Freitag, 22. August 2008

Das Käthchen von Heilbronn - Alles, was Sie wissen müssen



Ab 25. August 2008



Ausstellung des Kleist-Archivs Sembdner im Rathaus Heilbronn, Lichthof



Elegant, rustikal oder lasziv, auf jeden Fall aber phantasievoll angemalt stehen sie in der Heilbronner Fußgängerzone, und wer sich die Mühe macht und sich bückt, liest, um wen es sich handelt: das Käthchen von Heilbronn.



Was es mit dieser Person auf sich hat, die zur Symbolfigur der Neckarstadt geworden ist und von der viele Heilbronner - nicht immer zu recht - meinen, sie zu kennen, erklärt jetzt das Kleist-Archiv Sembdner auf zehn Info-Tafeln, die im Lichthof des Heilbronner Rathauses (Eingang Lohtorstr., 1. OG) bis 19. September zu sehen sind. Angereichert ist die Info-Schau mit einigen Objekten zur Wirkungsgeschichte des Stücks, die bei "Käthchen-Wolle" beginnt, über Faschingsorden und Ofentürchen geht und beim Käthchen-Bier landet.



So erfährt man in Kurzform etwas über den Inhalt des Stückes und seinen Dichter, über die Art, wie das Werk an die Öffentlichkeit getreten ist und wie diese darauf nicht immer positiv reagiert hat, wie sich sein Nachleben (nicht nur auf der Bühne) gestaltet - bis hinein in die Gegenwart und zur "Käthchen-Parade". Insofern ergänzt die Schau, die vorher in der Volksbank in Schriesheim (Bergstraße) anläßlich der "Käthchen"-Freilichtaufführung auf der Strahlenburg zu sehen war, die bunten Maderln in der Innenstadt in besonderer Weise.



Die Ausstellung ist wie folgt geöffnet: Mo - Mi 8.30 - 17, Do 8.30 - 18 und Fr 8.30 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Wer sich lieber im Internet informiert, sei auf die umfangreiche Seite des Kleist-Archivs Sembdner hingewiesen: www.kleist.org/kaethchen (bzw. www.Das-Kaethchen-von-Heilbronn.de .

Samstag, 9. August 2008

Monatsprogramm der Stadtbibliothek Reutlingen -- September 2008



Zum 100. Geburtstag von Gerd Gaiser





Der Erzähler Gerd Gaiser gehörte zu den bekanntesten Schriftstellern der frühen Nachkriegsjahre im deutschen Sprachraum. Am 15. September 2008 wäre er 100 Jahre alt geworden. Seine viel gelesenen Erzählungen und Romane entstanden als sprachlich streng gestaltete Schöpfung, in deren Themen sich viele Zeitgenossen schicksalhaft dargestellt sahen. In der schnelllebigen Zeit nach seinem frühen Tod 1976 wurde sein dichterisches Werk wie das vieler seiner Generation bald vergessen.



Mit Ausstellungen, Vorträgen über Werk und Wirken und einem Literarischen Profil wird in Reutlingen an den Dichter, Lehrer und Professor erinnert. Bitte beachten Sie auch das gesonderte Programmheft.

Miteinander über Bücher reden



Joachim Fest: Ich nicht



Dienstag 2. September 17:00 Uhr – Am Ovalen Tisch



Eine Gesprächsrunde mit Marlis Egbers.



Vorschau auf Oktober: Julian Barnes: Arthur & George





Rundgang



Mittwoch 3. September 17:00 Uhr – Erdgeschoss



mit Tanja Schleyerbach



Treffpunkt: Eingangsbereich





Zum Weltalphabetisierungstag am 8. September



Ein poetisches Roadmovie



Dienstag 9. September 17:00 Uhr – Großes Studio



Die Stadtbibliothek Reutlingen ist seit 17 Jahren auf dem Gebiet der Alphabetisierung aktiv und hält Medien für Menschen bereit, die als Erwachsene das Lesen und Schreiben (wieder) lernen möchten. Auch Filme greifen das Thema Analphabetismus auf: Wir zeigen die 1998 mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnete Geschichte rund um Dora, eine pensionierte Lehrerin, die als Briefschreiberin für Analphabeten im Hauptbahnhof Rio de Janeiros ihr Geld verdient, indem sie Briefe an Ex-Frauen, Geliebte oder Angehörige schreibt – aber nicht immer (unzensiert) abschickt.



