Montag, 30. Dezember 2002

Mittwoch, 18. Dezember 2002

Literaturland-bw.de

Bieten soll das Portal in seinem Endausbau Informationen zu den einzelnen Institutionen, Orten, Autoren, Öffnungszeiten, Eintrittpreise und Ansprechpartner. Vor allem dort, wo für die einzelnen Museen oder Archive noch keine Homepage vorliegt, könne das Portal Bildmaterial und sogar Tondokumente von Lesungen im Internet bereitstellen und so teilweise eine selbständige Netzpräsenz ersetzen, versichert Hansgeorg Schmidt-Bergmann, der Leiter des Karlsruher Literaturmuseums.
Über 20000 Euro hat die Erstellung der Grundstruktur der Internetseite www.literaturland-bw.de bisher gekostet. Aber noch ist dort ein Rohbau, der nur mit Passwort zugänglich ist. Zu Demonstrationszwecken für die Pressekonferenz in Marbach hatte man sechs Beispieleinträge eingepflegt, die restlichen Daten sollen von den Institutionen selbst kommen. „Das ist ein interaktives Projekt: Ohne die Mitwirkung der Gedenkstätten und Museen selbst kann das Verzeichnis nicht funktionieren.“, betonte Schmidt-Bergmann.
Was bisher zu sehen ist, wirkt nützlich: Zusätzlich zu den Informationen über die Gedenkstätten selbst finden sich auch Hinweise auf literarische Sehenswürdigkeiten in der jeweiligen Umgebung, zu anderen Ausflugszielen und Freizeitmöglichkeiten; auch an Links zu den jeweiligen Fremdenverkehrsbüros ist gedacht.
Bis zu den Sommerferien ist geplant die zweite und dritte Aufbaustufe weitgehend abzuschließen. Dann sollen nicht nur de meisten der Institutionen ihre Daten eingepflegt haben, sondern es werden auch Hinweise auf deren Publikationen, ein Veranstaltungskalender und Publikationen über die literarischen Stätten im Lande vorhanden sein. Denkbar sei weiterhin, dass man Routenvorschläge zum Beispiel zum Mörike-Jahr 2004 online stelle.
Obwohl der Endausbau noch einmal deutlich mehr kosten wird als die bisherige Vorarbeit und trotz knapper Kassen gab die für Literaturförderung zuständige Bibliotheksdirektorin Ursula Bernhardt aus dem Kunstministerium grünes Licht: „Das machen wir auf jeden Fall weiter.“
Dennoch denkt Hansgeorg Schmidt-Bergmann laut über alternative Einnahmequellen nach: „Wenn ein Verlag wie Klett-Cotta im Rahmen des Webauftrittes zum Beispiel auf seine Jünger-Gesamtausgabe hinweisen wollte, so muss man überlegen ob so etwas gegen eine Schutzgebühr möglich wäre.“

Informationen zu den 87 Gedenkstätten sind gegen Rückumschlag (Lang-DIN, 112 Cent) und 1€ Schutzgebühr erhältlich bei: Arbeitsstätte für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg, Schillerhöhe 8-10, 71672 Marbach/N.

Literaturland-bw.de
Internet-Führer zu literarischen Gedenkstätten im Land ist in Arbeit
Baden Württemberg ist, wir wissen es alle, ein Literaturland. Schiller in Marbach, Hesse in Calw und Gaienhofen und Hölderlin in Tübingen sind nur die prominente Spitze eines Eisberges: 87 literarischen Museen, Gedenkstätten und Archive gibt es im Land. Die sollen nun gebündelt und miteinander vernetzt auf einem Internet-Portal dargestellt werden, das die Arbeitsstelle für literarische Museen im Literaturarchiv Marbach zusammen mit dem Museum für Literatur am Oberrhein in Karlsruhe konzipiert hat. Geldgeber ist die Kulturstiftung der Landesbank Baden-Württemberg.

Samstag, 14. Dezember 2002

Beschlagnahmung der Phase 2



Die komplette 6. Ausgabe der linken Zeitschrift Phase 2 ist auf dem Weg von der tschechischen Druckerei nach Leipzig vom deutschen Zoll unter fadenscheinigen Begründungen beschlagnahmt worden (Generalverdacht auf "verfassungswidrige Inhalte" und "Steuervergehen"). Presseerklärung der Redaktion. Das Heft hätte auch ein Interview mit mir enthalten.

Freitag, 13. Dezember 2002

Eva Christina Zellers neuer Gedichtband „Stiftsgarten, Tübingen"

