Inhalt:
Mörike ist der schwäbische Dichter par excellence. Mit dem Biedermeier-Märchen: Das Stuttgarter Hutzelmännlein und der einfühlsamen Künstler-Biografie: Maler Nolten hat er Literaturgeschichte geschrieben. Auch gibt es kaum einen Landesteil Württembergs, in dem der Dichter während seines 71jährigen Lebens nicht wenigstens eine kurze Zeit verbracht und gearbeitet hätte.
Das ist der uns wohl bekannte Mörike.
Dass der evangelische Landpfarrer aber auch ein großer Verehrer des weiblichen Geschlechts gewesen ist, ist weniger bekannt. Mehr noch: man kann sagen, dass Mörike einer der größten erotischen Dichter der deutschen Sprache ist.
Die Lieb, die Lieb hat alle Stund
Neu wunderlich Gelüsten;
Wir bissen uns die Lippen wund,
Da wir uns heute küßten.
Das Mädchen hielt in guter Ruh,
Wies Lämmlein unterm Messer;
Ihr Auge bat: nur immer zu,
Je weher, desto besser!
In ihrem Programm zum Mörike-Jahr geben Ansgar Nöth und Martin von Arndt Einblicke in das bewegte Liebesleben Mörikes und kontrastieren es mit Lesungen von Gedichten, die Mörike der holden Weiblichkeit widmete.
Das Live-Hörbild, das 2004 zur Zweihundert-Jahrfeier von Mörikes Geburtstag auszugsweise in ARD-Hörfunkprogrammen ausgestrahlt wird, nähert sich dem unbekannten Mörike auf liebevolle, manchmal ironische Weise. Es präsentiert dabei einen quicklebendigen und ganz den schönen Seiten des menschlichen Seins zugewandten Dichterfürsten.
Die Sprecher:
Ansgar Nöth: BR-Autor und Sprecher. Bringt umfangreiche Erfahrung aus szenischen Lesungen und Theaterarbeit, unter anderem an der Württembergischen Landesbühne, dem Mainfrankentheater Würzburg, dem Theater Meiningen und zahlreichen Kleinkunstbühnen mit.
Martin von Arndt: Schriftsteller und promovierter Literaturhistoriker. Vorstandsmitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS) Baden-Württemberg. Publiziert wissenschaftliche und belletristische Bücher sowie Hörbücher. Lesereisen führten ihn durch den ganzen deutschsprachigen Raum.
"Je weher desto besser": Mörike und die Frauen
Ein Live-Hörbild von Ansgar Nöth und Martin von Arndt
SO 25.1., 18.00 Neuenstadt am Kocher: Kultur im Schafstall
FR 19.3., 20.00 Aalen: Stadtbibliothek
SO 21.3., 19.00 Tamm bei Ludwigsburg: Ochsenkeller
FR 23.4., 20.00 Köngen bei Nürtingen: Gemeindesitzungssaal
SA 1.5., 20.00 Blaubeuren: Stadtbücherei
DO 17.6., 20.00 Reutlingen: Stadtbibliothek
FR 18.6., Weissach bei Leonberg: Bücherei
DO 23.9., Esslingen am Neckar: Jazzkeller
FR 1.10., Korntal-Münchingen: Stadtbücherei
SO 17.10., 17.00 Göppingen: Altes E-Werk
Alle Veranstaltungen im Rahmen des Literatursommers Baden-Württemberg "Mörike - Ein blaues Band"
Der Literatursommer wird veranstaltet von der Landesstiftung Baden-Württemberg.
Donnerstag, 18. Dezember 2003
Dienstag, 16. Dezember 2003
Deutschland schreibt GesCMAck
Die Autoren und Autorinnen sind eingeladen, noch bis zum 22. Januar von zu Hause aus mitzuschreiben. Anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin (16. bis 25. Januar 2004) hat auch das Messepublikum vor Ort die Möglichkeit mitzuschreiben. Alle veröffentlichten Beiträge werden in einem Buch zusammengefasst, das am 24. Januar auf der Grünen Woche unter prominenter Beteiligung vorgestellt wird. Selbstverständlich erhält jeder Autor eines veröffentlichten Beitrages sein persönliches Exemplar.
