Samstag, 31. März 2007
Ostersamstag: Jan Off liest im Klimperkasten!
Sa, 07.04.07 Klimperkasten: Jan Off liest!
==========================================
* Gast: Jan Off http://www.jan-off.org
* Einlass: 20 Uhr, Beginn: 21 Uhr
* Eintritt 6 Euro, im VVK 5 Euro
* VVK: Klimperkasten, Buchhandlung Schwarze Geiss
* Special Guest: Commandante Andreas Grimm
* Info: http://www.sprechstation.de
Montag, 5. März 2007
Däheim in de Sprooch – - In der Sprache daheim -
19. Mund-Art Literatur-Werkstatt vom 30. März bis 1. April 2007
Die 19. Internationale Schopfheimer Mund-Art Literatur-Werkstatt wird in diesem Jahr vom 30. März bis 1. April stattfinden. Auftakt ist am Freitag um 20 Uhr mit der öffentlichen Lesung im Weiler Stapflehus. Am Samstag werden die sieben Autorinnen und Autoren mit dem Moderator an ihren Texten zum Thema "däheim in de Sprooch in der Sprache daheim" in der Stadtbibliothek Schopfheim arbeiten. Abends um 20 Uhr findet die traditionelle Lesung im Museumskeller statt. Nach weiterer Werkstattarbeit endet das Treffen mit dem Empfang im Ratssaal der Stadt.
Zudem werden drei Autorenbesuche im Unterricht an Schulen der Umgebung durchgeführt. Stefan Pflaum wird in der Friedrich-Ebert Schule, Anton Tauscher am Theodor-Heuss Gymnasium in Schopfheim und Markus Manfred Jung an der Wiesentalschule in Maulburg lesen und mit den Schülern diskutieren.
Teilnehmer sind:
Ronald Euler, 1966 in Sarre-Union im Nordelsass geboren, ist nach dem Studium der Germanistik in Straßburg heute Grundschullehrer. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Seine Literatursprachen sind Lothringerplatt und Französisch. Im letzten Jahr veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband, Versesplittere, Lewessplittere. André Weckmann hält ihn für einen der wenigen großen Hoffnungen, literarisch die lothringisch-elsässische Kultur weiterführen zu können.
mit uffene Awwe
ne schittle
àss er uffwàcht
e Blick ihm schenke
àss er uffschnüft
e Hànd ihm lànge
àss 's Herz uffbliehjt
àss er Mensch villicht werd
de Unmensch weglosst
de Iwwermensch vertribt
un endlich
de Hànd sim Mitmensch gitt
e Mensch sin
enfàch numme
uffrecht Mensch ze sin
mit uffene Awwe
's Menschsin träme
träme
Markus Manfred Jung, Studiendirektor am Gymnasium in Schopfheim, begründete zusammen mit dem 2000 verstorbenen Dichter Thomas Burth die Schopfheimer Mund-Art Literatur-Werkstatt und leitet sie. Vor allem mit seiner Lyrik ist er über die Grenzen des alemannischen Raums hinaus bekannt. Unter anderem wurde sein Schaffen in Italien (Meran) und Rumänien (Cluj/Klausenburg) ausgezeichnet. Seine letzten Gedichtbände sind Prin umbre lungi-durch lange Schatten (rumänisch-deutsch), Parole come l'erba (italienisch-alemannisch) und am gääche rank.
au mi
hät er verführt
de wind
dä wolketriiber
wo fädreliicht fingerlet
im fiine hoor
vo dir
Karin Klee, an Weihnachten 1961 auf die Welt gekommen, arbeitet als Zeitungsredakteurin und lebt in Wadern. Als Preisträgerin beim saarländischen Mundartwettbewerb 1984 und danach 20-jähriger literarischer Schreibpause, fand sie in den letzten Jahren zu ihrer moselfränkischen Literatursprache zurück. In ihrem Beruf erhielt sie 1992 den saarländischen Journalistenpreis. Heute ist sie Sprecherin der bekannten bosener gruppe. Sie veröffentlichte Gedichte und Kurzgeschichten in Hochdeutsch und Mundart in Zeitschriften und Anthologien. Ihr erstes Buch erscheint demnächst.
ald on nau
wo de Könner spille
wo de Schoole sönn
wo de Beätglock laut
wo de Bahn läft
wo de Meschdekaul e Mauer hat
wo de Mensche maule kinne
wo de disch blönd zeresch föndschd
wo deisch die Leid an Zong on Naas kenne
do woärschde mo dähäm
Margit Müller-Seeberger, 1950 in Frastanz-Gurtis im österreichischen Vorarlberg geboren, lebt auch heute noch dort. Sie ist Mutter von vier Kindern. Seit über 20 Jahren schreibt sie Gedichte und Geschichten in Hochdeutsch und alemannischer Mundart, eindringliche poetische Arbeiten, die in knapper, klarer und lyrisch verdichteter Sprache einen genauen Blick auf die Welt verraten. Als Doppelbegabung gestaltet sie ihre Texte bildnerisch selbst. Ihr Buch Ohne Titel ist so ein eindrückliches Gesamtkunstwerk geworden.
