Freitag, 17. Dezember 2010

Wikileaks - ver.di-Resolution des Bundesfachbereichsvorstands 8 Medien, Kunst und Industrie



Berlin, 14.12.2010: Eine funktionierende Medienlandschaft lebt von Qualität und Unab-

hängigkeit. Dies gilt für alle Mediengattungen und alle Verbreitungswege.



Das Internet gewinnt eine wachsende Bedeutung für Transparenz politischer Prozesse und

Entscheidungen und damit für die Partizipation der Gesellschaft. WikiLeaks spielt in diesem

Prozess der Informationsverbreitung eine wesentliche Rolle. Das System WikiLeaks anonymi-

siert und schützt diejenigen, die aus gesellschaftlicher Verantwortung der Öffentlichkeit In-

formationen zugänglich machen, auf die die Öffentlichkeit einen Anspruch hat und die ihr

aus den unterschiedlichsten Interessen vorenthalten werden sollen. WikiLeaks und andere

ähnliche Plattformen schützen – im besten presserechtlichen Sinne – ihre Quellen. Diese

Quellen sind unverzichtbar. Whistleblowing im gesellschaftlichen Interesse muss auf allen

Ebenen und in jeder Größenordnung ermöglicht und geschützt werden – und vom Ruch des

„Verrats“ ideologisch und strafrechtlich befreit werden. Die Verbreitung der von WikiLeaks

veröffentlichten Dokumente stellt einen legitimen Akt der öffentlichen Meinungsbildung dar

und ist Teil der Wahrnehmung des Grundrechts auf Publikationsfreiheit.



Wir treten nachdrücklich ein für diese Informationsfreiheit – nicht nur im Netz – und verur-

teilen aufs Schärfste Eingriffe zum Zwecke der Zensur und der politischen Unterdrückung

von Informationen. Wir verurteilen alle Versuche, diese Eingriffe auch auf dem Umweg über

andere Internetdienste wie Bezahl- oder Abrechnungssysteme zu etablieren.



Bürgerinnen und Bürger müssen sich darauf verlassen können, dass alle Informationen, die

sie betreffen, sie auch erreichen können. Sie haben einen Anspruch auf die Transparenz

staatlicher Aktivitäten.



Bürgerinnen und Bürger müssen sich aber auch darauf verlassen können, dass die sie errei-

chenden Informationen – ob über Fernsehen, Radio, Zeitung oder Internet – nach journalis-

tischen Qualitätsmaßstäben aufbereitet wurden. Für die Nutzerinnen und Nutzer müssen

Unabhängigkeit, Wahrheit und Glaubwürdigkeit gewährleistet werden. Neuartige Angebote

investigativer Recherche im Netz, wie z.B. WikiLeaks, können und werden eine wichtige

Bereicherung und Ergänzung der Medienlandschaft sein. Die journalistische Einordnung von

Inhalten können sie jedoch nicht ersetzen.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Pit Chotjewitz ist tot



Und -nach Helmut Pfisterer, dessen Dialektprotokolle wir damals im Wandler gedruckt haben, weil sie so kitzlig waren udn den alltagsfaschis,mus offenlegeten, dass sie kein anderer wollte- noch einer (der mich immer anrief, wenn was mit seinem Computer war, was fast zu selten war):http://matthiaskehle.blogspot.com/2010/12/pit-chotjewitz-ist-tot.html



Pit war auch immer jemand, von dem man hölrte, wer in Stuttgart eigentlich was mit wem hat(te). Was, was man als ortsfremder ja nicht so leicht erfährt. Und er hatte Humor, das haben auch nicht so arg viele wirklich.



NAchruf: Stuttgarter Zeitung

Montag, 13. Dezember 2010

Nachruf Helmut Pfisterer



Der Verband deutscher Schriftsteller (VS) in Baden-Württemberg trauert um seinen langjährigen Vorsitzenden Helmut Pfisterer. Er ist am frühen Morgen des 13. Dezember im Alter von 79 Jahren in Stuttgart gestorben. Geboren 1931 in Leonberg, war er bis 1994 Berufsschullehrer, seitdem freier Schriftsteller. Seine humoristischen Gedichte zur "Weltsprache Schwäbisch" machten den Autor zahlreicher Bücher in schwäbischer Mundart weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Melancholischer war der Tonfall seines letzten Buches mit dem Titel: "En Himmel soll i? En mei Hos will i nei! Brüderliche Worte für Kerle ond Mädle,wo auch scho alt send."

Helmut Pfisterer war von 1988 bis 1991 Landesvorsitzender des VS. Auch im Förderkreis deutscher Schriftsteller war er viele Jahre im Vorstand engagiert.

Helmut Pfisterer, so schrieb ein Stuttgarter Journalist, war ein "Saft- und Kraftkerl, der das Leben und seine Genüsse liebt, immer geliebt hat, das haben all jene sofort gespürt, die ihn jemals seine Verse, Gedichte, Texte vortragen, vorleben gehört haben. In seinem Fall Verse, Gedichte, Texte in schwäbischer Mundart zumeist und ohne schenkelklopfende Volkstümelei, stattdessen mit Hintersinn, mit feinem Gespür für die verborgenen Falten und Abgründe der schwäbischen Seele."



***

Update:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Trauerfeier und Bestattung von Helmut Pfisterer wird am Freitag, den 17.12.2010 um 11.00Uhr auf dem Waldfriedhof in Stuttgart stattfinden. Bitte sagt es weiter.

Mit vielen Grüssen

Matthias Kehle