Eintritt frei





„Eine sterbende Welt, die nach Dauer klagte...“



Erinnnerung an Gerd Gaiser



Dienstag 9. September 20:00 Uhr – Saal der Volkshochschule



Ein Vortrag von Prof. Dr. Hermann Bausinger



Um Gerd Gaiser ist es merkwürdig still geworden. Nach dem Krieg, als seine ersten Romane und Erzählungen herauskamen, gab es begeisterte Stimmen. Später wurden sie übertönt durch kritische Hinweise auf Gaisers Verstrickung in den Nationalsozialismus. Und als er 1976 in Reutlingen starb, war er abgestempelt als Dichter, dessen Haltung und Stil überholt waren – überholt von der rasanten gesellschaftlichen Entwicklung, die er nicht akzeptierte. Er wollte nicht „mit der Zeit gehen“. Das erschwert vielleicht den Zugang, sollte ihn aber nicht blockieren: Es lohnt sich, an Gaiser zu erinnern – ganz besonders in der Stadt, die mit ihrer Umgebung mehrfach Schauplatz und Gegenstand seiner literarischen Arbeiten wurde. Sein 100. Geburtstag ist ein guter Anlass dafür.



In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Reutlingen und dem Reutlinger Geschichtsverein



Eintritt: 6,00 €; ermäßigt 3,00 €



Nur Abendkasse





Bücherflohmarkt



Samstag 13. September 10:00 – 13:00 Uhr – Spendhausstraße



Bücher, Noten, Sprachkurse und Zeitschriften – einzeln oder meterweise – ausnahmsweise zu kaufen, statt zu entleihen. Auch das Städtische Kunstmuseum Spendhaus ist dieses Mal mit einem Stand vertreten.



Bei Regen fällt der Flohmarkt aus.





It's Tea Time?!



Büchertratsch für Jugendliche



Donnerstag 18. September 17:00 Uhr – Kleines Studio



Du hast in den Sommerferien ein tolles Buch gelesen, das du anderen empfehlen kannst? Dann stell es doch beim Büchertratsch vor und sammle Bonuspunkte für eine Überraschung!



In gemütlicher Runde kannst du dir aktuelle Lesetipps holen und die Bücher im Anschluss auch gleich ausleihen. Zur Erfrischung gibt es gekühlten Eistee.



Ab 12 Jahren



Mit freundlicher Unterstützung von WEIN AmbienTEE am Tübinger Tor





Auslese



Joachim Zelter: How are you, Mister Angst?



Donnerstag 18. September 20:00 Uhr – Erdgeschoss



Gerade als der frustrierte Juniorprofessor Konrad Monteiro dabei ist, mit einem unhaltbaren Vortrag akademischen Selbstmord zu begehen, begegnet er einer mysteriösen Frau. In fulminanter Sprache, mit Ironie und nicht ohne Seitenhiebe auf den Wissenschaftsbetrieb im Medienzeitalter leuchtet Joachim Zelter die Dunkelheit menschlicher Selbstzweifel und beruflicher Versagensängste aus. Zelter, der seit 1997 als freier Schriftsteller und Bühnenautor arbeitet, lehrte selbst englische Literatur in Tübingen und Yale und schöpft aus autobiographischen Erfahrungen. Doch „seinen satirischen Stachel und sein Tempo bezieht dieser Universitätsroman von der immer sehr präzisen Distanz, welche die Hauptfigur zu sich und ihrem Umfeld bewahrt“ (NZZ).



Eintritt: 5,00 €; ermäßigt 3,00 €



Kartenvorverkauf und -reservierung: Musikbibliothek, Telefon 07121 303-2847



Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Volksbildung





Abschlussfest



SommerLeseClub



Samstag 20. September 14:30 – 17:00 Uhr – Erdgeschoss



SommerLeseClub-Mitglieder aufgepasst! Wer über die Sommerferien mindestens drei SLC-Bücher gelesen und sein Logbuch bis zum 9. September in der Kinderbibliothek abgegeben hat, ist zum Abschlussfest mit Zertifikatsausgabe eingeladen. Es gibt Pizza, Getränke und Live-Musik mit den Bands „Grüß Dich“, „Miners Hand“ und „Fire Exit“ der Kulturwerkstatt e.V. Reutlingen. Mit etwas Glück könnt ihr außerdem einen von zehn tollen Sonderpreisen gewinnen!



Bitte meldet eure Teilnahme am Fest bis zum 16. September in der Kinderbibliothek oder unter Telefon 07121 303-2850 an.



Mit freundlicher Unterstützung der Freunde der Stadtbibliothek Reutlingen e.V.





Literarische Profile



Gerd Gaiser – Dichter, Lehrer, Professor in Reutlingen



Samstag 27.September 17:00 Uhr – Erdgeschoss



Gerd Gaiser wurde in Oberriexingen/Enz geboren und lebte von 1949 bis zu seinem Tod 1976 in Reutlingen wo er als Lehrer und Professor wirkte. Er verfasste Erzählungen, Kurzgeschichten und viel beachtete und mit literarischen Preisen ausgezeichnete Romane wie „Die sterbende Jagd“, „Das Schiff im Berg“, „Schlussball“. Der Kunstwissenschaftler und Kenner des Landes schrieb außerdem über Malerei und die Schwäbische Alb. Die Stadtbibliothek Reutlingen erinnert in ihrer Reihe Literarische Profile an diesen wichtigen Autor der deutschen Nachkriegsliteratur. Prof. Dr. Theodor Karst, Reutlingen, moderiert den Abend und vermittelt einen Einblick in sein Werk und Wirken. Eric van der Zwaag vom Theater Reutlingen Die Tonne liest ausgewählte Texte.



