netzliteratur.net: Netzliteratur // Internetliteratur // Hyperfiction // Netzkunst
netzliteratur.net [http://www.netzliteratur.net] hat 2 neue
Mitherausgeber: Christiane Heibach und Beat Suter.

netzliteratur.net ist eine umfangreiche, nichtkommerzielle Plattform zur
Netzliteratur und Netzkunst und bietet unter anderem die wichtigsten
Texte und Quellen zum Thema.
netzliteratur.net wurde von dem Stuttgarter Konzept- und Netzkünstler
Johannes Auer aufgelegt. Künftig werden Christiane
Heibach und Beat Suter netzliteratur.net mitgestalten.

Schriftsteller Kempowski wird Doktor ehrenhalber



Schriftsteller Kempowski wird Doktor ehrenhalber
Der Schriftsteller Walter Kempowski wird Ehrendoktor der
Philosophischen Fakultaet der Universitaet Rostock. Das gab die
Hochschule am Donnerstag bekannt. Die Auszeichnung soll dem Autor fuer
seine Buecher "Deutsche Chronik" und "Echolot" am 13. November
verliehen werden. Die Laudatio wird der Literaturkritiker Fritz
Raddatz halten. Kempowski kuendigte an, Thema seiner Festrede werde
Toleranz und die Wiedervereinigung sein. Im Anschluss an den Festakt
soll ein Kempowski-Archiv eroeffnet werden.
In "Echolot" dokumentiert Kempowski den Zeitraum vom 1. Januar bis
zum 28. Februar 1943. Im ersten Band des Werkes, das 1993
veroeffentlicht wurde, fasst er Dokumente zusammen: Lagebesprechungen
aus dem Fuehrerhauptquartier, Feldpostbriefe von Wehrmachtssoldaten
aus Stalingrad, Statistiken des Juedischen Friedhofes
Berlin-Weissensee, Eisenbahnfahrplaene, Eintraege in Klassenbuecher sowie
Briefe von Fronttheatern.
[Quelle]

Dienstag, 15. Oktober 2002

Seit heute ist der Opac des Deutschen Literaturarchivs online



Marbach, 15.10.2002 -- Roland Kamzelak
--
Seit heute ist der Opac des Deutschen Literaturarchivs online!
Es war ein kleiner Switch nur umzulegen, um den Opac heute morgen online
zu schalten. Doch es war ein langer Weg seit 1995, den elektronischen
Katalog des Deutschen Literaturarchivs zu erarbeiten, der
Archivbestände, Bibliothekseinheiten, Gegenstände der Bildabteilung in
einem System verbindet.
Bitte informieren Sie sich unter
http://www.dla-marbach.de/aktuelles/aktuelles.html
--
Roland Kamzelak, Leiter der Direktionsabteilung

Montag, 14. Oktober 2002

Neues aus Marbach



SNM/DLA: Neues aus Marbach
PM 47/2002: Einladung zur Marbacher Autorenlesung: Martin Suter stellt seinen neuen Roman %u203ADer perfekte Freund%u2039 vor (14. Oktober 2002)
PM 44/2002: Hermann Hesses Leben in Marbacher Momentaufnahmen (14. Oktober 2002)
PM 45/2002: Die Marbacher Erwebung des Monats Oktober. Ein unbekannter Brief von Rainer Maria Rilke (14. Oktober 2002)
Hermann Hesse - Diesseits des >Glasperlenspiels<, 23. Juni bis 27. Oktober 2002, Schiller-Nationalmuseum Marbach am Neckar (18. Juni 2002)

Freitag, 11. Oktober 2002

og hits ffm



Hi,
ich bin morgen (Fr) am Spätnachmittag und am Samstag auf der Buchmesse.
Ich freue mich, wenn man sich treffen könnte...
Zu erreichen per Handy am Besten schon im Zug so ab 14h30':
0179 297 234 2
Grusz
Oliver

Donnerstag, 10. Oktober 2002

Polyplay



Mein neues Buch Polyplay ist erschienen. Die Erstlesung findet statt am Samstag, den 12.10.02, Tübingen, Clubhaus (Wilhelmstr. 30), Raum 4, 13.00 - 15.00 Uhr. Diskussion nicht ausgeschlossen. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung der 1. Tübinger Volxuni [PDF].

Die ZEIT-Schülerbibliothek



Die ZEIT-Schülerbibliothek
Weshalb wir einen literarischen Kanon brauchen

Aus Baden-Württemberg:
23. Friedrich Hölderlin: Hyperion
45. Friedrich Schiller: Kabale und Liebe

Mittwoch, 9. Oktober 2002

Der Fernsehturm brennt

Das Beschnuppern war nicht der einzige Zweck des Treffens, es wurde hart gearbeitet. Statt unter Anleitung ihrer Lehrer hatten die jungen Autorinnen und Autoren erstmals einen waschechten Autor als „Trainer“ vor sich: Imre Török, den Vorsitzenden des Schriftstellerverbandes Baden Württemberg (VS).
Kreativität auf Kommando? Geht das? Kann man Schreiben lernen? Man kann, wenn man es trickreich anstellt. Da liegen plötzlich Pfennige auf dem Tisch, Glückpfennige vielleicht, die die Phantasie anregen sollen, Nachdenken provozieren: Glück, was ist das? Und Unglück, ist das Gegenteil? Oder eher Pech? Und wann wird ein Unglück zur Katastrophe? Genug diskutiert, jetzt wird losgeschrieben, dann vorgelesen, gefragt, kritisiert, kommentiert, gelobt, ermutigt.
Da entstehen in kürzester Zeit erstaunliche kleine Werke: Vom existentialistisch angehauchten, philosophisch komplexen Gedicht bis zur humorvollen Familienskizze, die meisterhaft die Perspektive eines Kleinkindes auf einen langweiligen Aufenthalt bei den Verwandten beschreibt. Es gibt Tagträume vom 9/11-Hubschrauber-Angriff auf den Stuttgarter Fernsehturm oder witzige Satiren auf genau die Situation, in der man sich gerade befindet: Da fällt einem nix ein und man ist auch noch als erster mit Vorlesen dran. Pech eben.
Wie ist das, wenn man immer lachen muss, wenn einem jemand berührt, ist das ein Segen oder ein Fluch? Man merkt deutlich, dass hier erfahrenere Schreibende am Werk sind. Trainiert wird in Arbeitsgemeinschaften an der Schule, ohne Noten, bei manchen gar an Samstagvormittagen. Geübt werden Phantasiegeschichten, Identifikation, Perspektivwechsel, innerer Monolog, Märchen: das Handwerkzeug.
Aber auch originellere Aufgaben denken sich die Lehrer aus. Im Computerraum entstehen „Kollektivtexte“: Einer fängt an, dann werden die Plätze getauscht. Das trainiert die Sensibilität, den Blick für den Stil und den Aufbau des zunächst fremden Textes, er wird zum eigenen.
„Wir arbeiten an den Texten von gestern weiter. Wer fertig ist, kann aber auch schon einmal vorstellen.“, ermuntert der Profi. Da ist ein satirisches Gedicht auf die Wahlschlappe der FDP und ein Fragment einer Abenteuergeschichte im ewigen Eis, ein rachelustiger innerer Monolog lässt die Zuhörer zunächst rätseln, dann: „Ich finde gut, dass der Ttext offen lässt, was eigentlich passiert ist. Das ist interessanter für die Leser. Aber wahrscheinlich wurde sie von einem Freund sitzen gelassen.“ In einer anderen Geschichte gesteht ein „Zwilling“ nach Jahrzehnten eine Brandstiftung. „Die Geschichte hört zu früh auf. Es sind zu viele Fragen offen. Überlegen Sie, warum er jetzt gesteht, was damals passierte, was in den ganzen Jahren in ihm vorging.“, schlägt Imre Török vor.
„An einem Gymnasium muss die AG jetzt gestrichen werden, es sind Pflichtstunden abzudecken. Kann da der Schriftstellerverband helfen?“, fragt einer der anwesenden Lehrer den Autoren-Gewerkschafter zum Abschluss. Imre Török schlägt vor: „Wenden Sie sich an den Förderkreis deutscher Schriftsteller, der organisiert kostenlose Seminare, an denen auch die jungen Leute teilnehmen können.“
Denn Förderung haben sie allemal verdient.


„Augen-Blicke“. Zu beziehen über G. Herrmann, Vaihinger Landstr. 70, 70195 Stuttgart. 5 EUR. ISBN 3-933916-06-02




„Es tut mir in der Seele, weh, wenn ich euch jetzt beim Schreiben unterbrechen muss.“ Imre Török (stehend, rechts) von Schriftstellerverband Baden Württemberg beim Schreibworkshop mit Schülerinnen und Schülern im Stuttgarter Schriftstellerhaus.

Der Fernsehturm brennt
Schreibwochenende von Jung-Autoren mit Imre Török im Schriftstellerhaus Stuttgart
Es war ein Schreibseminar der besonderen Art zu dem sich Schülerinnen und Schüler an einem Spätsommerwochenende im Schriftstellerhaus Stuttgart zusammenfanden. Die Jugendlichen sind Teilnehmende des „Programms zur Förderung besonders befähigter Schüler“ des Oberschulamtes Stuttgart und hatten erstmals Gelegenheit sich kennen zu lernen. „Literarisch versammelt“ hatten sie sich schon vorher in dem Bändchen „Augenblicke“, das zum zweiten Mal die Texte er jungen Talente aus dem Stuttgarter Dillmann-Gymnasium, aus dem Andreae-Gymnasium Herrenberg und aus dem Albert-Schweitzer-Gymnasium in Neckarsulm präsentiert. Schon letztes Jahr war ein Band mit dem Titel „Wurzeln, Wege Visionen“ erschienen.

