Montag, 29. September 2003

Elle-Hoffmann-Preis der GEDOK



Vera Zingsem und Regine Kress-Fricke erhalten den Elle-Hoffmann-Preis der GEDOK. Die Preisverleihung findet am 12.10. um 11 Uhr im Rahmen einer Matinee in der GEDOK Stuttgart (Hölderlinstraße) statt.
Herzlichen Glückwunsch!

Donnerstag, 25. September 2003

1. Die "harten Daten" Erstlinge Goethe · Schiller · Hölderlin · Kleist Musil · Benn · Kafka Internationales wissenschaftliches Kolloquium des Kleist-Archivs Sembdner Heilbronn (Direktor: Günther Emig) in Verbindung mit den Herausgebern der "Brandenburger Kleist-Ausgabe", Dr. Roland Reuß und Dr. Peter Staengle 10. Oktober 2003, Heilbronn, Konzert- und Kongreßzentrum Harmonie Infos und Teilnahmebedingungen unter www.kleist.org/erstlinge Kontaktadresse siehe Impressum am Ende dieser Mail. 2. Die Themenstellung Im November 1802, mit eingedrucktem Datum 1803, mithin vor 200 Jahren erschien in "Bern und Zürch" bei Heinrich Gessner das Trauerspiel "Die Familie Schroffenstein". Der anonyme Autor, Heinrich von Kleist, zu diesem Zeitpunkt gerade Mitte 20, mag in den Augen einer auf finanzielles Auskommen orientierten Umwelt als – na, sagen wir: noch entwicklungsfähig gegolten haben. Seiner Familie empfahl er: "Auch tut mir den Gefallen und leset das Buch nicht. [...] Es ist eine elende Scharteke". Und strich diesen Satz so durch, daß er lesbar blieb. Ist das der Einstieg in das, was wir heutzutage Literaturbetrieb nennen? Die typische "Erstlings"-Situation? Und wohnt solchen Anfängen der berühmte "Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben", wie es in einer albumtauglichen Gedichtzeile eines vielgelesenen Autors heißt? Dieser Fragestellung geht das Kleist-Archiv Sembdner (Heilbronn) - mit tatkräftiger Unterstützung der Herausgeber der "Brandenburger Kleist-Ausgabe" - am Beispiel von sieben Dichtern nach: vier Autoren aus der "klassischen Zeit" (Zeitraum 1773-1803 = 30 Jahre = eine Generation), drei Autoren der "Moderne" (das aufregende Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg). Die Referenten wurden ermuntert, "kühne Thesen und publikumswirksame Formulierungen zu wagen und sich gern auch im Essayistischen zu bewegen sowie die Themenstellung so frei und grenzüberschreitend sehen zu wollen, wie dies bei den sonstigen sehr trockenen Wissenschaftsveranstaltungen nicht immer der Fall ist". Für den geplanten Tagungsband gilt: "Fußnoten im Kolloquiumsband lassen sich wohl nicht vermeiden - sei's drum; wir leben damit." 3. Der Ablauf (Zeitplan) 9 Uhr Priv.-Doz. Dr. Christoph Weiß (Mannheim) Johann Wolfgang Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (1773) 10 Uhr Prof. Dr. Norbert Oellers (Bonn) Friedrich Schiller: Die Räuber. Ein Schauspiel (1781) 11 Uhr Prof. Dr. Wolfram Groddeck (Basel) Friedrich Hölderlin: Hyperion oder der Eremit in Griechenland (1797-1799) 12 Uhr Priv.