Und worum geht es? Um das, worum es bei Lyrik, so sie taugt, fast immer geht: Um Leben und Tod, um die Frage nach dem eigenen Ich, um die Auseinandersetzungen mit den Bildern, die von außen nach innen dringen und mit denen, die vom Inneren in Äußere projiziert werden.
Das Bändchen versammelt die neuren Gedichte und stellt ihnen Gedichtzyklen aus der Vergangenheit an die Seite, die verstreut veröffentlicht waren oder in heute vergriffenen Bänden enthalten sind. Und obwohl der Untertitel des Bandes „Gedichte“ lautet, enthält er auch die „Fluchten“, eine fiktive Biographie in lyrischer Prosa, die den Weg einer Frau nachzeichnet von der muffigen Kindheit als Halbwaise bis zur Befreiung in einer matriarchalischen Urwaldkolonie.
Einen Lebensweg stellt auch der Titelzyklus „Stiftsgarten, Tübingen“ dar: Das Sterben der Eltern, Geburt und Aufwachsen der Kinder finden im Dialog mit einer Natur statt, die sich das lyrische Ich zwar als Ort vorstellt, an dem es geborgen und angenommen ist, während es sich doch ironisch der Distanz bewusst bleibt, die es von den Dingen immer haben wird: „ich bin so frei sagt der neckar/er kann nicht sprechen“. Die Bilder von Eva Christina Zeller haben nichts geheimnisvolles und bleiben fast durchweg zugänglich, erhellen sich in der Folge von Gedicht zu Gedicht, auch weil sich die Motive wiederholen: Der sekundenklopfende Specht, die sprechenden und schreibenden Wasserlinsen. So erschreibt sich die Autorin einen eigenen Bildraum, ohne auf das in Mode geratene Sprachschreddern zurückgreifen zu müssen.


Eva Christina Zeller: „Stiftsgarten, Tübingen” Gedichte. 91 Seiten. Gebunden. Klöpfer und Meyer. 14,80 EUR. ISBN 3-421-05718-4 - bei amazon.de

Der Sekundenschlag des Spechts
Eva Christina Zellers neuer Gedichtband „Stiftsgarten, Tübingen"
Was ist zu erwarten im Schriftstellerhaus Stuttgart bei der Vorstellung eines Gedichtbandes, der „Stiftsgarten, Tübingen“ heißt, wie das neue Buch von Eva Christina Zeller aus ebendiesem Tübingen? Ein gedichteter Stadtführer? Fotokalenderkompatible Abbild-Gedichte?
So sehr der Titel mit den Erwatungen spielt, so wenig erfüllt die Autorin sie. Natürlich finden sich Verweise auf Hegel, Schelling und den ewigen Tübinger: Hölderlin. „Dass es Tübingen und der Stiftsgarten sind, ist eigentlich Zufall.“, betont sie. „Es geht um etwas anderes.“

Montag, 9. Dezember 2002

Online-Literaturwettbewerb der Virtuellen Schreibwerkstatt



Online-Literaturwettbewerb der Virtuellen Schreibwerkstatt
Gesucht werden deutschsprachige Prosatexte, die an Orten (Landschaften,
Städte, Plätze, Lokale, Gebäude etc. ...) spielen, die es wirklich gibt, die
in der Realität also wiedererkannt oder aufgesucht werden könnten. Große,
bedeutsame, historische Orte (Eiffelturm, Heldenplatz...) sind ebenso
möglich wie kleine, unbedeutende, persönliche (Straßenbahnhaltestelle,
Lieblingslokal ...).
Der „Ort der Handlung“ soll zum Anlass des Textes genommen werden, eine
wichtige Rolle darin spielen, das Schreiben des Textes quasi „auslösen“.
Die Texte können ab Oktober 2002 im Forum der Virtuellen Schreibwerkstatt
gepostet werden.
Die literarisch anspruchsvollsten und originellsten Beiträge werden in der
Virtuellen Schreibwerkstatt im Rahmen eines Projekts veröffentlicht und
nehmen am Wettbewerb teil.
Eine Buchveröffentlichung der besten Beiträge in der "edition
volkshochschule" ist geplant.
Einsendeschluss: 31. Januar 2003
Preise:
Hauptpreis des Online-Literaturwettbewerbs ist der Besuch der Tage der
deutschsprachigen Literatur 2003. Gestiftet wird dieser Preis von den
Veranstaltern Landeshauptstadt Klagenfurt und ORF Landesstudio Kärnten. Dies
beinhaltet die Anreise mit dem Zug nach Klagenfurt, die Akkreditierung zu
allen Veranstaltungen sowie Nächtigung mit Frühstück von Mittwoch, dem 25.
bis Sonntag, dem 29. Juni 2002.
1. Preis: Besuch der Tage der deutschsprachigen Literatur 2003
(Bachmannpreis)
2. Preis: Buchgutscheine der polycollege Buchhandlung im Wert von € 100,-
3. Preis: Buchgutscheine der polycollege Buchhandlung im Wert von € 50,-
Jury:
Mag. Susanne Schaefer-Wiery
Direktorin des polycollege Stöbergasse
Univ.-Prof. Mag. Dr. Wendelin Schmidt-Dengler
Institutsvorstand Germanistik der Universität Wien
Mag. Petra Nagenkögel
Schriftstellerin
Online-Werkstatt:
In der Werkstatt können die Texte zur Diskussion gestellt und überarbeitet
werden.
Die Teilnahme an der Werkstatt ist nicht Bedingung für den Wettbewerb.
http://studios.orf.at/ktn/stk/service/presse/2002_november/021111_bachmannpreis.htm
Virtuelle Schreibwerkstatt polycollege

Montag, 2. Dezember 2002

Zugaben



Auf den Seiten zu Polyplay finden sich jetzt zusätzlich zu der Leseprobe auch die im Buch so nicht enthaltene Vorgeschichte, Informationen über das historische Polyplay-Computerspiel, Stimmen aus dem Netz zu dem Roman usw.