Sonntag, 6. Oktober 2002

Drehbuch



Links zum Thema Drehbuch (dem Referatsthema von Ulrike Dietmann beim letzen VS-Regio-Treff Rein-Neckar-Enz) finden sich bei: Literaturwelt: Themen/Drehbuch
Weitere Links zu diesem Themenkomplex gibt es über folgenden Suchlink:
Suche: Film

Ebook in Mengen - nur die Rechte bleiben links liegen



E-Book-Boom bereitet Kummer
Vor zwei Jahren ein Riesenhype, dann Krise, aber inzwischen hat sich das
E-Book etabliert: Die Anzahl verfügbarer E-Books ist so hoch wie nie zuvor
-- doch die meisten sind privat eingescannte Bücher, die zum Nulltarif im
Internet kursieren.
[Quelle]

Donnerstag, 3. Oktober 2002

WIENER WERKSTATTPREIS 2003



WIENER WERKSTATTPREIS 2003
1.) Ausschreibung Literatur
€ 2.800,-
Einsendeschluß: 30. April 2003
Thema: GRENZEN
Die Gewinner 2002: Hanna Klavacs (Kurzprosa, Wien) und Alexander Gumz (Lyrik, Berlin)
Der Literaturpreis wird für die Bereiche Kurzprosa, Lyrik und - heuer NEU! - Film/Treatment vergeben. Der Preis wird öffentlich gesponsert (Sektion Kunst des österreichischen Bundeskanzleramtes, Stadt Wien). Teilnahmeberechtigt sind AutorInnen des deutschen Sprachraumes. Die Texte dürfen maximal 5 Seiten (Kurzprosa), 10 Seiten (Film/Treatment) bzw. 10 Gedichte umfassen. Die Teilnahme ist sowohl über Briefpost (inklusive Diskette) als auch über E-Mail möglich. Ein Teilnahmeformular ist erforderlich.
Genauere Informationen und Teilnahmeformular finden sich auf der Webseite http://www.werkstattpreis.net bzw. können über werkstattpreis@introvis.com erfragt werden. Auf dem Postweg können die Unterlagen unter folgender Adresse angefordert werden: Wiener Werkstattpreis, c/o Peter Schaden, Schönbrunner Str. 79/19, A-1050 Wien. Telefonische Auskünfte unter (00431) 545 50 32.
2.) Ausschreibung Fotografie
€ 3.200,-
Einsendeschluß: 31. März 2003
Die Gewinner 2002: Alfred Weissenegger (Hauptpreis, Österreich), Matthias Hagedorn (D), Norman P. Krauß (D), Jana Wisniewski (A), Karlheinz Zankl (Ö)
Die internationale Ausschreibung ist themenfrei, wird von der Wiener Fotogalerie p.s.kunst unterstützt und ist als Publikumsausschreibung ausgerichtet: Neben einer dreiköpfigen Jury, die von der Galerie p.s.kunst bestimmt wird, gibt es ein Bewertungsverfahren über Internet. Dabei stehen vier Sparten zur Auswahl (Natur, Architektur, Menschen und experimentelle Fotografie). Zu diesen Sparten können entweder Einzelfotos oder Fotoserien eingereicht werden.
Genaue Informationen und Teilnahmeformular sind auf der Webseite http://www.werkstattpreis.net ersichtlich bzw. können über werkstattpreis@introvis.com erfragt werden. Auf dem Postweg können die Unterlagen unter folgender Adresse angefordert werden: Wiener Werkstattpreis, c/o Peter Schaden, Schönbrunner Str. 79/19, A-1050 Wien. Telefonische Auskünfte unter (00431) 545 50 32.
Für weitere Informationen und Rückfragen stehe ich Ihnen unter der E-Mail-Adresse peterschaden@introvis.com bzw. telefonisch unter (00431) 545 50 32 jederzeit zur Verfügung.

Die Leselupe-Anthologie 2002

Bis zum 01.11.02 kann die Anthologie zum ermäßigten Subscriptionspreis beim Web-Site-Verlag für 12,- EUR vorbestellt werden. http://www.web-site-verlag.de/index.php?func=21&id=19

Autoren der Anthologie erhalten beim Web-Site-Verlag das Werk zum ermäßigten Autorenpreis (10,- EUR)


...Immerhin 42 Autoren schafften es letztenendes und verhalfen dieser Anthologie zu einer bunten Mischung aus Prosa und Poesie, von der witzigen Glosse über ernste Gedanken bis zur makaberen Geschichte.
Unter "Wie jetzt?" vereinten wir aber nicht nur die unterschiedlichsten Texte, sondern auch Autoren aus allen Ecken Deutschlands und weit darüber hinaus. Außerdem bietet die Anthologie ein breites Spektrum an Autoren-Jahrgängen von 1939 bis 1981. Da fällt mir gerade auf, 39-81 das sind 42 Jahre zwischen 42 Autoren und 42 Texten. Zufall oder "Wie jetzt?"

Alle Infos gibt es hier:
http://www.leselupe.de/antho.php

Die Leselupe-Anthologie 2002
Wie jetzt? Zweideutigkeiten, Klischees und Irrtümer

Herausgeber: Gerhard Feil, Tim Rohrer
ISBN 3935982267
13,50 Euro
Erscheinungstermin im Buchhandel: 01.11.02

Grusel-/Horror-Anthologie



Für eine Grusel-/Horror-Anthologie, die im Frühjahr 2003 erscheinen soll,
sucht der Schreiblust-Verlag Andreas Schröter noch Manuskripte bis maximal
30 Seiten Länge (Standardmanusskriptseiten 30 Zeilen x 60 Anschläge). Die
Rechte verbleiben bei den Autoren - es ist geplant, den Autoren ein
erfolgsorientiertes Honorar zu zahlen. Einsendungen per e-mail als RTF-Datei
bis zum 30. November 2002 an postmaster@schreib-lust.de.

Sonntag, 29. September 2002

Mellrichstädter Literatur-Werkstattpreis

Aber ganz anders: statt Fördergelder horizontal von oben nach unten zu verteilen, statt sich überhaupt die Mühe zu machen, Fördergelder "von außen" aufzutreiben, wird hier also vertikal verteilt, eine Binnenförderung geschaffen. Richtig so: außer uns Literaten interessiert unsere Literatur doch sowieso kein Schwein, da können wir ja auch gut füreinander aufkommen. Und wenn jedes Kind ebbes gewinnt, hat jedes Kind mal ebbes davon gehabt.
Dieses Thema ist zwar schon einmal gebloggt worden, aber ich finde, man kann gar nicht oft genug auf diesen great poetry-swindle aufmerksam machen. Ich fürchte nämlich, er macht Schule.

Autoren finanzieren Autoren?
Daß man das "unternehmerische Risiko" auch bei Literaturpreisen gering halten kann, bewies der Mellrichstädter Literatur-Werkstattpreis von Beginn an: um den mit 500 EUR dotierten Preis zu finanzieren, wurde und wird ein Startgeld von 10 DM respektive 5 EUR erhoben. Literaturförderung anders.

Freitag, 27. September 2002

Pay per view und die deutschen Bibliotheken



Der Deutsche Bibliotheksverband kritisiert Empfehlungen zur wissenschaftlich-technischen Informationsversorgung.
Zahlen für Seiten?

Montag, 23. September 2002

Poeten übersetzen Poeten



Poeten übersetzen Poeten (tol.ch - News aus der Region)
Im Bodman-Haus in Gottlieben trafen sich Lyriker und ihre Übersetzer zu einem anregenden Gedankenaustausch.
von Oliver Gassner

Sonntag, 22. September 2002

respect the poets! (slam in konstanz)











// "respect the poets!"
die sprechstation präsentiert: eine poetry night mit vier poetInnen aus drei ländern, ein best-of in sachen dichtung, sprachkunst und performance!

Donnerstag, 19. September 2002

Die deutschsprachigen Krimiautoren stimmten über die besten Romane

Mit jeweils 15 Nennungen führen diese Romane
eine Bestenliste an, die das Syndikat (Autorengruppe deutschsprachiger
Kriminalroman) ab sofort unter
http://www.das-syndikat.com
im Internet veröffentlicht.

Der direkte link zur Liste:
http://www.das-syndikat.com/list-00.htm

Die deutschsprachigen Krimiautoren stimmten über die besten Romane
ihrer ausländischen Kollegen ab:
Werke von Chandler, Eco, Hammett und Highsmith liegen vorn

"Die lange Abschied" (von Raymond Chandler), "Der Name der Rose"
(Umberto Eco), "Der Malteser Falke" (Dashiell Hammett) und "Der
talentierte Mr. Ripley" (Patricia Highsmith) sind nach Ansicht der
deutschsprachigen Kriminalschriftsteller die besten Werke ihrer
ausländischer Kollegen.

Dienstag, 10. September 2002

NZZ-Artikel zur aktuellen deutschsprachigen Science Fiction



Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung vom 10.09.2002
Anderswelten und Glasmenschen
Was deutschsprachige Science-Fiction heute zu bieten hat
Angloamerikanische Science-Fiction-Autoren beherrschen den literarischen Markt auch in Europa. Sie überfluten ihn mit gängigen Genremustern und ästhetisch zweifelhafter Massenware, bieten aber auch hervorragende Romane und Erzählungen, die dem noch immer verbreiteten Vorurteil widersprechen, die Gattung habe per se nur Triviales zu bieten. Doch wie sieht die Situation im deutschsprachigen Raum aus?
mehr

Montag, 9. September 2002

Lyrik übersetzen: Workshops und Lesung

Zu den Workshops am Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag ist lediglich eine Anmeldung erforderlich, der Eintritt ist frei. Am Samstag Abend versammeln sich alle schreibenden und übersetzenden Gäste im Bodman-Haus zu einer gemeinsamen Lesung.

Workshops und Lesung werden von Beat Brechbühl und Jochen Kelter moderiert, die Veranstaltung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Kantons Thurgau und die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

Weitere Informationen finden sich unter: http://www.bsz-bw.de/eu/lyriktage/poeten2002

Lyrik übersetzen: Workshops und Lesung
Seit 1991 finden alle zwei Jahre in der Schweiz nahe der deutschen Grenze die ‚Frauenfelder Lyriktage’ statt, bei denen sich zu Workshops Interessierten und Lesungen so bekannte Größen einfinden wie Izet Sarajlic, Gerhard Rühm, Thomas Kling oder Inger Christensen.
Die Lücke zwischen den „Frauenfelder Lyriktagen“ füllt seit zwei Jahren die Veranstaltung „Poeten übersetzen Poeten“, die vom Team der Lyriktage im Bodman-Literaturhaus im kleinen schweizerischen Grenzort Gottlieben (bei Konstanz) am 21. und 22. September 2002 ausgerichtet wird.
Gäste sind in diesem Jahr die Amerikanerin Martine Bellen und ihr Übersetzer Hans Jürgen Balmes, Programmleiter beim S. Fischer Verlag, Franco Buffoni aus Italien und seine Übersetzerin Susanne Lippert und die Spanierin Concha García mit ihrem auf Teneriffa geborenen und in der Schweiz lebenden Übersetzer Hans Leopold Davi.

Mittwoch, 4. September 2002

Andreas Kirchgässner: "Zeitverlust"

"Afrika pur: Der Autor Andreas Kirchgäßner schildert die hautnahe Begegnung
mit dem afrikanischen Alltag ..." schreibt der Züricher Tages-Anzeiger über
mich und meine Afrikatexte. Urteilt aber selbst!

Andreas Kirchgäßner: Zeitverlust.
demand verlag, Waldburg 2002.
demand.verlag@literaturbuero.de (demand)

ISBN 3-935093-07-1

183 Seiten, 15 €.

"Zeitverlust".
Zwischen Eurozentrismus und ethnologischer Familientradition, zwischen Magie
und europäischen Denkgewohnheiten, zwischen seiner deutschen Partnerin und
afrikanischer Lebenslust, zwischen privater Ignoranz und der Schuld aus der
Kolonialzeit bewegt sich der Protagonist Marc durch Afrika, immer auf der
Suche nach dem mysteriösen Ghanaer Thomas. Marc stößt auf Betörendes,
Beflügelndes, Bedrückendes, Bedrohliches, gerät schließlich in den Sog des
"Perlhuhnkriegs".

Dienstag, 3. September 2002

Wahlbenachrichtigung



Wenn Peter Praschl mit der Behauptung Recht hat, dass es vor noch nicht allzu langer Zeit in der Bloggerszene einen Quasikonsens zur Politik gab ("radikal demokratisch", "civil rights"), könnte man sich fragen, wie diese Szene sich zur anstehenden Bundestagswahl verhält. Ein Streifzug.

Montag, 2. September 2002

Hirnfrei durchs Netz: www.pustekuchen.de



Hirnfrei durchs Netz
Der Zustand ist beklagenswert: die hirnfreien Textportale (Literatur mag man das ja nicht gern nennen) erreichen einen neuen Kokelpunkt, so das zwischen Liebeliebe und Geschwafel dümpelnde Portal "Pustekuchen". Wahrscheinlich ist das einfach nur die andere Seite der Münze; oder aber: das hat man eben davon, wenn sich das ZDF auf erotische Poetry-Slams kapriziert und seinen letzten Bildungsanspruch an S/M-Kammern nagelt.


Arnin Elhardt schickt Mail:
Anlässlich des Todes von Jiri Kolar hat der fleißige Reinhard Döhl eine
Trauerseite ins Netz gestellt:
http://www.reinhard-doehl.de/kolar/kolar_trauerseite.htm
Hinweis auch bei:
http://www.onlinekunst.de/septemberzwei/Schmetterling_09_24.htm

Donnerstag, 29. August 2002

Goethepreis für M.R.R.

Die Stadt wuerdigt damit das "umfassende Werk eines der bedeutendsten
Literaturkritiker des deutschsprachigen Raumes", der Literatur "in
einzigartiger Weise" populaer gemacht habe.
Der Schweizer Literaturwissenschaftler Peter von Matt sagte in seiner
Laudatio, Reich-Ranickis Einzigartigkeit beruhten auf "seinem Witz,
seinem scharfen Auge und seiner Lust, lauthals zu ruehmen und zu
tadeln". Sie gingen einher mit einer "enormen Produktivitaet in
vielen Sparten".


Reich-Ranicki wurde am 2. Juni 1920 als Sohn juedischer Eltern im
polnischen Wloclawek an der Weichsel geboren. Neun Jahre spaeter ging
die Familie nach dem Konkurs der vaeterlichen Fabrik nach Berlin. Im
Oktober 1938 wiesen die Nazis den jungen Reich-Ranicki wieder nach
Polen aus. Dort lebte er ab 1940 im Warschauer Ghetto. Den Holocaust
ueberlebte er mit seiner Frau Tosia im Untergrund. Seine Eltern und
sein Bruder wurden ermordet.

Im Jahr 1958 reiste Reich-Ranicki wieder nach Deutschland - und
blieb. Seit 1973 lebt er in Frankfurt am Main. Mit der Uebernahme des
"Literarischen Quartetts" 1988 im ZDF avancierte er zum durchaus
umstrittenen Literaturpapst. Nun bestreitet er ein "Solo". Im Jahr
1999 erschien seine Autobiographie "Mein Leben". 2002 machte ihn der
Schriftsteller Martin Walser zur Roman-Figur. Der "Tod eines
Kritikers" loeste eine neue Antisemitismus-Debatte aus. Marcel
Reich-Ranicki, der sich zunaechst heraushalten wollte, aeusserte sich
dann doch. Der "Tod eines Kritikers" sei "ein Buch, das gegen die
Juden hetzt". Zudem handle es sich um "miserable Literatur".

Link

Goethe-Preis fuer Marcel Reich-Ranicki
Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki ist am Mittwoch in
Frankfurt am Main mit dem Goethepreis geehrt worden. Die mit 50.000
Euro dotierte Auszeichnung wurde ihm in der Frankfurter Paulskirche
feierlich verliehen.

Freitag, 23. August 2002

Marbach - Schiller



Marbach News
Am 24. August führt Dr. Mojem durch die Schillerausstellung. Informieren
Sie sich bitte unter
http://www.dla-marbach.de/aktuelles/aktuelles.html

Peter Renz



Der neuste Zugang als litblogger in bw: Peter Renz. - Eine Page mit seinen Projekten -- z.B. seinen BOD-Verlag 'demand' -- findet ihr unter Literaturbüro. Welcome.

Montag, 19. August 2002

Marcel Reich-Ranicki



Schreibtischtäter? Mitläufer? Kleines Licht? - Links zu Artikeln über den Fall Marcel Reich-Ranicki sind gesammelt bei: Literaturwelt: Aktuell/Debatten

Museumsuferfest Frankfurt 2002

Laut trubelig und bunt ist das Museumsuferfest. Leise Literatur scheint
an diesen Ort nicht recht zu passen. Dennoch wollen wir dieses Jahr
versuchen, eine kleine literarische Oase zu schaffen. In der Poets'
Corner, einem zentral gelegenen Zelt, am Eingang des Museumsuferfestes,
direkt neben dem Eisernen Steg (Mainufer Nordseite) werden wir ein
vielseitiges literarisches Programm bieten:
Neben einer Verbandsperformance des Frankfurter Dichters und Malers
Joachim Durrang, afrikanischer Lyrik des kongolesischen Autors Muepu
Muamba, den Sprechaktionen des Soundpoeten Dirk Huelstrunk und weiteren
Lesungen, u.a. mit Heike Reich, Barbara Hoehfeld, Heinrich Droege,
bietet eine offene Buehne, Samstag, 18 - 19 Uhr, und Sonntag, 16-17
Uhr, weiteren Dichtern und poetisch inspiriertem Publikum die
Moeglichkeit, in 10minuetigen Kurzlesungen eigene Texte zu
praesentieren. Fuer die Niederschrift spontaner poetischer Erguesse
bietet sich eine Schreibecke mit Schreibmaschine an.
Ergaenzt wird das Programm von einer Buchausstellung. Beteiligte
Verlage, u.a. Aarachne Verlag, Frankfurt, Aalfaa Enterbrainment,
Goldbach, Ariel Verlag, Riedstadt, Arnim Otto Verlag, Frankfurt, YinYang
Media Verlag, Kelkheim.

Vorlaeufiges Progamm:
Samstag:
13 Uhr - Verbandsperformance und Lesung mit Joachim Durrang (Lyrik) und
Heike Reich (Prosa)
14 Uhr : - Zwischenwelten - ein multikulturelles Literaturprojekt der
Kooperationspartner Museum der Weltkulturen, Die Deutsche Bibliothek, VS
Hessen, Literaturgesellschaft Hessen, Gesellschaft zur Foerderung der
Literatur in Afrika, Asien und Lateinamerika, TRansfer - vorgestellt
von Dr. Susanne Czuba-Konrad, im Anschluss afrikanische Lyrik mit Muepu
Muamba (Kongo-Zaire), aus dem Franzoesischen uebersetzt von Dr. Maria
Nemeth.
15 Uhr Heinrich Droege (Erzaehlungen), Matthias Schmidt (satirische
Kurzprosa)
16 Uhr Barbara Hoehfeld (Lyrik), Regina Berlinghof (Prosa)
18 Uhr Offene Buehne

Sonntag:
13 Uhr Verbandsperformance und Lesung mit Joachim Durrang und Dirk
Huelstrunk, Sprechperformance mit Dirk Huelstrunk
und Werner Smolinksi (Bass/Perc)14 Uhr Pete Smith (Kinderliteratur),
Karl-Heinz Schreiber15 Uhr Arnim Otto 16 Uhr Offene Buehne

Dirk Huelstrunk fuer den VS Hessen
Barbara Hoehfeld fuer die Literaturgesellschaft Hessen e.V.

Museumsuferfest Frankfurt 2002
Poets' Corner
Sa. 24.8.-So.25.8., 13 - 20 Uhr
im Zelt des Verbandes deutscher Schriftsteller und der Literaturgesellschaft Hessen,
Eiserner Steg, Mainufer Nordseite.
Poetische Aktionen, Verbandsperformances, Buchausstellung/praesentation, SchriftstellerInnen zum Anfassen.
Sa. 18 - 19 Uhr u. So. 16-17 Uhr: Offene Buehne fuer DichterInnen

ZS Detektor



Die Literaturzeitschrift "Detektor" sucht für ihre erste Ausgabe junge Prosa und Lyrik ohne thematische oder formale Einschränkungen (maximal 4 A4-Seiten). Die Honorierung erfolgt in Form von Belegexemplaren. Einsendeschluss ist Ende 2002. Nähere Informationen unter http://www.lomonauten.de/detektor
Einsendungen bitte per Email oder Post an
detektor-kl@gmx.de
bzw.
Detektor
c/o Torsten Schneider
Theodor-Pixis-Str. 1
D-67659 Kaiserslautern
Bitte beachtet, dass Texte nur zurückgesandt werden können, wenn ausreichend Rückporto beigefügt wird.

Dienstag, 13. August 2002

Rohner-Radegast, Wolfgang: Last Exit Poetry.



a)
Als Neuerscheinung ist angekündigt:
Rohner-Radegast, Wolfgang: Last Exit Poetry.
Essays aus ziemlich über zwanzig Jahren. 2002. 365 S. 21 cm. 448gr.
ISBN: 3-86142-254-9
-EDITION ISELE-
15.80 EUR
b)
Der Zweite Teil von
Rohner-Radegast, Wolfgang: Kinderblitz, Jambudvipa.
Aus dem Großen Sutra Kinderblitz (Weltumsegler). 1999.
liegt wohl dem Verleger Klaus Isele als fertiges Manuskript vor.
Die Finanzierung ist jedoch offen. Eventuell wäre an eine Subskriptionsausgabe zu denken. Näheres ggf. an dieser Stelle.