Das Literatur-Café - Der literarische Treffpunkt im Internet
Interaktives Mitschreib-Projekt von CMA und Literatur-Café gestartet
Essen und Trinken sind für jeden Menschen existenziell. Nicht nur zur Aufrechterhaltung unserer Körperfunktionen benötigen wir Nahrung. Nahrung stillt auch unseren emotionalen Hunger - nach Genuss, Gesellschaft, Geborgenheit, Kultur und vielem mehr. Schon für Friedrich Nietzsche waren Speiseordnungen Offenbarungen über Kulturen, verraten sie doch vieles über die Essgewohnheiten eines Landes, einer bestimmten Region und über kulturelle Eigenheiten. Kein Wunder also, dass sich immer wieder Dichter und Denker des Themas Essen angenommen haben.
Jetzt ist das Volk gefragt, sich als Dichter und Denker zu Wort zu melden! Die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH hat dafür gemeinsam mit dem renommierten literaturcafe.de eine Schreibwerkstatt eingerichtet. Unter dem Motto Deuschland schreibt GesCMAck können Jung und Alt täglich Gedichte, Geschichten, kleine Beiträge zum Thema Essen und Genuss verfassen. Das Mitschreib-Projekt ist am 15. Dezember auf den Internetseiten der beiden Partner CMA (www.cma.de) und Literatur-Café (www.literaturcafe.de) gestartet.
Das Literatur-Café - Der literarische Treffpunkt im Internet
Interaktives Mitschreib-Projekt von CMA und Literatur-Café gestartet
Essen und Trinken sind für jeden Menschen existenziell. Nicht nur zur Aufrechterhaltung unserer Körperfunktionen benötigen wir Nahrung. Nahrung stillt auch unseren emotionalen Hunger - nach Genuss, Gesellschaft, Geborgenheit, Kultur und vielem mehr. Schon für Friedrich Nietzsche waren Speiseordnungen Offenbarungen über Kulturen, verraten sie doch vieles über die Essgewohnheiten eines Landes, einer bestimmten Region und über kulturelle Eigenheiten. Kein Wunder also, dass sich immer wieder Dichter und Denker des Themas Essen angenommen haben.
Jetzt ist das Volk gefragt, sich als Dichter und Denker zu Wort zu melden! Die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH hat dafür gemeinsam mit dem renommierten literaturcafe.de eine Schreibwerkstatt eingerichtet. Unter dem Motto Deuschland schreibt GesCMAck können Jung und Alt täglich Gedichte, Geschichten, kleine Beiträge zum Thema Essen und Genuss verfassen. Das Mitschreib-Projekt ist am 15. Dezember auf den Internetseiten der beiden Partner CMA (www.cma.de) und Literatur-Café (www.literaturcafe.de) gestartet.
Donnerstag, 11. Dezember 2003
Oberbürgermeister Wolfgang Schuster eröffnet das Stuttgarter
Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit von GEDOK, dem Schiller-Nationalmuseum Marbach und dem Staatstheater Stuttgart entstanden. Sie ist bis Sonntag, 1. Februar 2004, zu den Öffnungszeiten des Theaters jeweils eine Stunde vor und bis eine Stunde nach der Aufführung zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Das Hutzelmännle ist der literarische Schwerpunkt des Mörike-Jahres 2004 in Stuttgart. Um ihn herum ranken sich bisher 28 weitere literarische, musikalische und szenische Veranstaltungen. Es kann gut sein, dass sich im Laufe der nächsten Wochen noch weitere Veranstalter zum Mitmachen entschließen, sagt Marion Kadura, Fachreferentin für Literatur im Kulturamt der Stadt Stuttgart. Sie hat das vielfältige und breit gefächerte Programm in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Kulturinstitutionen der Stadt zusammengestellt. Ich danke allen Institutionen für die gute Zusammenarbeit, so Kadura. Das professionelle Zusammenspiel hat es ermöglicht, dass wir mit wenig Geld, aber umso mehr Engagement ein Programm auf die Beine gestellt haben, das die unterschiedlichen Aspekte des Künstlers widerspiegelt.