-Doz. Dr. Roland Reuß (Heidelberg) Heinrich von Kleist: Die Familie Schroffenstein. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen (1803) 14 Uhr Prof. Dr. Enrico De Angelis (Pisa) Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (1906) 15 Uhr Prof. Dr. Joachim Dyck (Bremen) Gottfried Benn: Morgue und andere Gedichte (1912) 16 Uhr Prof. Dr. Georg Guntermann (Trier) Franz Kafka: Betrachtung (1913) Diskussionsleitung: Dr. Peter Staengle (Heidelberg) Tagungsleitung: Günther Emig (Kleist-Archiv Sembdner) 4. Details Tagungsort: Heilbronn, Konzert- und Kongreßzentrum Harmonie, Konferenzraum Vortragsdauer: jeweils ca. 20 bis 30 Minuten. Anschließend Diskussion und/oder Kaffeepause. Jeweils pünktlicher Beginn des nächsten Vortrags zur vollen Stunde. Teilnahmegebühr: keine. Es wird jedoch um eine freiwillige Spende zur Unkostendeckung gebeten. Eine "diskrete" Kasse ist aufgestellt. Wegen des beschränkten Platzangebots wird um Voranmeldung gebeten. Spontanteilnahme nur im Rahmen der räumlichen Gegebenheiten möglich! Tagungstelefon (Anrufbeantworter): 0177-666 2643 5. Journalistischer Gebrauchswert (mögliche "Aufhänger" für Ihre Berichterstattung) a) "Jubiläums"-Aspekt (Kleists "Erstling" vor 200 Jahren erschienen und: Der Tagungstermin 10. Oktober ist zufällig auch noch einer der beiden möglichen Kleist-Geburtstage - wobei wir im letzten Jahr den 18. Oktober gefeiert haben...) b) Auf der zeitgleich stattfindenden Internationalen Frankfurter Buchmesse wird wohl auch so mancher "Erstling" das Licht der literarischen Öffentlichkeit erblicken. Wie sieht die Situation von literarischen Debütanten heute aus? c) Die unerwarteten Erfolge wie "Vom Winde verweht" oder "Schlafes Bruder" oder was Ihnen sonst spontan einfällt. d) Klar, die Veranstaltung selber. 6. Bildmaterial Falls Sie etwas brauchen, versuchen wir zu helfen. Kontaktmöglichkeiten siehe Impressum. Das Plakat mit den Unterschriften-Faksimiles der behandelten Autoren finden Sie als frei verwendbare pdf-Datei unter www.kleist.org/erstlinge. 7. Der Tagungsband Der Tagungsband soll zeitnah zum Kolloquium als Band 3 der Reihe "Heilbronner Kleist-Kolloquien" veröffentlicht werden. Vorbestellungen sind erbeten. Auslieferung sofort nach Erscheinen mit Rechnung. Ladenpreis: ca. 20 Euro. (In der Reihe "Heilbronner Kleist-Kolloquien" sind bisher erschienen als Band 1: Käthchen und seine Schwestern. Frauenfiguren im Drama um 1800. 20 Euro, und: als Band 2: Erotik und Sexualität im Werk Heinrich von Kleists. 20 Euro) ------------------ Impressum: Kleist-Archiv Sembdner · Direktor: Günther Emig · Berliner Platz 12 (Theaterforum K3) · D-74072 Heilbronn · E-Mail: kleist@kleist.org · Fax (07131) 56-3699 · Tel. (07131) 56-2668 · Internet: www.kleist.org Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn. Heinrich von Kleist (1777-1811)

