Mittwoch, 26. Februar 2003

Lesungstermine Matthias Kehle



Ein bisschen Werbung in eigener Sache muss sein! Herzliche Einladung, liebe Litblog-Leser, zu den untenstehenden Lesungen. Vielleicht hat der eine oder andere Zeit und Lust?
Am Dienstag, 11. Maerz 2003 stellt Matthias Kehle seinen Gedichtband "Farben wie Muenzen" (Rimbaud-Verlag) in Karlsruhe vor. Die Veranstaltung findet in der Literarischen Gesellschaft im PrinzMaxPalais (Karlstraße 10) um 20.00 Uhr statt.
Weitere Lesungstermine:
Montag, 24. Maerz 2003 in Stuttgart: "Junge Literatur aus Baden-Württemberg", Literaturhaus, 20.00 Uhr (zusammen mit Matthias Kuehn).
Mittwoch, 26. Maerz 2003 in Uhldingen am Bodensee, Rathaus, 20 Uhr (zusammen mit Martin von Arndt).
Mittwoch, 2. April 2003 in Horb-Nordstetten, Berthold-Auerbach-Museum, 20.00 Uhr.
Dienstag, 6. Mai 2003 in Etllingen, Stadtbibliothek, 20 Uhr (zusammen mit Walle Sayer).

Montag, 24. Februar 2003

Text macht Spaß: spielerische Schreibideen für Experimentierfreudige



Text macht Spaß: spielerische Schreibideen für Experimentierfreudige
Von Donnerstag, 29. Mai bis Sonntag, 01. Juni 2003 findet ein 4tägiges Schreibseminar auf einem sehr schön gelegenen Bauernhof in Handloh/Niederbayern statt. Preis: 199 ? incl. Übernachtung und Verpflegung.
Die Veranstalter bieten im Rahmen einer offenen Schreibwerkstatt Schreibanregungen für eigene Texte aller Art. In spielerischer Herangehensweise wird mittels erprobter interaktiver Techniken (wie z.B. Collage, Pantomime, Klangbildern) ein produktiver Schreibprozess in Gang gesetzt. Ziel ist die Gestaltung einer kreativen Gesamtsituation, in der jeder Autor seine eigenen Impulse optimal umsetzen kann. Im gemeinschaftlichen Prozess werden auch Schreibideen der Teilnehmer miteingebracht. Zentral ist die Entwicklung neuer eigener Schreibansätze. Literatur wird Spaß machen!
Kontakt/Infos/Anmeldung:
Christel und Armin Steigenberger, Schwindstr. 1, D-80798 München, Tel. +49 89 48951999
Ed Schmitt, c/o Kauderer, Rablstr. 46, D-81669 München, tel. +49 89 4802721 und +49 170 2112756
e mail:ausserdem@ausserdem.de
außer.dem - Die Münchener Literaturzeitschrift für zeitgemäße Literatur

Literatur, Beiherspielendes



Der Fluch der Magyaren.

Samstag, 22. Februar 2003

Zwei Artikel



Einer zur Geschichte der Computerspiele. Einer zum Frieden auf europäisch.

Neue Bauernfängerei? Der Content-Anbieter Copy-Hall



Weshalb umsonst, wenn's auch für teuer Geld geht?
Noch Fragen, Kienzle? Copy-Hall verspricht allumfassend Antworten. Wissenschaftliche Arbeiten jedweder Couleur werden hier gegen Gebühr zum Ausdruck angeboten, bei ca. 24 C pro Seite eine kostenintensive Sache. V.a. wenn man bedenkt, daß die meisten der ausgelobten Arbeiten ohnehin frei im Internet verfügbar wären, wenn man sich die Mühe machte, zehn Minuten länger zu recherchieren. Über eine neue Form der Bauernfängerei berichtet Telepolis.

2003 wieder Lyriktage in Freudenstadt



2003 wieder Lyriktage in Freudenstadt
Nachdem sie letztes Jahr ausgefallen sind, laufen die Vorbereitungen der Lyriktage 2003 in Freudenstadt nunmehr auf Hochtouren. Organisiert werden sie nun aber glücklicherweise nicht mehr vom (ideologie- und intelligenzbefreiten) Czernik-Verlag, sondern von der VHS, die ein neues Konzept entwickelt hat.
(Leider noch keine offizielle Info auf den Seiten der Stadt oder der VHS, die ohnehin nicht richtig funktionieren.)

Bad-württ. Landesliteraturtage 2003 in Renchen ohne VS-Beteiligung



Baden-württ. Landesliteraturtage 2003 in Renchen ohne VS-Beteiligung
Trotz entsprechender Bemühungen von Matthias Kehle und einer Zusage des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, wonach die austragenden Städte der Landesliteraturtage künftig den VS in ihre Planungen miteinbeziehen sollen, lehnte die Grimmelshausen-Stadt Renchen eine Mitbeteiligung des VS mit der fadenscheinigen Begründung ab, das Programm stehe bereits. Rückübersetzt heißt das nichts anderes als: wir kochen unser eigenes (touristisch wertvolles) Süppchen und lassen uns nicht von SpezialistInnen in dasselbe spucken.
Wahrscheinlich erwartet uns dieses Jahr also ein ähnliches Fiasko wie in Weinsberg. Man kann sich auf Simpliziaden freuen und freundliche ältere Herren, die uns bei gepflegtem Wein und Sackgedudel Geschichten vom Pferd und dem 30jährigen Krieg erzählen (den sie möglicherweise noch persönlich miterlebt haben.)
Ach ja: Das ist natürlich nur meine persönliche Einschätzung und spiegelt nicht die Meinung des VS-Vorstands wieder.