Mundart
Wortfaetza
ussagschrentze
Stoff-taeler
us dr Dorffahna
mit Bendl verbunda
schnür i sie
um min nackiga Lieb
denn
dia zur Schau-stellig
scham-los
Stefan Pflaum, Fachleiter am Sprachenkolleg für studierende Ausländer in Freiburg, wohnhaft in Schallstadt, schreibt seit einigen Jahren Geschichten und Gedichte in niederalemannischer Mundart. Bekannt sind seine Auftritte (und die 5 CDs) im Duo Pflaum&Sesterhenn. In zwei Tonlagen ist er ein Meister: im mundartlichen Sprachspiel und in der humoristisch-satirischen Pointe. Sie führt den oft abgestraften Begriff Heimat aus einem modernen und kritischen Blickwinkel vor. Als viertes Buch (mit CD) erschien kürzlich Glitzerwelt un Schwangerschafte.
Deselb Weg
Sie het halt so n ä Lächle gha
für mich.
Un ihri Stimm'
isch Honig gsin
für mich.
Un wie si gange n isch
so näbe mir
mit mir
am Bach entlang
bis hinter d Bruck
zu sellre Bank im Boge
unter de Truuerweide.
Dert het s is aanezooge.
Un Wort um Wort
un Kuss um Kuss
isch d Zit verfloge.
Heidemarie Rützel, 1950 als achtes Kind in einer plattdeutsch sprechenden Familie mitten in Schleswig-Holstein aufgewachsen, lebt heute in Eckernförde. Erst 2002 fand sie zur Sprache ihrer Kindheit zurück. Als Krankenschwester, Hausfrau und Familienmensch verknüpft sie ihre alltäglichen Erfahrungen eng mit ihrem schriftstellerischen Anliegen. Sie schreibt in der Schrift- und in der Mund-Sprache Geschichten, die schwierige Zeitgeschichte und Erlebtes mit klarem, humorvollen Blick auf Sonderbares und Sonderlinge zum Inhalt haben. Drei Bücher sind in den letzten beiden Jahren erschienen, Unser dääglich Broot, Ikarus sein Geist kümmt eerst wenn de Maand schient und Hein Bottermelk. 2006 erhielt sie den Plattdeutschen Freudenthalpreis.
Ik bün
Ik bün nich
op de Welt
üm fastbackte Formen
'n Loffleed to singen.
Se mit 'n
Beitel to bearbeiten
bün ik nich
gau noog.
Fallende Splitter
draap mi hart.
Anton Tauscher, geboren im Mai 1960 in Stuttgart ist aus der schwäbischen Liedermacherszene nicht mehr wegzudenken. Lustig, hintersinnig und manchmal melancholisch glänzt der Systemanalytiker, -das ist sein Beruf!,- nicht nur mit seinen Liedtexten, sondern auch als virtuoser Gitarrist. Im Duo AlbTräumer erhielt er zusammen mit Roland Geiger 2004 den Sebastian-Blau-Preis. Bisher liegen drei CDs von ihm vor, u.a. Die AlbTräumer - Blues, Folk&Fun. Als Duo Knitz & liederlich tritt er mit dem in Schopfheim bestens bekannten schwäbischen Dichter Hanno Kluge auf.
Wo gher i no
Wenn du mi frogsch, woher i komm,
ond wer i ben, no bleib i schdomm.
Was isch drhoim, wo ghert mer nô,
ob mer dees so oifach sagâ kô?
Wo Daggl längscht koi Schempfwort isch,
mit Legg me am Arsch no freindlich bisch,
wo wenig gschwätzt zur Tugend ghert
ond jeder Moischder Daimler fehrt.
Wo mer statt heba lubfa duat,
ond Brezzla schmeggad obacha guat.
Wer beim Fangerle wetza kô
ond aus Breschdleng Xälz macha ko...
Moderator ist wieder Volker Habermaier, Studiendirektor am Schopfheimer Theodor-Heuss-Gymnasium. Der aus dem Schwabenland stammende Germanist und Historiker publiziert wissenschaftliche Aufsätze zu literarischen, historischen und musikalischen Themen. Zudem ist er Schulbuchautor und Verfasser fachdidaktischer Arbeiten, auch zur Mundartliteratur. Er lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Kürnberg.
Abonnieren
Posts (Atom)