Erstlinge Internationales wissenschaftliches Kolloquium des Kleist-Archivs Sembdner Heilbronn, 10. Oktober 2003 ----- Pressemeldung mit der Bitte um Bekanntgabe Zugleich Einladung mit der Bitte um Berichterstattung ----- Überblick 1. Die "harten Daten" 2. Die Themenstellung 3. Der Ablauf (Zeitplan) 4. Details 5. Journalistischer Gebrauchswert 6. Bildmaterial 7. Der Tagungsband Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn. Heinrich von Kleist (1777-1811)

Dienstag, 16. September 2003

<b>Treffen der VS-Regionalgruppe Neckar-Enz</b>

Ähnliches wurde hier schon einmal gestreift (Deutschland suchte damals irgendwo den Superdichter). Autoren sollen gegeneinander antreten und bewertet werden, in einer Art "Dichter-Duell". Das Publikum soll entscheiden, wer eine Runde weiterkommt, am Ende hat man dann den Superdichter. Ich frage mich, wie verzweifelt ein Autor oder die Erfinder solcher Veranstaltungsarten sein müssen, um sich auf so etwas einzulassen. Ich verstehe ja: Lesungen sind nicht gerade der große Publikumsrenner, und man will diesem etwas bieten, aber sollte man sich auf diese Weise zum Idioten machen lassen, Unterhaltung und/ oder Spektakel um jeden Preis? Die nächste Generation wird dann den Autor auf einen elektrischen Stuhl setzen, und das Publikum darf ihm für jeden schlechten Satz / jede schlechte Szene einen Stromschlag verpassen. Weil: Sensationen müssen unbedingt gesteigert werden, will man Langeweile vermeiden. Ich erinnere mich noch daran, wie das einmal begonnen hat: Plötzlich wollte jeder Provinzkulturverein unbedingt das Klagenfurt-Szenario kopieren und lud dazu Hobbyschreiber ein, die von Hobbykritikern fertiggemacht werden durften. Dazu gab es Bier und Bratwurst. Fürs Publikum. Und am Ende für den Sieger die (Geld-)Spenden, die das Publikum zu geben bereit war. Dazwischen gab es durchaus gute Ideen, zum Beispiel Autoren an Orten lesen zu lassen, die zum Inhalt des Vorgelesenen paßten (z. B. eine Reisegeschichte in einem Zug), - es kamen Banken, Apotheken, Haushaltswarengeschäfte etc. als Lesungsorte zum Einsatz, eine gute Idee, die leider nicht weiter ausgebaut worden ist. Kann sein, das reißt heute auch keinen mehr aus dem Fernsehsessel. Aber die Frage bleibt: wie weit ist man zu gehen bereit, bloß um vor Publikum lesen zu dürfen. Und: Was wird das für ein Publikum sein, das zu solchen Minutenlesungen kommt?

Treffen der VS-Regionalgruppe Neckar-Enz vom 19. August
Das Protokoll dieses Treffens: eine diskussionswürdige Lektüre (leider konnte ich an diesem Treffen nicht teilnehmen), indem es (wieder einmal) um das Thema geht, wie Autorenlesungen attraktiv zu machen sind. Hier geht es nun um den Vorschlag, eine Art Lesung- bzw. Literatur- bzw. Autorencasting zu veranstalten, frei nach "Deutschland sucht den Superautor".

Montag, 1. September 2003

Kleist-Archiv Sembdner macht FluchTweg-Lesung



Ulrich Thul und Ossip Mandelstam
Zum zweiten Mal veranstaltet das Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn eine FluchTweg-Lesung, diesmal am Samstag, 13. September 2003 ab 10.30 Uhr als Finissage zur Grafikausstellung von Ulrich Thul (Ludwigshafen/Rh.), der sich mit Ossip Mandelstams Gedichtband "Tristia" (1916) künstlerisch auseinandergesetzt hat und dessen grafische Blätter zur Zeit im "Fluchtweg" des Kleist-Archivs Sembdner im Heilbronner K3 hängen.
Der Künstler selbst wird die Gedichte des Lyrikers, der u. a. von Paul Celan übersetzt wurde, in Deutsch lesen, während Asija Porsche durch ihre Rezitation in russischer Sprache einen Eindruck vom Klangbild des Originals vermittelt.
"FluchTweg" ist nicht "noch eine Galerie", sondern künstlerisches Programm: aus einer konkreten Situation heraus nämlich entstanden, daß der Flur im Kleist-Archiv Sembdner aus feuerpolizeilichen Gründen als Fluchtweg freigehalten werden muß. Das Logo über der Tür wurde also quasi frei Haus geliefert, die Wände bieten sich als Hängefläche geradezu an.
Gezeigt werden nach dem Willkürprinzip nur Dinge, die die dort Arbeitenden über die gesamte Ausstellungsdauer ertragen können, denn sie sind es, die täglich mit der Kunst konfrontiert werden.
Das Programm heißt: Literatur, gespiegelt in der bildenden Kunst, zudem in (obligatorischen) Lesungen der Künstler ans Publikum vermittelt.
Der Eintritt ist frei, aber aus feuerpolizeilichen Gründen (Fluchtweg!) zahlenmäßig begrenzt.
Die Ausstellung selbst ist noch bis 13. September 2003 zu den üblichen Bürozeiten zu sehen.
Weitere Infos unter www.kleist.org/fluchtweg
Galerie Fluchtweg im Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn