Hier grade auf dem Loch, wo jetzo nichts,
Sind die gesamten niederländischen Provinzen
Dem span'schen Philipp übergeben worden.
Hier im Ornat stand Kaiser Karl der Fünfte:
Von dem seht ihr nur noch die Beine stehn.
Hier kniete Philipp und empfing die Krone;
Der liegt im Topf, bis auf den Hinterteil,
Und auch noch der hat einen Stoß empfangen.
Dort wischten seine beiden Muhmen sich,
Der Franzen und der Ungarn Königinnen,
Gerührt die Augen aus; wenn man die eine
Die Hand noch mit dem Tuch empor sieht heben,
So ists, als weinete sie über sich.
Hier im Gefolge stützt sich Philibert,
Für den den Stoß der Kaiser aufgefangen,
Noch auf das Schwert; doch jetzo müßt er fallen,
So gut wie Maximilian: der Schlingel!
Die Schwerter unten jetzt sind weggeschlagen.
Hier in der Mitte, mit der heil'gen Mütze,
Sah man den Erzbischof von Arras stehn;
Den hat der Teufel ganz und gar geholt,
Sein Schatten nur fällt lang noch übers Pflaster.
Hier standen rings, im Grunde, Leibtrabanten,
Mit Hellebarden, dicht gedrängt, und Spießen,
Hier Häuser, seht, vom großen Markt zu Brüssel,
Hier guckt noch ein Neugier'ger aus dem Fenster:
Doch was er jetzo sieht, das weiß ich nicht.
Spielen Söldner eine Rolle (siehe "Batavia")? Und wie werden die Angeklagen reagieren? Werden sie im Fall der Verurteilung vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen? Wir behalten den Fall im Auge und wollen in der nächsten Ausgabe (Nr. 16) der "Heilbronner Kleist-Blätter" (HKB) berichten. - Doch zuvörderst kommt noch Ausgabe 15 (150 Seiten, 7,50 Euro), die man gern vorbestellen darf... Mit Berichten wie: Kleist-Ausgaben in Feldpost und Frontbuchhandel, Kleists Werk in englischen Übersetzungen usw. Die HKB 15 erscheinen Ende November, Inhalt siehe www.kleist.org/hkb/hkbinhalt.htm.
Ach ja, schön, daß die Justiz so menschlich ist und eine Gaudi mitmacht...
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QuelleKleist-Archiv Sembdner, Heilbronn
Pressemeldung Nr. 111 /4.11.2003 (Sie finden diese und frühere Pressemeldungen unter www.kleist.org/presse)
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Gerechte Strafe oder Justizskandal?
Generalbundesanwalt Kay Nehm erhebt Anklage gegen Kollegen Adam
Geht es wirklich nur um Urkundenfälschung, Korruption, Amtsmißbrauch, sexuelle Nötigung, Unterschlagung, Falschaussage, Erpressung oder Bestechung, wie uns der ZDF-Theaterkanal weismachen will (vgl. www.theaterkanal.de/nachrichten/newsReportComplete?oid=5500191) oder steckt mehr dahinter? Am 5. Dezember 2003 verhandelt der Bundesgerichtshof unter dem Vorsitz von Eike Ullmann, Vorsitzender Richter des 1. Zivilsenats (Anklagevertretung: Generalbundesanwalt Kay Nehm, Verteidiger: RA Hermann Heil, Karlsruhe) gegen den Amtskollegen aus Huisum. Immerhin gab es bereits eine Entscheidung in einer Vorinstanz (Große Strafkammer des Landgericht Osnabrück im Sommer 2001), die zu einer Verteilung zu fünf Jahren (Adam) bzw. 4 1/2 Jahre (Walter) geführt hat. Ist die Anklage etwa erweitert worden? Ein Revisionsverfahren? Neue Anklagepunkte wie Beschädigung ausländischer Regierungen? - Lesen wir doch über das "zerscherbte Paktum" (Adam), den Krug (V. 648ff.):