Donnerstag, 8. August 2002

Walser, Martin: Rezension Mein verwundetes Herz

In keiner Zeile dieser Briefe gebe es auch nur die geringste stilistische oder literarische Ambition, schreibt Walser, aber die Gegenständlichkeit, die für Walser durch diese Briefe entsteht, hat für ihn ganz unmittelbar einen historischen Rang. "Und eine Wirkung, die ein Roman nicht haben kann. Und eine Aussagekraft, die eine Darstellung durch einen Historiker nicht erreichen kann. Der bleibende Lese-Eindruck ist: vollkommene Glaubwürdigkeit." Kein Wegsehen, nirgends. "Ich habe noch nie von einem Buch gesagt, es gehöre in die Schule, hier muss ich das sagen. Das ist doch Geschichtsschreibung. Wenn ich das lese, kommt mir der Unterschied, den der Jargon macht zwischen Quelle und Schreibung, irreführend vor. Das ist Geschichtsschreibung, wie Klemperers Tagebücher und Borchardts Briefe Geschichtsschreibung sind. Es ist ein Buch der vollkommenen Zuständigkeit für diese deutsche Geschichte. Und Walser schreibt auch: "Diese Kinder und ihre Mutter sind ganz unwillkürlich vehemente Stilisten. Sie sind mitten im Grauen immer zart und immer zärtlich. So kommen Sprachdenkmäler der Menschlichkeit zusammen." (regula erni in 'literaturwelt.de/links')

Walser, Martin: Rezension Mein verwundetes Herz
Martin Walser weist darauf hin, dass er diese Rezension verfasste, bevor die Debatte über seinen Roman 'Tod eines Kritikers' anhob, hat die Redaktion der Seuddeutschen lapidar unter einer zeitungsseitenlangen Rezension des Schriftstellers notiert. Walser bespricht den von Martin Doerry herausgegebenen Band "Mein verwundetes Herz - Das Leben der Lilli Jahn 1900 - 1944" , in dem etwa 250 Briefe versammelt sind, die vier heranwachsende Kinder aus einer sogenannten Mischehe in den vierziger Jahren an ihre deportierte jüdische Mutter, die Ärztin Lilli Jahn geschrieben haben, sowie die Briefe der Mutter an ihre Kinder.

Josef W. Janker



Eränzend zum Jubiläumsartikel hier noch der 'kurze Weg' über Google zu Webseiten über Josef W. Janker:
Google-Suche: Josef W. Janker

Mittwoch, 7. August 2002

Lesung mit Wachtveitl und Franzobel



Stuttgarter Zeitung online - Lesung mit Wachtveitl und Franzobel - Stuttgart Internet Regional
Lesung mit Wachtveitl und Franzobel
Udo Wachtveitl, vor allem als "Tatort"-Kommissar Leitmayr bekannt, vertauscht das Fernseh-Set heute mit der Bühne: Auf der Landesgartenschau in Ostfildern wird der Schauspieler, der gerne und viel als Vorleser und Hörspielsprecher unterwegs ist, Werke von Bertolt Brecht vortragen.

Zum achtzigsten Geburtstag des Autors Josef W. Janker



Stuttgarter Zeitung online - In schöner Schieflage - Zum achtzigsten Geburtstag des Autors Josef W. Janker (2002-08-07)
Wir gratulieren.

Erwerbung des Monats - DLA-Marbach



Schiller National-Museum/Deutsches Literatur-Archiv: Pressemitteilung 32/2002
Erwerbung des Monats
Tohm di roes, Poe sie all bum
Die Edition "Poe sie all bum" gehört zu den äußerst raren und druckgeschichtlich hochinteressanten "Untergrundveröffentlichungen" in der DDR. Hergestellt wurde meist im Siebdruckverfahren, so konnte die staatliche Druckgenehmigung umgangen werden.

Dienstag, 6. August 2002

Wettbewerb: Schule als Lebensraum

Im mittlerweile dritten Band der Buchreihe „Dein Wort“ des biblioviel Verlags sollen vor allem (ehemalige) Schüler mit ihren Sichtweisen Platz finden. Natürlich wollen wir aber auch Lehrern und Außenstehenden die Chance bieten, ihrer Sichtweisen einmal darzustellen.Die besten Einsendungen gewinnen eine Publikation in dem neuesten Projekt im Rahmen der „Dein Wort“ – Reihe!

Schule als Lebensraum für Erfahrungen, Träume, dem Erwachsen-Werden, Konflikten, Freundschaften, und, und, und. Schule bedeutet jedem von uns etwas anderes. Manche zehren von Erinnerungen an die guten alten Zeiten damals, andere blicken mit eher mulmigen Gefühlen zurück. Der dritte Band der Reihe soll die Schule mittels Kurzgeschichten, Gedichten, Erzählungen und (fiktiver) Tagebucheinträge vorstellen. Die Texte sollten ohne große Erläuterungen verständlich sein, interessante Gedanken und Sichtweisen zur Diskussion stellen und stilistisch herausfordern.

Gefragt sind also Erinnerungen an vergangene Schulzeiten und ebenso Berichte und Geschichten aus dem Ausland, von Austauschschülern oder in der „Fremde“ lebenden Lehrern und Schülern. Vielleicht finden sich auch noch alte Schülerbriefchen, schließlich existiert diese „Subkultur“ doch in jeder Schulklasse. Verschiedenste Erlebnisse wie der erste Kuss auf dem Pausenhof oder die erste Zigarette bei der Skifreizeit sind ebenso erwünscht wie ernsthaftere Themen, die zum Nachdenken anregen. Einsichten von Eltern schulpflichtiger, aber nicht immer pflegeleichter Kindern sind dabei genauso lesenswert wie Klagen der jüngeren Generation über das Unverständnis der älteren. Gerade in der letzten Zeit, im Zuge der zunehmenden Gewaltproblematik an deutschen Schulen, sind viele Ereignisse es wert, zu Papier gebracht zu werden. Ebenso hat die Pisa-Studie kontroverse Diskussionen zur Sprache gebracht, die wir gern von möglichst verschiedenen Seiten beleuchten möchten. Neben traditionelleren Formen wie Gedichten und Kurzgeschichten kann die Kreativität auch bei (fiktiven) Interviews, Dialogen und Reportagen ausgelebt werden. Interessant und unterhaltsam sind immer auch Zitate von Lehrern und Schülern, Stilblüten oder schräge Kommentare unter Arbeiten. Gibt es Ungerechtigkeiten im Schulalltag, die ihr immer schon mal publik machen wolltet? Auch daraus lässt sich bestimmt ein guter Beitrag formulieren. Willkommen sind ebenso Illustrationen, die Geschichten erzählen: Karikaturen, Montagen und Fotos.

Fazit: Hier ist die Chance mit der Schule abzurechnen oder sie einmal ins rechte Licht zu rücken!

Der Einsendeschluss für die Texte und Bilder (zunächst nur als Kopie) ist der 15. September 2002. Alle teilnehmenden Arbeiten können hier eingereicht werden:

biblioviel Verlag + Agentur für Presse, Buch und Neue Medien
Südring 16
44787 Bochum
http://www.biblioviel.de/deinwort

oder: jannasch@biblioviel.de

Schule als Lebensraum / Schule – Nicht nur ein Ort des Lernens
Literaturwettbewerb zum Themenbereich "Schule"
Die Sammlung von Liebesbriefchen aus der 7. Klasse, unterhaltsame und kritische Artikel aus der Abizeitung, Tagebuchprosa gegen den Schulfrust, der scharfzüngige Kommentar aus einer Schülerzeitung – für kleine literarische Werke aus dem Schulalltag gibt es jetzt ein Publikationsforum.

Poetry Slam im Cat/Ulm



Poetry Slam im Cat/Ulm
Wann: 24.8.02 (Einlass 21.Uhr)
Modus: Bitte anmelden unter thesimon-cat@gmx.net

Montag, 5. August 2002

"Kritischer Salon"-Preis

Autoren und Autorinnen bis zum Alter von 40 Jahren ohne eigene Buchveröffentlichung können ihre Wettbewerbsmanuskripte bis zum 16. September 2002 an die Adresse des Salons senden (Literarischer Salon, Königsworther Platz 1, 30167 Hannover). Berücksichtigt werden deutschsprachige kurze Prosa sowie in sich geschlossene Auszüge aus einem größeren Text. Die Lesedauer der eingesandten Texte soll 15 Minuten nicht überschreiten.
Aus allen Einsendungen wählen die Salon-Organisatoren sechs Wettbewerbsteilnehmer, die im Oktober vor einer Jury und Publikum lesen. Die Jury besteht wie schon im letzten Jahr aus einem Autor, einem Lektor sowie aus einem überregionalen und einem hannoverschen Literaturkritiker. Für dieses Jahr zugesagt haben Karen Duve ("Regenroman"), Kerstin Gleba (Kiepenheuer & Witsch), Ina Hartwig (Frankfurter Rundschau) und Marco Sagurna (Freier Literaturkritiker, Hrsg. d. Literaturzeitschrift EISWASSER). Die sechs Wettbewerbstexte werden in der Literaturzeitschrift EISWASSER sowie auf der web-site des Literarischen Salons veröffentlicht.

Weiteres unter www.literarischer-salon.uni-hannover.de. Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an Joachim Otte oder Jens Meyer (0511 - 762 82 32).

Literaturpreis für junge Autoren
Manuskripte gesucht für zweiten "Kritischen Salon"-Preis

Der Literarische Salon Hannover verleiht am 21. Oktober 2002 seinen zweiten "Kritischen Salon"-Preis. Vergeben werden ein 1. und ein 2. Preis, dotiert mit 2.000 bzw. 1000 Euro.

Sonntag, 4. August 2002

Martin von Arndt 2. Platz



2. Platz an Martin von Arndt
Wir gratulieren Mit-Blogger Martin von Arndt zum 2. Platz im Textgalerie-Wettbewerb.
Siehe:fernsehn.de bzw. nach Übergabe des Preises dann noch auch textgalerie.de
Die Preisträger sind:
1. Karla Reimert
2. Martin von Arndt
3. Regula Erni

Samstag, 3. August 2002

Unterschriftenaktion gegen die Streichung der Zuschüsse für Literaturzeitschriften in Baden-Württemberg

Am 27. März hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg den vier Literaturzeitschriften im Land mitgeteilt, dass nach Abschluss der Haushaltsplanungen ,,die vom Land bisher aus Wettmitteln vorgenommene Förderung von Literaturzeitschriften eingestellt werden muss."

Begründung: Die Zeitschriften arbeiteten nicht rentabel, in Zeiten des Internet benötige man sie nicht mehr und irgendwo müsse halt leider gespart werden. Gleichzeitig schmückt sich das Land mit der Behauptung, dass die Literaturförderung in Baden-Württemberg ,,traditionell die größte und differenzierteste" sei, und stattet einen ,,Literatursommer" mit 330 000 EUR aus. Bei der Subvention der Literaturzeitschriften handelt sich um einen Betrag von insgesamt 20 000 EUR im Jahr: bis 2001 erhielten Allmende, exempla, Literaturblatt und Wandler jeweils 5 000 EUR, sie können zum großen Teil ohne diese Unterstützung nicht überleben. Die Unterzeichnenden protestieren gegen diese Streichung, die der Literaturszene einen großen Schaden zufügt: gerade jüngere, unbekannte Autorinnen und Autoren haben ohne Literaturzeitschriften keine Chance zur Veröffentlichung.

Unterschriftenaktion gegen die Streichung der Zuschüsse für Literaturzeitschriften in Baden-Württemberg
Eine Unterschriftenliste mit 852 Namen aus der Literatur- und Kulturszene des Landes ging in diesen Tagen an Ministerpräsident Erwin Teufel, der mit einem offenen Brief aufgefordert wird, die Streichung der Zuschüsse für die baden-württembergischen Literaturzeitschriften zurückzunehmen. Der Brief hat folgenden Wortlaut:

Donnerstag, 1. August 2002

Mittwoch, 31. Juli 2002

„Für die deutsche Sprache in Elsass-Lothringen geht es heute ums Überleben“, sagt der Initiator des Projekts und Herausgeber, Philipp Beyer. „Die deutsche Literatur- und Geistesgeschichte verdankt dem Elsass und Ostlothringen einige ihrer größten Momente. Doch seit mehr als drei Generationen hat unsere angestammte Sprache hier keine offizielle Existenz mehr, d.h. keine Präsenz in Schule, Medien und Verwaltung... Mit erschreckenden Folgen! In einer solchen Situation ist es wichtig, dass Leute, die sich hier und heute in Deutsch ausdrücken wollen, ein Sprachrohr bekommen“.

Die „Buddigg“ ist so konzipiert, dass sie regelmäßig neue Texte und Bilder aufnimmt, wobei Feedback, Kritik und Anregungen immer willkommen sind. Die erste Ausgabe veröffentlicht Gedichte in Hochdeutsch und in der Mundart von Ferdinand C. Hoermann, Ronald Euler und Philipp Beyer sowie Fotografien von Patrick Balmer.

„Buddigg“ ist die lokale Form für „Werkstatt“. Dieses Wort haben die Mundarten an Rhein, Saar und Mosel aus dem Französischen übernommen („Boutique“). Die „Buddigg“ hat ihren Sitz in Berlingen in Lothringen.
Sie ist für Fotos jeder Art ebenso offen wie für Gedichte, Essays, Erzählungen, Märchen, Briefe, Tagebücher... und alle sonstigen Gattungen der Literatur. Die Adresse dieser „Werkstatt für Literatur und Fotografie aus Elsass-Lothringen und der ganzen Welt“ lässt sich leicht merken: www.buddigg.com.

Kontakt: Philipp Beyer
Die „Buddigg“
F-57370 Berlingen 54

Tel. +33-(0)387 08 01 12
beyer@buddigg.com
http://www.buddigg.com

Die „Buddigg“, deutschsprachige Online-Literaturaus Elsass-Lothringen
Berlingen/Lothringen, zum 1. August 2002. – Die „Buddigg“ informiert
über die erste elsass-lothringische Website für Literatur in deutscher
Sprache: www.buddigg.com. Das Anliegen dieser digitalen Werkstatt für
Gegenwartsliteratur und -fotografie ist es vornehmlich, aber nicht
ausschließlich, Werke von deutschsprechenden Autoren sowie Fotografen
aus Elsass-Lothringen zu veröffentlichen und einem internationalen
Publikum bekannt zu machen.

Hermann Hesse



Armin Elhardt (der gerade die WUZELEI renoviert, gut kleb!) über Hermann Hesse:

Hesse hat sich verdient gemacht um JP (Jean Paul); schon deshalb will und kann ich ihm nicht weh tun; sein Gedicht "Seltsam im Nebel zu wandern" gefällt mir deshalb, weil NEBEL ein Palindrom ("Krebswort" sagt JP) von LEBEN ist; aber vom Niveau her auf der Höhe von Max Frisch anzusiedeln; beide ohne eigentlichen Humor; und erst der zeichnet für mich einen überragenden Schriftsteller aus.
Shakespeare hatte welchen; Sterne; Vonnegut; Cervantes, JP sowieso; Schiller ansatzweise; Göthe dito, (in Dramen und Lyrik; aber Prosa? Nee!), Fontane stellenweise, sehr subtil; Arno Schmidt (groß! groß!), Gernhard (Lyrik), Henscheid (Prosa), Sparschuh und andre, die ich in der Eile vergessen hab.

Montag, 29. Juli 2002

die besten Krimis

Wer sind also die besten deutschsprachigen Krimi-Schreiber? Welche Romane stehen ganz oben in der Lesergunst? Welche Titel sind die Klassiker des deutschsprachigen Krimis? Welche Bücher muss man einfach gelesen haben? Ende der Stimmabgabe: 15. August 2002.

Krimifans können ihre Stimme für die besten deutschsprachigen Kriminalromane abgeben bei
http://www.krimi-forum.de

Oder der Direktlink zum Abstimmungsformular:
http://www.krimi-forum.de/Seiten/toplist/toplist.html

Die Ergebnisse der beiden Umfragen werden ab September 2002 unter auf www.Krimi-Forum.de und www.das-syndikat.com veröffentlicht.


Hintergrund:
http://www.krimi-forum.de ist mit ca. 180.000 Seitenabrufen pro Monat eine der am meisten besuchten Internetplattformen zum Thema Krimi.
Seit Dezember 1999 findet die Mischung aus Buchvorstellungen, Interviews, Promi- und Veranstaltungs-Tipps, Information und
Unterhaltung ständig wachsende Resonanz bei Publikum, Medien und Fachwelt.

Das SYNDIKAT ist die Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. Sie wurde 1986 gegründet und vereinigt mittlerweile
mehr als 320 aktive deutschsprachige Krimi-Autorinnen und Autoren.
http://www.das-syndikat.com

Was sind die besten Krimis, die jemals hierzulande und anderswo geschrieben wurden?
Bis zum 15. August kann jeder Besucher von www.krimi-forum.de fünf Stimmen für die seiner Meinung nach besten deutschsprachigen Kriminalromane abgeben. Gleichzeitig stimmen die Experten des SYNDIKATs - allesamt aktive deutschsprachige Krimi-Schreiber und Schreiberinnen - über die ihrer Meinung nach besten internationalen Kriminalromane ab.

Sonntag, 28. Juli 2002

Bücher in Form von Toilettenpapier

Die Texte der literarischen „Klo-Sets“ stammen von elf anerkannten Autorinnen und Autoren, die fast alle dem Verband deutscher Schriftsteller (VS) angehören. Der Bekannteste dürfte Lutz Rathenow aus Berlin sein. Aber auch die „Klassiker“ Heinrich Heine und Christian Morgenstern sind vertreten. Einer der ersten Klopapier-Schriftsteller ist Andreas Schröter aus Dortmund, der mit dem Text „Ein Irrer“ im komischen Klo-Set (bestehend aus drei Rollen zu je 150 Blatt, Titel „Der Ort gehört mir“, Preis 9,95 Euro, ISBN 3-936664-03-X) vertreten ist.

Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Projekt stammt von dem baden-württembergischen Schriftsteller Mike Bartel. Weil der nicht wollte, dass seine Werke weiter in der Masse von jährlich 80.000 Neuerscheinungen untergehen, und weil er noch dazu mit einem gewissen Hang zur Skurrilität ausgestattet ist, machte er etwas, was vor ihm noch kein Schriftsteller zu tun gewagt hatte. Er suchte jemanden, der seine Texte auf Klopapier druckt. Und er fand Georges Hemmerstoffer von der Wishi Hygienepapier GmbH in Saarbrücken. Der war sofort begeistert und gründete Anfang des Jahres den KLO Verlag, um erstmals literarische Texte auf Toilettenpapier zu veröffentlichen.

Unter den insgesamt sieben Titeln zur Verlagspremiere finden sich Krimis, Kurzgeschichten, bissige Satiren und humorvolle Lyrik. Der KLO Verlag wird mit dieser literarischen Neuheit auch von 9. bis 14. Oktober 2002 auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sein.

Vorab gibt es bereits drei Kloliteratur-Präsentationen mit den KLO-Autoren Mike Bartel und Wolfgang Burger unter dem Motto „Das Literarische Klosett“. Am Freitag, 30. August, 20 Uhr im Schloss Neuenbürg (bei Pforzheim), am Samstag, 31. August, 20 Uhr im Theater im Viertel in Saarbrücken und am Mittwoch, 2. Oktober, 20 Uhr im Studiotheater Stuttgart.

Informationen gibt es bald auch im Internet: www.Der-KloVerlag.de

PRESSEKONFERENZ zur Vorstellung der KLO-LITERATUR:
Dienstag, 20. August, 11 Uhr, Schloss Neuenbürg

Bücher in Form von Toilettenpapier
Auf so eine verrückte Idee muss man erst mal kommen: Der KLO Verlag aus Saarbrücken bietet jetzt im wahrsten Sinne des Wortes Literatur, die aus der Rolle fällt. Im August 2002 erscheinen die ersten Bücher in Form von Toilettenpapier.

Wandelkonzert im Vaihinger Pulverturm mit Klaus-Dieter Reichert

Und so wie dieser Gag, so funktionieren auch viele seiner Gedichte: Ernste, gar philosophische, Themen, werden ausgebreitet und am Ende steht die überraschende Pointe.
Seine Themen sind die, die sich in den letzen 200 Jahren Dialektliteratur herausgebildet haben: Jahreskreis und Tradition, wie Weihnachten und Fasnet schon seit Hebel, Innensicht und Gesellschaftskritik mit dem Dialektboom in der Folge der 60er-Jahre. Und dennoch verbindet er diese beiden ganz verschiedenen Stränge der Dialektliteratur: Die Gesellschaftskritik ist bei ihm nie ohne den augenzwinkernden Humor der frühen Dialektdichter, bei seiner Darstellung der Tradition - wenn zum Beispiel an Fasnacht die maskierte Ehefrau den eigenen Ehemann zum Seitensprung verführt - fehlt nie das Bewusstsein, dass hier Unwiederbringliches aufgehoben ist. Zudem belegt Klaus-Dieter Reichert, dass der Dialekt zu mehr taugt, als zum literarischen Kabarett-Stammtischgeschimpfe oder zum Fasnachts-Spottvers - sein Herbstgedicht schlägt Töne an, die sich sonst eher bei Rilke finden.
Das Kabarett allerdings kam nicht zu kurz: Gleich sechs Sprecherrollen übernahm der Autor erfolgreich bei der Darstellung eines Familienausflugs mit Hindernissen. „Wie im richtigen Leben!“, kommentierte eine Zuhörerin.

Wandelkonzert im Vaihinger Pulverturm
Kern der Wandelkonzerte im Pulverturm von Vaihingen (Enz) sind die Dialektlesungen. Diesmal ist es ein Autor aus Sternenbronn bei Esslingen, der aber see-alemannische Texte vorträgt, denn Klaus-Dieter Reichert stammt aus Radolfzell am Bodensee und ist seinem Dialekt treu geblieben. „Ich lebe gerne im Schwäbischen. Die Schwaben haben nichts gegen Badener ... zumindest nichts was hilft.“, witzelt er gleich zu Anfang.

GEDOK Textworkshop im Herbst 2002



GEDOK Textworkshop im Herbst 2002
"Da dieser wieder themenbezogen sein wird, empfehlen wir potentiellen Teilnehmern sich die Ausstellung 'Iconoclash' (läuft nur noch bis 04.08.) im ZKM Karlsruhe anzusehen."
infos: gedok@gedok-stuttgart.de
http://www.gedok-stuttgart.de


Red:
Siehe auch http://www.iconoclash.de/

Donnerstag, 25. Juli 2002

Unterwasser-Surfausflüge mit Paul



lb.bw-Blogger Marcus Hammerschmitt über Unterwasser-Surfausflüge mit Paul (5): Meeresrauschen (telepolis)

AUF DÜNNEM EIS

Die Texte sind im RTF-Format in den Ordner "Auf dünnem Eis" bei den "Dateien" der 42erAutoren@yahoogroups.de zu laden (Dateien -> Texte -> Projekte
-> Auf dünnem Eis). Link:

http://de.groups.yahoo.com/group/42erAutoren/files/Texte/Projekte/Auf%20d%80%A0%A6%FCnnem%20Eis/

Abgabgeschluß sollte größenordnungsmäßig irgendwann im Herbst sein, Ende September, Mitte Oktober - wenn sich genug Protestierer finden, verlängern wir möglicherweise auch noch. Danach (!) werden die Texte in einem gesonderten Besprechungszeitraum (währenddessen setzt der normale BT-Zyklus aus) diskutiert, bitte *nicht* vorher.

Also, ran an Feder, Kuli, Schreibmaschine, wahrscheinlich (sinnvollerweise) aber eher Computer, und los. Wer Fragen dazu hat, mag sie einfach formulieren.

Vielleicht bekommen wir eine Sammlung von so interessanten Stories (und Gedichten, Hörspielen, Theaterstücken - was auch immer) zusammen, daß es sich lohnt, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Ich denke, wir würden uns alle sehr über eine rege Teilnahme freuen!


Thomas Liehr,
Vorsitzender des "42erAutoren e.V."

Bis Herbst 2002 läuft bei den 42erAutoren ein Textprojekt unter dem Titel:
"AUF DÜNNEM EIS"
Im Rahmen dieses Projektes können, sollen, möchten bitte (!) alle Listis und Vereinis Texte (Prosa, Lyrik, egal - beliebige Formen und Genres) zu der genannten Thematik verfassen, Maximallänge 5000 Worte (ca. 20 Seiten).

Dienstag, 23. Juli 2002

cafesatz



CaféSatz
Das Attendometer², der Verein Studio Junger Bildender Künstler und das Goethe Institut Inter Nationes Budapest schreiben einen Wettbewerb aus für Schriftsteller, Dichter und Bildende Künstler!
Erwartet werden höchstens 500 Zeichen lange Texte, die den Akzent auf die ununterbrochene Wiederholbarkeit legen. Diese Texte erscheinen auf einer Lichtbildtafel, die im Café des Goethe-Institut Inter Nationes Budapest angebracht wird. Es gibt keine Bindung an ein Thema.
Die Werke können aus mehreren Teilen bestehen, die in Fortsetzungen veröffentlicht werden. Die eingeschickten Texte werden von einer unabhängigen Jury beurteilt. Der Wettbewerb wird in mehreren e-mail Rundschreiben für Literaten und Bildende Künstler angekündigt, in Ungarn und ebenso in anderen Ländern. Die ausgewählten Texte sollen später auch in einer gedruckten Broschüre erscheinen.
Die Texte erwarten wir an die e-mail-Adresse attendometer@hotmail.com, wo wir auch gerne weitere Fragen beantworten.
Letzter Abgabetermin für die Texte ist der 31. August 2002.

Donnerstag, 11. Juli 2002

Walser und Kirchhoff

nur, daß Jan Phillip Reemtsma (beispielsweise) darauf nicht reagiert, das müßte er doch tun, nachdem er die Darstellung von mächtigen Nasen in einen ganz bestimmten Geruch gebracht hat.
Reagiert hat - Gerüchten zufolge - der Großkritiker selbst. Er soll bei der Frankfurter Verlagsanstalt angerufen und gefragt haben, ob es stimme, daß in dem Kirchhoff-Roman ein Kritiker umgebracht werde. Als dieses bejaht wurde, soll der Großkritiker gemeint haben, dann handele es sich in jedem Fall um einen miserablen Roman.
Man kann nun sagen, bei Kirchhoff geschehe alles aus Versehen, bei Walser mit Absicht, aber die beiden Romane unterscheiden sich wie Tag und Nacht. Walser ist, sagen wir, Zimmertheater, Kirchhoff eher Weltbühne. Beides sind, meiner Einschätzung nach, notwendige Bücher, um einmal das "Sizilianische des Literaturbetriebs" (Kirchhoff), dieses Hintertreppentheater zu thematisieren.

Walser und Kirchhoff
Den walsergeschockten, walserverwirrten, walserenttäuschten, walsererzürnten usw. Kollegen möchte ich unbedingt die Lektüre von Kirchhoffs "Schundroman", zum Vergleich sozusagen, ans Herz legen. Aber Vorsicht: auch bei Kirchhoff wird ein Großkritiker ermordet (aus Versehen), und auch bei Kirchhoff kommt ein antisemitisches Klischee vor: die mächtige Nase des Großkritikers, die ihm eingeschlagen wird. Seltsam ...

2nd Short Story Award des 42erAutoren e.V.

Formales (bitte genau befolgen):

Teilnahmeberechtigt sind alle Autoren, Profis und ambitionierte Nachwuchsschriftsteller. Einzureichen sind Manuskripte mit maximal 1000 Worten (incl. Überschrift), längere Texte werden zurückgewiesen! Wir erwarten Short Stories - Gedichte, Theaterstücke, Songtexte usw. werden nicht akzeptiert. Die Texte sind bis zum 15. Oktober 2002 (Poststempel) an den

42erAutoren e.V., Cranachstraße 48, 12157 Berlin

zu senden, in 4-facher Ausfertigung und ohne Angabe des Autorennamens auf dem Manuskript. Die 4 Ausfertigungen sind einzeln mit einem persönlichen, möglichst originellen Codewort (auf allen 4 Exemplaren das gleiche Codewort!) zu versehen. Sie werden in einen Umschlag gesteckt, der wiederum im Versandumschlag - ausreichend frankiert - an uns gesendet wird. Auf dem Versandumschlag wird neben der Absenderadresse das Codewort wiederholt.

Die Jury:

Die Jury bilden bekannte Autoren, Verlagslektoren, ggf. ein Literaturagent sowie Vertreter des 42erAutoren e.V. Die genaue Zusammensetzung der Jury wird im August 2002 auf unserer WebSite bekanntgegeben.

Preise:

Der Sieger erhält den “Short Story Award der 42erAutoren”, außerdem einen Büchergutschein im Wert von 150 EURO. Platz zwei erhält einen Büchergutschein über 70 EURO, Platz drei über 50 EURO. Die zwölf besten Stories werden im Literaturkalender 2004 des 42erAutoren e.V. veröffentlicht, der ab Frühherbst 2003 im Handel erhältlich sein wird, außerdem werden die ersten zwanzig Plätze auf der WebSite des 42erAutoren e.V. gelistet.

Die Gewinner werden im Frühjahr 2003 bekanntgegeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Jörg Chales de Beaulieu, 0921/7570871, oder Thomas Liehr, 030/69509816.

42ERAUTOREN E.V. CRANACHSTR. 48 · 12157 BERLIN

Ausschreibung
2nd Short Story Award des 42erAutoren e.V.:
-- “42” --
Die Texte müssen auf irgendeine Art die Zahl “42” verarbeiten, berücksichtigen, thematisieren - der Phantasie sind in dieser Hinsicht keine Grenzen gesetzt. Es sollte jedoch eindeutig aus dem Text hervorgehen, welche Rolle die Zahl spielt. Natürlich genügt es, den Protagonisten 42 Jahre alt, 42 Kilo schwer, 42 Zentimeter groß sein zu lassen - ob das allerdings die Jury beeindruckt, kann nicht vorhergesagt
werden. Wir erwarten spannende, originelle, amüsante, unkonventionelle Stories. Das Genre spielt keine Rolle.

Montag, 8. Juli 2002

10. Open Mike 2002

Berücksichtigung finden kurze Prosa, Lyrik oder ein in sich geschlossener Auszug aus einem Großtext. Der Umfang der Manuskripte muß für eine 15-minütige Lesezeit ausreichend sein. Die Texte selbst dürfen weder veröffentlicht noch zu einem anderen Wettbewerb eingereicht worden sein. Die Manuskripte werden in zweifacher Ausfertigung und als lose Blätter (ohne Heftung) eingesandt und müssen mit einer kurzen Biographie, Adresse, Telefonnummer und eventuell der e-Mail-Adresse versehen sein. Auf den Manuskripten darf der Name des Absenders nicht erscheinen.

Eine Rücksendung der Manuskripte kann leider nicht erfolgen.
Einsendeschluß ist der 31. Juli 2002 (Datum des Poststempels).

10. Open Mike 2002
Internationaler Wettbewerb junger
deutschsprachiger Literatur
Teilnahmebedingungen:
Teilnehmen können deutschsprachige Autorinnen und Autoren, die nicht älter als 35 Jahre sind und noch keine eigene Buchpublikation vorzuweisen haben.

Sonntag, 7. Juli 2002

Hard schreibt wieder Literaturwettbewerb aus

Knappheit und Prägnanz

Mit dem Motto "Verdichtungen" verbindet sich der Anspruch, Knappheit im Text (ein bis drei DIN-A-4-Seiten) mit genauer Beobachtung und Prägnanz des
Ausdrucks zu verbinden, heißt es im Ausschreibungstext.

"Die Grenzen zwischen Literatur und Journalismus mit gehobenem Anspruch sind fließend," begründen die Organisatoren ihre Entscheidung, Medienschaffende
einzuladen, beim Wettbewerb mitzumachen.

Als Beispiele werden Karl Kraus, Alfred Polgar und "manchmal Glossen" der "Süddeutschen Zeitung" angeführt. Auch die Short-Story Technik amerikanischer Autoren wird erwähnt.

Jury aus Literaturexperten

Die fünf Personen umfassende Jury, die sich aus Literaturexperten aus Vorarlberg und der Ostschweiz zusammensetzt, wird die Beiträge beurteilen
und innerhalb von vier Monaten die Preisträger ermitteln. Der 1. Preis, zur Verfügung gestellt von der Marktgemeinde Hard beläuft sich auf 4.500 Euro.
Dieser Preis kann auch geteilt werden, zusätzlich gelangen mehrere Förderpreise in Höhe von je 1.000 Euro zur Auszahlung.

Preisverleihung im Rahmen einer Veranstaltung

Die Preisverleihung ist im Rahmen einer Veranstaltung geplant, bei der die Preisträger ihre Beiträge vorstellen werden. Die prämierten Beiträge werden publiziert, wie dies auch bei den vorangegangenen sechs Wettbewerben der Fall war.

Teilnahmebedingungen:

Pro Wettbewerbsteilnehmer(in) kann nur ein Text eingereicht werden. Die Werke müssen in deutscher Sprache abgefasst sein. Allerdings können auch
fremdsprachige Elemente verarbeitet werden. Die eingesandten Texte verbleiben in der Marktgemeinde Hard. Von der Jury als gut befundene Beiträge können in Form einer Publikation von der Gemeinde oder einem Verlag veröffentlicht werden, ohne dass hiefür zusätzliche Honoraransprüche entstehen.

Einsendeschluss: Februar 2003

Der Gesamtumfang soll eine bis drei maschinengeschriebene Seiten, (einzeilig geschrieben) nicht wesentlich überschreiten und ist bis spätestens Februar 2003 an das Marktgemeindeamt Hard, Marktstraße 18, 6971 Hard, unter dem Kennwort "7. Harder Literaturwettbewerb" oder mittels E-Mail an hard@hard.at einzusenden.

Hard schreibt wieder Literaturwettbewerb aus
Zum siebenten Mal veranstaltet die Marktgemeinde Hard am Bodensee einen Literaturwettbewerb, der diesmal der literarischen Kurzform gewidmet ist.
"Verdichtungen"
Unter dem Motto "Verdichtungen - kurz, präzise und prägnant" sind nicht nur literarisch Schaffende aller Bereiche (Prosa, Lyrik, Theater, Hörspiel, Aphorismus), sondern auch Journalisten aus den Bodensee-Anrainerstaaten inklusive Liechtenstein zur Teilnahme eingeladen.

Jeder ist Chefredakteur (Marcus Hammerschmitt)



Ein telepolis-Artikel vom litblog.bw-Mitblogger Marcus Hammerschmitt über... Weblogs :-)
Jeder ist Chefredakteur

Freitag, 5. Juli 2002

Walser & die WOZ



Eine ganz eigene Art der Debatte um Walser -manchmal im Ton deutlich schärfer Anti-Anti-Antisemitisch [was für eine Konstruktion] z.B. bei Jochen Kelter, und das von links- führt die schweizerische 'WochenZeitung' (WoZ)
Hier die Links.

Das geflügelte Rad



Heute in der Post : Mein neues Buch "Das geflügelte Rad". Es handelt von der Vernichtung der Eisenbahn. Der Verlag versprach mir Zufriedenheit. Recht hatten sie. Ist schön geworden.

Rheinland-Pfälzischer Sitcom-Autorenpreis

Der Preis wird im September 2003 anlässlich der 6. Rheinland-Pfälzischen Literaturtage in Ludwigshafen verliehen.

Der Jury wird der Leiter des Berliner „Script House” und Träger des Deutschen Drehbuchpreises Oliver Schütte angehören, der auch das Seminar leiten wird, außerdem die Intendanten des Theaters im Pfalzbau und des Pfalztheaters sowie Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, des Förderkreises deutscher Schriftsteller RLP (FöK) und des VS RLP.

Träger des Preises sind die Stadt Ludwigshafen, das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, der Förderkreis Deutscher Schriftsteller in RLP (FöK) und der SWR Mainz.

Unterlagen mit detaillierten Teilnahmebedingungen können beim Kulturamt der Stadt Ludwigshafen, Bismarckstraße 44-48 in 67059 Ludwigshafen (Tel.: 0621/504-2042) angefordert werden.

Rheinland-Pfälzischer
Sitcom-Autorenpreis

Um einen Geldpreis von 4 x 2000 Euro sowie die kostenlose Teilnahme an einem Seminar für Szeni-sches Schreiben können sich Autorinnen und Auto-ren bewerben, die in Rheinland-Pfalz geboren oder biographisch bzw. künstlerisch mit dem Land ver-bunden sind.
Der Preis wird für die Skizzierung und punktuelle Ausgestaltung einer Sitcom-Serie ausgeschrieben. Aus Anlass des Ludwigshafener Stadtjubiläums 2003 soll der Preis den Blick auf Autorinnen und Autoren der Region ebenso lenken wie auf ein chancenreiches, aber in Deutschland noch kaum entwickeltes szenisches Genre.

Literaturvertonung

Die Jury, bestehend aus einem Vertreter der Stadt Ludwigshafen, Frau Marx (Rheinpfalz), Frau Böss (VS), Herrn Wiegerling (FöK) sowie einem Vertreter des LiteraturBüros Mainz, wählt aus den Einsendun-gen fünf Texte aus, die dem Komponisten vorgelegt werden. Aus diesen Texten wählt Herr Dott einen zur Vertonung aus.
Jeder der fünf Texte wird mit einem Preisgeld von 300 Euro honoriert und bei der Eröffnungsveranstal-tung vorgestellt. Der vertonte Text wird zusätzlich mit einem Aufführungshonorar von 200 Euro hono-riert.

Das Motto der Ausschreibung lautet Zeitschnitte. Der Beitrag sollte einen Bezug zum 150jährigen Bestehen der Stadt Ludwigshafen, das 2003 gefeiert wird, aufweisen.

Der Text kann in gebundener und ungebundener Sprache (Lyrik und Prosa) verfasst sein und soll einen Maximalumfang von zwei Schreibmaschinen-seiten à 30 Zeilen nicht überschreiten.

Teilnahmeberechtigt sind alle Autor/innen, die in Rheinland-Pfalz geboren sind, dort leben oder durch ihr literarisches Schaffen mit dem kulturellen Leben in Rheinland-Pfalz verbunden sind. Dazu zählen auch alle Autor/innen des kurpfälzischen Raumes um Mannheim und Heidelberg.

Die Einsendungen sind in sechsfacher Ausfertigung und mit einem Kennwort versehen an die Stadtbiblio-thek Ludwigshafen, Bismarckstraße 44-48, 67059 Ludwigshafen (Stichwort: Literaturvertonung) zu senden. Dem Schreiben liegt ein zweiter mit dem Kennwort versehener Umschlag bei, in dem Name und Adresse des/der Verfassers/Verfasserin stehen.

Einsendeschluss ist der 1. September 2002.

Ausschreibung: Literaturvertonung
Aus Anlass der Eröffnung der 6. Rheinland-Pfälzischen Literaturtage wird der international re-nommierte Komponist Hans-Peter Dott einen bisher unveröffentlichen literarischen Text vertonen. Die Vertonung wird von der Staatsphilharmonie Rhein-land-Pfalz bei der Eröffnungsveranstaltung am 19.09.2003 in der Philharmonie Ludwigshafen zur Uraufführung gebracht.

Das Sterbedatum



Und wenn sie nicht gestorben sind
Wir wissen: es gibt lexikalischen Ruhm im Munzinger Archiv, in Kindlers Literaturlexikon, im Kürschner und, nicht zuletzt, auch in dem Online-Katalog "Autoren in Baden-Württemberg". Dieses hat nun, im Gegensatz zu allen anderen, eine nachgerade philosophische Dimension erhalten, erinnert es die Autoren doch unmißverständlich an die Endlichkeit ihres Seins, indem unter dem Geburtsdatum bereits Raum ist für ein Sterbedatum. Das meinige (wie das vieler anderer) ist derzeit mit dem 0.00.00 angegeben, und ich habe mich jetzt die ganze (schlaflose) Nacht gefragt, ob sich das ändern läßt?

Donnerstag, 4. Juli 2002

Impressumspflicht für Homepageinhaber

Gemäß §6 des Teledienstegesetzes (TDG) von 1997 muß ein Internetanbieter - und eben auch eine Privatperson, sofern sie wie ein Künstler für Dienstleistungen oder nur die eigene Person wirbt - in einem „leicht erkennbaren, unmittelbar erreichbaren und ständig verfügbaren“ Impressum Name, Anschrift und Angaben zur vertretungsberechtigten Person mitteilen. Ende 2001 wurden diese dem Verbraucherschutz dienenden Pflichten durch das Gesetz über den Elektronischen Geschäftsverkehr (EGG) dahingehend erweitert, daß nun auch mindestens die E-Mail-Adresse, eine Telefonnummer und die gesetzliche(n) Berufsbezeichnung(en) angegeben werden müssen. Wer umsatzsteuerpflichtig ist, muß die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer, wer einen Eintrag ins Handelsregister hat vornehmen lassen, die Handelsregisternummer nachreichen; daneben können, je nach Branche, weitere Informationen nötig sein, beispielsweise zuständige Kammern, Aufsichtsbehörden, etc.
Wer aber möchte in einem Medium, das von anonymen Psychopathen nur so zu wimmeln scheint, schon gern freiwillig diese Angaben machen? Es hilft nichts: da die zuständigen Landesbehörden derzeit noch kaum etwas unternehmen, haben professionelle Abmahnfirmen, meist Rechtsanwaltbüros, das Internet als lukrative Nebenerwerbsquelle entdeckt und verschicken serienweise Abmahnschreiben. Das Bußgeld für eine Vernachlässigung der Impressumspflicht kann sich dabei zwischen 450 € und 50.000 € bewegen.
Trotzdem raten Fachleute, ein frisch ins Haus geflattertes Abmahnschreiben inklusive Anwaltsrechnung und Unterlassungserklärung nicht einfach zu bezahlen bzw. zu unterschreiben. Zunächst sollte auch hier der Weg zum VS-Justitiar anstehen, und bislang haben deutsche Gerichte Verstöße gegen die Impressumspflicht auch nicht geahndet.