Das Stuttgarter Mörike-Jahr ist Teil des Literaturprojekts Ein blaues Band - Mörike 2004 der KulturRegion Stuttgart, an dem sich zwischen Januar und November 2004 26 Städte und Gemeinden der Region Stuttgart beteiligen. Mit der Aufführung des Stuttgarter Hutzelmännleins soll auf das besondere Denkmal aufmerksam gemacht werden, das Eduard Mörike mit seinem Werk der Stadt Stuttgart und dem Schwabenland gesetzt hat.
Abgesehen davon, dass Mörike in Dutzenden von Wohnungen innerhalb Stuttgarts zu Hause war, kann die Stadt auf das Evangelische Mörike-Gymnasium, auf eine Mörikestraße, auf das Grab des Dichters auf dem Pragfriedhof und auf ein Denkmal in der Silberburganlage als Spuren und Wissen um des Dichters Lebenszeit verweisen.
Das Theater Rampe startet am 10. Juli ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Mörike-Gymnasium Stuttgart, das drei Veranstaltungen umfasst: Einen Vortrag, eine Kochperformance und szenische Aufführungen von Mitgliedern der Schultheater AG und Ensemblemitgliedern des Theaters Rampe.
Musikalische Schwerpunkte des Stuttgarter Mörike-Jahres 2004 sind Konzerte der Stuttgarter Philharmoniker, der Stuttgarter Musikschule und der Hugo Wolf-Akademie, die am 16. Mai zu einem Akademietag zu Ehren des Dichters einlädt.
Die Spaziergänge Herr Mörike zieht um mit Ute Harbusch führen jeweils am zweiten Sonntag der Monate Juni Juli, August und September 2004 an die Wohnorte des Dichters in der Stadt. Eine Vielzahl von literarischen Angeboten erwarten Kinder und Erwachsene in der Stadtbücherei im Wilhelmspalais oder im Literatur- und Schriftstellerhaus.
Der Katalog mit allen Mörike-Veranstaltungen in den Städten der Region und in den Mörike-Orten ist Anfang Januar kostenlos im Kulturamt, im
i-Punkt, im Treffpunkt Rotebühlplatz, in der Stadtbücherei und bei allen beteiligten Institutionen erhältlich. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.eduard-moerike.net und in der Geschäftsstelle der KulturRegion Stuttgart, Am Hauptbahnhof 7, 70173 Stuttgart.
Mit einem Grußwort vor Beginn der Aufführung des Stücks Das Stuttgarter Hutzelmännlein und die schöne Lau eröffnet Oberbürgermeister Wolfgang Schuster am Sonntag, 14. Dezember, das Stuttgarter Mörike-Jahr 2004. Das Stück beginnt um 18 Uhr im Schauspiel der Staatstheater Stuttgart. Im Anschluss daran wird um 20 Uhr die Ausstellung sleit a Klötzle Blei im oberen Foyer mit Scherenschnitten von Hedwig Goller eröffnet. Diese werden denen von Mörikes Zeitgenossin Luise Breitschwerdt zur Seite gestellt, die ihre Hutzelmännlein-Scherenschnitte auf Mörikes Wunsch hin gefertigt hatte. Auch die Kostümentwürfe des Regisseurs und Bühnenbildners Marcel Keller werden gezeigt.
Das Hutzelmännle ist der literarische Schwerpunkt des Mörike-Jahres 2004 in Stuttgart. Um ihn herum ranken sich bisher 28 weitere literarische, musikalische und szenische Veranstaltungen. Es kann gut sein, dass sich im Laufe der nächsten Wochen noch weitere Veranstalter zum Mitmachen entschließen, sagt Marion Kadura, Fachreferentin für Literatur im Kulturamt der Stadt Stuttgart. Sie hat das vielfältige und breit gefächerte Programm in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Kulturinstitutionen der Stadt zusammengestellt. Ich danke allen Institutionen für die gute Zusammenarbeit, so Kadura. Das professionelle Zusammenspiel hat es ermöglicht, dass wir mit wenig Geld, aber umso mehr Engagement ein Programm auf die Beine gestellt haben, das die unterschiedlichen Aspekte des Künstlers widerspiegelt.