Eintritt: 5,00 €; ermäßigt 3,00 €



Kartenvorverkauf und -reservierung: Musikbibliothek, Telefon 07121 303-2847



Mit freundlicher Unterstützung des Reutlinger Theater in der Tonne e.V.





Auslese



Sherko Fatah: Das dunkle Schiff



Donnerstag 2. Oktober 20 Uhr – Erdgeschoss



Sherko Fatah, 1964 in Ost-Berlin als Sohn einer Deutschen und eines irakischen Kurden geboren, erzählt in seinem neuen Roman Kerims Geschichte. Der junge Mann wächst im irakischen Grenzland auf, verfällt der Verführungsmacht des Extremismus und gerät unter die Gotteskrieger. Nachdem er sich von ihnen lossagt, sucht er in Deutschland ein neues Leben. Was bleibt ist ein Gefühl elementarer Fremdheit. „Fatah ist zuerst Romancier, dann engagiert, und genau das lässt seine Texte schmerzhaft nahe kommen“, so die FAZ. Fatah erzählt genau und doch behutsam, ohne politische oder moralische Deutungen. Kerims kleines, konkretes Lebens inmitten großer Umwälzungen steht für viele, die wie er von den Erfahrungen von Entwurzelung, Exil und Gewalt geprägt sind.



Eintritt: 5,00 €; ermäßigt 3,00 €



Kartenvorverkauf und -reservierung: Musikbibliothek, Telefon 07121 303-2847



Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Volksbildung



Ein Beitrag zur Interkulturellen Woche Reutlingen

Bibliothek virtuell





Katalog



Donnerstag 4. September 17:00 Uhr – 1. OG



Einführung in den Katalog der Stadtbibliothek Reutlingen mit Christa Gmelch

Ausstellungen





Sachverstand im Wunderland – 4 Reutlinger Kinderliteraturforscher



1.7. – 13.9. – Ausstellungseck



Vier Professoren der ehemaligen PH Reutlingen beschäftigen sich nachhaltig mit Kinderliteratur: Gerhard Haas, Theodor Karst, Bernhard Rank, Reinbert Tabbert. In der Ausstellung präsentieren sie klassische und moderne, phantastische und realistische Kinderbücher sowie eine Auswahl ihrer Forschungsbeiträge.



Kultur braucht Partner. Wir danken der Kreissparkasse Reutlingen für die finanzielle Unterstützung!





50 Jahre Städtepartnerschaft Roanne – Reutlingen



Kunst aus Roanne: Jane Coppere und Françoise Lejeune



2.9. – 8.11. – Galerie auf dem Podest



Die Stadtbibliothek Reutlingen präsentiert jährlich in mehreren Ausstellungen Werke lokaler und regionaler Künstler. Zum Jubiläum der Städtepartnerschaft ist Kunst aus Roanne zu sehen: Acryl-Bilder von Jane Coppere und Terrakotta – sowie emaillierte Skulpturen von Françoise Lejeune. Beide Frauen arbeiteten beruflich mit Kindern, als Erzieherin beziehungsweise Therapeutin, was auch ihre künstlerische Arbeiten prägt, die meist Kinder darstellen. Leuchtende Acrylfarben zeigen deren Fröhlichkeit, während Verspieltheit und die Ausdrucksstärke der Bewegung die Skulpturen bestimmen.



Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Volksbildung

Viel gelesen, früh vergessen – Erinnerung an Gerd Gaiser





16.9. – 11.10. – Ausstellungseck und 1. OG



In der von Arno Piechorowski zusammengestellten Ausstellung werden Ausgaben seiner Erzählungen und Romane sowie etliche Manuskriptbeispiele präsentiert, aber auch die Bildbände mit seinen Landschaftsbeschreibungen des süddeutschen Raumes sowie seine kunsthistorischen und erzieherischen Schriften aus der Arbeit als Professor für Kunstdidaktik in Reutlingen. Zu sehen sind außerdem Zeichnungen aus seiner Zeit als freier Maler. Im 1. Obergeschoss erinnert eine Medienausstellung an den Dichter.



Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Volksbildung

50 Jahre Städtepartnerschaft Roanne – Reutlingen





16.9. – 31.10. – Blickpunkt Reutlingen



Die Stadt Reutlingen feiert ein halbes Jahrhundert Freundschaft mit der französischen Partnerstadt Roanne. Bilder und Geschenke dokumentieren die lebendige und vielseitige Partnerschaft. Titel aus dem Bestand der Stadtbibliothek Reutlingen ergänzen die Ausstellung.