Fit für den Abmahnwahn?
Private und berufliche Homepagebetreiber wissen mittlerweile, daß nach einem Urteil des Landgerichts Hamburg von 1998 externe Links mit einem Distanzierungstext (Disclaimer) versehen werden sollten, will man nicht Risiko laufen, eine mehrtausend € hohe Strafsumme zu berappen. Auch von der Impressumspflicht hat man vielleicht schon etwas gehört. Aber seit Ende 2001 gelten hier v.a. für Freiberufler extrem verschärfte gesetzliche Regelungen.

Ausschreibung zum 2. Mellrichstädter Literatur-Werkstattpreis

Teilnahmebedingungen

Das Thema ist „Fluchtpunkte“.

Die Texte müssen unveröffentlicht sein und dürfen jeweils 1 Seite A4 (Schriftgröße 12, maximal 30 Zeilen, 60 Anschläge) nicht überschreiten. Jeder Autor kann mit bis zu 3 Gedichten teilnehmen. Die Beiträge müssen mit einem Begleitschreiben in fünffacher Ausfertigung eingereicht werden und dürfen selbst keinen Hinweis auf den Verfasser enthalten. Sie werden von einer Vertrauensperson von Lo Scritto mit einem Code versehen und dann vom Begleitschreiben getrennt. Auf diese Weise bleiben sie anonym.

Die unabhängige Jury trifft eine Auswahl von fünf Beiträgen und lädt im Februar 2003 deren Autorinnen/Autoren zur Lesung ein. Es wird angestrebt, alle Teilnehmer zu benachrichtigen.
Darüber hinaus soll aus einer Auswahl der besten Arbeiten bis Ende 2003 eine Anthologie entstehen. Mit der Einsendung zum Werkstattpreis stimmt die Autorin/der Autor der honorarfreien Veröffentlichung zu. Die Urheberrechte verbleiben bei der Autorin/dem Autor. Ein Abdruckrecht besteht nicht, der Abdruck begründet jedoch das Recht auf preisreduzierten Bezug (25 %) beliebig vieler Exemplare.

Beiträge können ab 1. Juli 2002 eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2002 (Poststempel). Sie sind an folgende Adresse zu richten:
Lo Scritto
c/o Michael Graf
Bergstr. 42
97638 Mellrichstadt

Es wird ein Startgeld in Höhe von 5,- € erhoben. Der Betrag kann beigelegt oder überwiesen werden (Kto.-Nr. 6413790, BLZ 79069165, Genobank Rhön-Grabfeld eG). Die Startgelder dienen zur Finanzierung des Preises und der notwendigen Nebenausgaben. Sollte darüber hinaus die Kassenlage dies zulassen, wird den eingeladenen Autorinnen/Autoren ein Beitrag zu Reise- und ggf. Übernachtungskosten gewährt.

EMail: michael.graf@t-online.de

Ausschreibung zum 2. Mellrichstädter Literatur-Werkstattpreis
Der Preis wird vom Autorenkreis Lo Scritto in diesem Jahr wieder unter Schirmherrschaft der Stadt für die Sparte Lyrik überregional ausgeschrieben. Traditionell trifft eine Jury aus den eingesandten Werken eine Vorauswahl. Den Preis selbst vergibt das Publikum in einer öffentlichen Lesung. Er beträgt in diesem Jahr 500,- €.

Mittwoch, 3. Juli 2002

Feuilletonistisches Zeitalter



Der zürnende Dichter
Fürchtet den Dichter nicht, wenn er edel zürnet, sein Buchstab
Tötet, aber es macht Geister lebendig der Geist.
(Hölderlin)

Dienstag, 2. Juli 2002

Walser und Grass



Walser und Grass
Heute möchte ich allen empfehlen, sich noch einmal den Artikel von Günter Grass im SPIEGEL vom 11. Juni zu Gemüte zu führen ...:
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,200379,00.html

Montag, 1. Juli 2002

Nachtrag Hammerschmitt/ offener Brief



Zu dem "Offenen Brief an Martin Walser" von Hammerschmitt/Haasis ist nachzutragen: Er ist von den beiden Großschriftstellern (Gratulation zum erfolgreich formulierten Größenwahn) an "100 Frauen und Männer in Literatur, Wissenschaft und Kunst" geschickt worden, bislang ohne Reaktion.
Zur weiteren Info in Sachen W. sei empfohlen: Focus Nr. 27 v. 1.7.02, Seiten 42, 72, 76

Sonntag, 30. Juni 2002

Walser-Debatte/ der offene Brief v. Hammerschmitt/ Haasis

Glückwunsch zu dieser furchtbar gelungenen Form öffentlicher Hinrichtung. Beeindruckend, wie lustvoll einerseits diese betrieben wird und wie absolut an den Haaren herbei gezogen die Argumente hierfür sind:

- "Sie machen aus dem Trotz der Dummheit eine Tugend - und ein Geschäft".

Diese Behauptung, der Skandal sei von Walser fein eingefädelt, um sich daran zu bereichern, ist eine Unverschämtheit, bar jeglicher Kenntnis der Walserschen Person.

"Wie Sie aus Ihrer gekränkten schriftstellerischen Eitelkeit eine Staatsaffäre machen, indem Sie ein Nichts wie "Tod eines Kritikers" mit dem Hautgout abgestandener rassistischer Ressentiments würzen, wie Sie den blutenden Sebastian der tiefempfundenen Seelengründelei geben, wie Sie spielen, immer nur spielen und andere die todernsten Folgen dieses Spiels ausbaden lassen: Es widert uns an. "

Selbst diese wunderbar formulierte Gehässigkeit zeigt nur eines: diese beiden sich Schriftsteller nennenden Personen waren nicht gewillt, den Roman vorurteilsfrei zu lesen; sie plappern einfach nach, was ihnen von der Großkritik vorgefuttert worden ist; sie stürzen sich auf die paar, in der FAZ schon zitierten Sätze des Rohmanuskripts und walzen sie platt zum eigentlichen Inhalt des Romans. Was, bitte, sind denn diese rassistischen Ressentiments (auf die u. a. auch Jan Phillip Reemtsma Bezug nimmt)? Es heißt, der Jude werde zerzeichnet als Figur, die einen schwarzen Hut und Schuhe mit Plateausohlen trage, der geil sei und sich gerne an Schwangeren bis zum dritten Monat vergreife, der durch die "Goschen ejakuliere" usw. Darauf stürzt man sich mit Geschrei und läßt vollkommen außer Acht, in welchem Textzusammenhang diese Stellen auftauchen.
Der schwarze Hut: er wird von dem Kritiker anläßlich der Beerdigung des Verlegers Pilgrim getragen. Darf das nicht erwähnt werden? Ist also fortan jedem text, in dem ein schwarzbehüteter Jude auftritt schon antisemitisch?
Die Schuhe mit Plateausohlen: ein Zerrbild des jüdischen Menschen? Also bitte, ja!
Der Schaum in den Mundwinkeln: zwei betrunkene Autoren unterhalten sich in einer Wirtschaft über den Kritiker EK; einer, dem EK übel mitgespielt hat, äußert dabei diese "Goschen-Ejakulation" - alles antisemitisch?
Ein paar solcher Stellen und schon ist Walser ein übler Rassist. Und auf die Interpretation der 99 Prozent Rest-Roman kann verzichtet werden. Hauptsache, man kann jetzt endlich auch mal sein Maul aufreißen und Gehör finden. Am liebsten natürlich bei RR selbst. Schweigen Sie! rufen die beiden Schriftsteller, die sich offenbar für nicht unbedeutend halten, Walser zu. Im Befehlston. Schweigen Sie! (Damit Platz frei wird für uns, die wir uns zu den Ehrbaren zählen).

Ein Buch, geschrieben, um gekränkte schriftstellerische Eitelkeit zu bewältigen? Selbst wenn. Alle Schriftsteller sind eitel, und alle Schriftsteller sind verletzlich. Der ganze Literaturbetrieb ist eitel, verletzlich und verlogen. Wie auch dieser offene Brief verlogen ist. Herr RR ist nicht zimperlich, was dem Umgang mit Autoren betrifft. Er herrscht, er beherrscht diesen Betrieb meisterhaft, wer will das ernstlich leugnen. Wie er mit Widersachern verfährt, belegt der "Fall" Sigrid Löffler. Wessen Meinung ihm nicht paßt, dem fährt er grob übers Maul. Basta. Wer so austeilt, muß auch einstecken können. Egal, was jemand über RR schreiben würde, egal, was er von jetzt an schreibt: er wird mit gnadenloser Leichtigkeit des Antisemitismus bezichtigt. Das ist so. Basta.
Ich fordere alle auf, diesen offenen Brief zu lesen, ja, es wäre der gesamten deutschen Presse anzuraten, diesen Brief abzudrucken, ich fordere alle Sendeanstalten des deutschen Fernsehens auf, Hammerschmitt/ Haasis Sendezeit zu gewähren, damit sie das bewerkstelligen können, was im Roman unter dem Kapitel "2084 - Eine Notiz aus der Überlieferung des Zukünftigen" beschrieben wird.
Mehr nicht.

Aufforderung zur Diskussion über Hammerschmitt/ Haasis
O. a. Brief ist nachzulesen hier im Litblog; des weiteren im (glaube ich) Schwäbischen Tagblatt Tübingen, wo es am Ende bezeichnenderweise heißt, bislang werde auf diesen offenen Brief seitens der Kritik und der Kollegen geschwiegen. Mit Recht! möchte man ausrufen, denn was sich Hammerschmitt/Haasis da geleistet haben, ist durchaus dazu geeignet, einem die Sprache zu verschlagen (was sie für Walser ja inständig hoffen).