Das Stuttgarter Mörike-Jahr ist Teil des Literaturprojekts Ein blaues Band - Mörike 2004 der KulturRegion Stuttgart, an dem sich zwischen Januar und November 2004 26 Städte und Gemeinden der Region Stuttgart beteiligen. Mit der Aufführung des Stuttgarter Hutzelmännleins soll auf das besondere Denkmal aufmerksam gemacht werden, das Eduard Mörike mit seinem Werk der Stadt Stuttgart und dem Schwabenland gesetzt hat.
Abgesehen davon, dass Mörike in Dutzenden von Wohnungen innerhalb Stuttgarts zu Hause war, kann die Stadt auf das Evangelische Mörike-Gymnasium, auf eine Mörikestraße, auf das Grab des Dichters auf dem Pragfriedhof und auf ein Denkmal in der Silberburganlage als Spuren und Wissen um des Dichters Lebenszeit verweisen.
Das Theater Rampe startet am 10. Juli ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Mörike-Gymnasium Stuttgart, das drei Veranstaltungen umfasst: Einen Vortrag, eine Kochperformance und szenische Aufführungen von Mitgliedern der Schultheater AG und Ensemblemitgliedern des Theaters Rampe.
Musikalische Schwerpunkte des Stuttgarter Mörike-Jahres 2004 sind Konzerte der Stuttgarter Philharmoniker, der Stuttgarter Musikschule und der Hugo Wolf-Akademie, die am 16. Mai zu einem Akademietag zu Ehren des Dichters einlädt.
Die Spaziergänge Herr Mörike zieht um mit Ute Harbusch führen jeweils am zweiten Sonntag der Monate Juni Juli, August und September 2004 an die Wohnorte des Dichters in der Stadt. Eine Vielzahl von literarischen Angeboten erwarten Kinder und Erwachsene in der Stadtbücherei im Wilhelmspalais oder im Literatur- und Schriftstellerhaus.
Der Katalog mit allen Mörike-Veranstaltungen in den Städten der Region und in den Mörike-Orten ist Anfang Januar kostenlos im Kulturamt, im
i-Punkt, im Treffpunkt Rotebühlplatz, in der Stadtbücherei und bei allen beteiligten Institutionen erhältlich. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.eduard-moerike.net und in der Geschäftsstelle der KulturRegion Stuttgart, Am Hauptbahnhof 7, 70173 Stuttgart.
Mit einem Grußwort vor Beginn der Aufführung des Stücks Das Stuttgarter Hutzelmännlein und die schöne Lau eröffnet Oberbürgermeister Wolfgang Schuster am Sonntag, 14. Dezember, das Stuttgarter Mörike-Jahr 2004. Das Stück beginnt um 18 Uhr im Schauspiel der Staatstheater Stuttgart. Im Anschluss daran wird um 20 Uhr die Ausstellung sleit a Klötzle Blei im oberen Foyer mit Scherenschnitten von Hedwig Goller eröffnet. Diese werden denen von Mörikes Zeitgenossin Luise Breitschwerdt zur Seite gestellt, die ihre Hutzelmännlein-Scherenschnitte auf Mörikes Wunsch hin gefertigt hatte. Auch die Kostümentwürfe des Regisseurs und Bühnenbildners Marcel Keller werden gezeigt.
Mittwoch, 10. Dezember 2003
Fragmente sucht texte
Seit zehn Jahren gibt es die Reihe Fragmente. Inzwischen sind 30 Hefte erschienen, doch gute Manuskripte sind Mangelware. Die Literarische Gesellschaft Karlsruhe bittet deshalb alle noch nicht etablierten Autoren im Einzugsbereich Oberrhein (also grob von Frankfurt bis Zürich um Zusendung von Texten: Lyrik, Prosa, ein Romanauszug (max. 25 Seiten). Wird der Text bzw. werden die Texte von der Jury angenommen, erscheint ein neues Heft in der Reihe Fragmente in einer einmaligen Auflage von 200 Exemplaren. Das Heft gilt als Einzelpublikation und reicht beispielsweise als Aufnahmekriterium in den Verband deutscher Schriftsteller (VS). Der Autor erhält überdies eine gut honorierte Lesung im Karlsruher Literaturhaus im Prinz-Max-Palais. In der Reihe Fragmente haben zahlreiche Schriftsteller debütiert, die später in renommierten Verlagen untergekommen sind, beispielsweise Beate Rygiert, Susanne Stephan oder Christina Griebel, Hilga Wesle hat gar den Thaddäus-Troll-Preis erhalten. Die Jury setzt sich zusammen aus den Literaturwissenchaftlern Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Dr. Matthias Kußmann sowie dem Schriftsteller Matthias Kehle. Einsendungen an: Matthias Kehle, Postfach 5533, 76037 Karlsruhe.
Dienstag, 9. Dezember 2003
"GrenzLand"
Zum Auftakt der "Grenzland"-Veranstaltungsreihe im TREFFPUNKT Rotebühlplatz
wollen sechs Praktiker die Frage klären, was ein weblog überhaupt ist,
warum weblogs ein so eminent politisches Medium sind, und wie Literatur
unter den Bedingungen des Netzzeitalters konkret aussieht. Sie stellen ihre
Blogs vor, und geben Beispiele für ihre tägliche Arbeit am Text.
Mit:
· Günter Hack, Zürich. Medienwissenschaftler und Autor
· Peter Praschl, Hamburg. Autor und Journalist. Chefredakteur der
Frauenzeitschrift Amica
· Marcus Hammerschmitt, Tübingen. Schriftsteller
· Bov Bjerg, Berlin. Schriftsteller
· Bastian Albers, Hamburg. Musiker
Moderation: Marcus Hammerschmitt
...kommen Sie mit uns dorthin, wo Trends entstehen und vergehen: ins Netz,
hinter die Kulissen, in den Untergrund und in die Grauzonen...
Kartentel. 0711/6607-120
Eintritt 8,- / erm. 6,-
Beginn 20 Uhr, TREFFPUNKT Rotebühlplatz Stuttgart, Robert-Bosch-Saal
TREFFPUNKT Rotebühlplatz - Veranstaltungen
"GrenzLand"
Exkursionen an die Ränder des Literaturbetriebs
*
17. Januar 2004
Reisenotizen aus der Realität
Literaten und ihre weblogs
**
Seit Jahren wird der Einfluss des Internets auf die Literatur diskutiert.
Zum Beispiel haben weblogs in den letzten Jahren große Popularität erlangt.
Diese vernetzten Internet-Tagebücher können von Hochliteratur bis zu
Alltagsgerede, vom geschliffenen Aphorismus bis zum geschluderten
Fresszettel alles enthalten.
Weblogs stellen sowohl eine neue Form von "Hintergrundrauschen" für die
"offiziellen" Medien dar, als auch einen permanent geöffneten
Abenteuerspielplatz für dasjenige, was von den offiziellen Medien aufgrund
mangelnder Kompatibilität still wegzensiert wird. Das Wiener Caféhaus und
seine Literatur sind tot? Nicht wirklich, wenn man sich seine Reinkarnation
im Internet anschaut: weblogs.
wollen sechs Praktiker die Frage klären, was ein weblog überhaupt ist,
warum weblogs ein so eminent politisches Medium sind, und wie Literatur
unter den Bedingungen des Netzzeitalters konkret aussieht. Sie stellen ihre
Blogs vor, und geben Beispiele für ihre tägliche Arbeit am Text.
Mit:
· Günter Hack, Zürich. Medienwissenschaftler und Autor
· Peter Praschl, Hamburg. Autor und Journalist. Chefredakteur der
Frauenzeitschrift Amica
· Marcus Hammerschmitt, Tübingen. Schriftsteller
· Bov Bjerg, Berlin. Schriftsteller
· Bastian Albers, Hamburg. Musiker
Moderation: Marcus Hammerschmitt
...kommen Sie mit uns dorthin, wo Trends entstehen und vergehen: ins Netz,
hinter die Kulissen, in den Untergrund und in die Grauzonen...
Kartentel. 0711/6607-120
Eintritt 8,- / erm. 6,-
Beginn 20 Uhr, TREFFPUNKT Rotebühlplatz Stuttgart, Robert-Bosch-Saal
TREFFPUNKT Rotebühlplatz - Veranstaltungen
"GrenzLand"
Exkursionen an die Ränder des Literaturbetriebs
*
17. Januar 2004
Reisenotizen aus der Realität
Literaten und ihre weblogs
**
Seit Jahren wird der Einfluss des Internets auf die Literatur diskutiert.
Zum Beispiel haben weblogs in den letzten Jahren große Popularität erlangt.
Diese vernetzten Internet-Tagebücher können von Hochliteratur bis zu
Alltagsgerede, vom geschliffenen Aphorismus bis zum geschluderten
Fresszettel alles enthalten.
Weblogs stellen sowohl eine neue Form von "Hintergrundrauschen" für die
"offiziellen" Medien dar, als auch einen permanent geöffneten
Abenteuerspielplatz für dasjenige, was von den offiziellen Medien aufgrund
mangelnder Kompatibilität still wegzensiert wird. Das Wiener Caféhaus und
seine Literatur sind tot? Nicht wirklich, wenn man sich seine Reinkarnation
im Internet anschaut: weblogs.
Freitag, 5. Dezember 2003
Zum ersten Marbacher Dichterduell
So sah es auch auf dem ersten Marbacher Dichterduell aus, das die Literaturkenner Oliver Gassner und Martin von Arndt am 27. November im frisch renovierten und für Kulturveranstaltungen neu eröffnete Schlosskeller der Schiller-Stadt moderierten. Rap und Prosa, Poesie und Satire, Improvisiertes und vom Blatt Gelesenes wurden mit schwindelerregender Geschwindigkeit von den Kontrahenten ins Publikum rezitiert, skandiert, geflüstert, genuschelt. Am Ende entschied sich das Publikum für die 65-Jährige Evelyn Sperber aus Ludwigshafen.
Den vier Prosatexten, die die Gewinnerin des Abends vorlas, kann man einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen. Leicht verständlich, pointiert, ironisch, ohne jegliche Posse vorgelesen, konnten diese Texte sofort auf- und angenommen werden. Das kann ebenfalls von den Kurzgeschichten und Gedichten des Finalisten Jochen Weeber gesagt werden. Ganz anders verhielt es sich mit den beiden jungen Stuttgartern Tobias Borke und Gün Aydemir, die mehr oder weniger erwartet früh ausschieden. Wegen ihrer sozialpolitisch gefärbten Thematik? der stilistischen Besonderheit ihrer Texte? ihrer originellen und vielleicht gewöhnungsbedürftigen Vortragsweise? Vor allem Borke, der im Literaturhaus Stuttgart eine Schreibwerkstatt für Jugendliche leitet, stellte durch minutenlange Improvisationen seine Kunstfertigkeit unter Beweis und verlor. Eine kleine Ironie, eigentlich. Dichterduell, das ist das deutsche Wort für den aus den USA importierten Poetry Slam, der seit einigen Jahren zur Jugendkultur beinah jeder deutschen Stadt gehört. Was aber, wenn der Slam vor einem reiferen Publikum abgehalten wird? Klar auch dieses Publikum wird sich die Hände wund klatschen, um seinen Geschmack durchzusetzen. Eine direktere und ehrlichere Form der Demokratie gibt es kaum. Und hier zeigt sich, welch eine entscheidende Rolle das große Publikum spielt nicht nur in der Kulturrezeption, sondern auch in der Gestaltung unseres Kulturlebens überhaupt. Wo man auch hinschaut im Fernsehen, auf dem Büchermarkt, in Theaterhäusern, in Kunstgalerien wird für ein Publikum produziert, das durch Interesse oder Gleichgültigkeit entscheidet, was Sache ist und was nicht. Dieses Publikum entscheidet jedoch selten nach ästhetischen Kriterien. Was zählt, ist vor allem der Unterhaltungswert des Produkts.
Alles in allem, ein unterhaltsamer und lehrreicher Abend im Schlosskeller der Schiller-Stadt. Wenn Gassner und von Arndt es schaffen, ein bunteres Publikum fürs nächste Dichterduell zu interessieren, dann können wir vielleicht bald von einer neuen Tradition in der schon traditionsreichen Schiller-Stadt sprechen.
Dichter, Duelle, Demokratie
Zum ersten Marbacher Dichterduell
Von Sergiu Stefanescu, mit Genehmigung des Autors
So kann eine Gemeinschaftslesung auch aussehen. Sechs Dichter, Frauen und Männer, von sehr jung bis weniger jung, professionell bis amateurhaft, bekämpfen sich gegenseitig auf der Bühne. Mit keinen anderen Waffen als den eigenen Prosatexten und Gedichten. In drei Runden, wie beim Boxen. Doch über die Gewinner der einzelnen Runden entscheidet, anders als beim Boxen, allein das Publikum. Wer von den Zuschauern mit dem lauterem Applaus belohnt wird, kommt weiter. Wer am Schluss noch auf den Beinen steht, hat gewonnen.
Den vier Prosatexten, die die Gewinnerin des Abends vorlas, kann man einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen. Leicht verständlich, pointiert, ironisch, ohne jegliche Posse vorgelesen, konnten diese Texte sofort auf- und angenommen werden. Das kann ebenfalls von den Kurzgeschichten und Gedichten des Finalisten Jochen Weeber gesagt werden. Ganz anders verhielt es sich mit den beiden jungen Stuttgartern Tobias Borke und Gün Aydemir, die mehr oder weniger erwartet früh ausschieden. Wegen ihrer sozialpolitisch gefärbten Thematik? der stilistischen Besonderheit ihrer Texte? ihrer originellen und vielleicht gewöhnungsbedürftigen Vortragsweise? Vor allem Borke, der im Literaturhaus Stuttgart eine Schreibwerkstatt für Jugendliche leitet, stellte durch minutenlange Improvisationen seine Kunstfertigkeit unter Beweis und verlor. Eine kleine Ironie, eigentlich. Dichterduell, das ist das deutsche Wort für den aus den USA importierten Poetry Slam, der seit einigen Jahren zur Jugendkultur beinah jeder deutschen Stadt gehört. Was aber, wenn der Slam vor einem reiferen Publikum abgehalten wird? Klar auch dieses Publikum wird sich die Hände wund klatschen, um seinen Geschmack durchzusetzen. Eine direktere und ehrlichere Form der Demokratie gibt es kaum. Und hier zeigt sich, welch eine entscheidende Rolle das große Publikum spielt nicht nur in der Kulturrezeption, sondern auch in der Gestaltung unseres Kulturlebens überhaupt. Wo man auch hinschaut im Fernsehen, auf dem Büchermarkt, in Theaterhäusern, in Kunstgalerien wird für ein Publikum produziert, das durch Interesse oder Gleichgültigkeit entscheidet, was Sache ist und was nicht. Dieses Publikum entscheidet jedoch selten nach ästhetischen Kriterien. Was zählt, ist vor allem der Unterhaltungswert des Produkts.
Alles in allem, ein unterhaltsamer und lehrreicher Abend im Schlosskeller der Schiller-Stadt. Wenn Gassner und von Arndt es schaffen, ein bunteres Publikum fürs nächste Dichterduell zu interessieren, dann können wir vielleicht bald von einer neuen Tradition in der schon traditionsreichen Schiller-Stadt sprechen.
Dichter, Duelle, Demokratie
Zum ersten Marbacher Dichterduell
Von Sergiu Stefanescu, mit Genehmigung des Autors
So kann eine Gemeinschaftslesung auch aussehen. Sechs Dichter, Frauen und Männer, von sehr jung bis weniger jung, professionell bis amateurhaft, bekämpfen sich gegenseitig auf der Bühne. Mit keinen anderen Waffen als den eigenen Prosatexten und Gedichten. In drei Runden, wie beim Boxen. Doch über die Gewinner der einzelnen Runden entscheidet, anders als beim Boxen, allein das Publikum. Wer von den Zuschauern mit dem lauterem Applaus belohnt wird, kommt weiter. Wer am Schluss noch auf den Beinen steht, hat gewonnen.
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