Donnerstag, 20. Februar 2003

Hans-Jürgen Heise: Gedichte und Prosagedichte 1949 – 2001

Schlicht und final wie Inschriften auf Grabplatten wirkt die Aufmachung des neuen Bands. Doch wird es noch nicht die letzte Station, sondern eine der letzten Vorstufen des einen einzigen Gedichtbands sein, auf den das poetische Programm des Gryphius-Preisträgers und autodidaktischen poeta doctus Heise zielt. Anders als bisher sind keine poetologischen Aufsätze und keine Selbstdarstellungen beigegeben, nicht einmal ein Vorwort. Aber die Gedichte erzählen ja das Leben ihres Autors. Oft sind es einfach nur Graffiti anfliegender Gedanken, meist jedoch bilderreiche, überaus verspielte Notate der Blicke, Erfahrungen und des Erinnerns. Vermutlich kein Ort, kaum ein Ereignis, dem Heise nicht Zeilen setzen würde – fabulierlustige, manchmal auch krittelnde existentielle Gesten: Ich war hier, also bin ich. Die Einfälle fliegen ihm aus den Innen- und Außenwelten überall zu, wie seine Frau, die Lyrikerin Annemarie Zornack, in einem Rundfunkstatement bezeugt hat. Er ist ein Dichter der schnellen Notate, der lyrischen Sofortreaktionen. Es sind die spontanen Erregungen, deren Kurven die Gedichte in Heises Tage einschreiben. Das Gedichteschreiben als Beleg der eigenen Existenz, sowie als Rapport an die Welt. Niemand könnte es lakonischer sagen als Heise selbst, wenn er sich als Poet in einem früheren Vorwort jenem schlichten Soldaten an die Seite stellt, „der, wo immer ihn die Army absetzte, an die Toilettenwände kritzelte: Kilroy was here...“
Erstaunlich ist beim Blättern in den 440 Seiten, wie sich die Gedichte in ihrer Architektur und auch in der poetischen Methode über fünfzig Jahre hin gleichen, als wäre seine Sprache immun geblieben gegen zeitbedingte Entwicklungen. Und gewiß ist diesem Schriftsteller, der sich sein Handwerkszeug in unermüdlicher, passionierter Lektüre eigenständig erarbeitet hat, eine Unbeirrbarkeit gegenüber stilistischen Launen des Literaturbetriebs wesentlich eigen. Gleichwohl wäre Heise nicht Heise, wenn er nicht den Puls der Zeit in seine Lyrik bringen wollte, indem er gewisse Zeiterscheinungen gelegentlich benennt. Nicht selten geht er noch weiter und kontaminiert seine Zeilen mit aufgefangenen Geredepartikeln, Modebegriffen und Anglizismen: „Das Dasein als HappyHour / musikunterlegt // Echtzeit ist Langeweile / plus geklontes Glück“.
Der insgesamt weitgehend konstanten Fortschreibung lyrischer Gestaltungsweisen gemäß, ist die Gedichtesammlung nicht chronologisch, sondern nach den für das Schreiben wesentlichen Erfahrungsräumen gegliedert. Das erste und längste Kapitel, betitelt mit „Ein einsames Match“, geht mitten ins tägliche Leben nach Kiel, zu Heises Lebensort, zum Büroalltag des Brotberufs, zum Lesen und Schaffen. Das zweite, „Gozelquelle“, führt in die Kindheit nach Pommern, während das dritte, „Länder wie Kofferaufkleber“, den Reiseschriftsteller Heise zeigt. Nur das vierte ist ein formales Kapitel und enthält eine Auswahl der Prosagedichte, die bei Heise schon immer einen separaten Spielraum surreal instrumentierter Phantasie bieten.
Vor allem die Kindheitsorte als Primärräume der Erfahrung wirken nachhaltig in das Schreiben hinein, kolorieren sie doch alle späteren Orte und Empfindungen mit. Für Heises Lyrik war die pommersche Landschaft initiierend, die vorenthaltende Kleinstadt Bublitz in der Kriegs- und Nachkriegszeit und der frühe Mutterverlust mit den folgenden weitgedehnten Einsamkeiten. Viele seiner Gedichte erzählen und verwandeln diese Erlebnisse eines sich selbst und seinen Wahrnehmungen überlassenen Kindes. Man kann an ihnen schlichtweg ablesen, wie sich die Handhabung der Phantasie bei dem Lyriker Heise herausgebildet hat. Sehr deutlich zeigen es die rückblickenden Zeilen
aus dem Jahr 1975: „Der Wind kam den Pfad entlang / weiter war nichts // Ich hatte ein kleines Feuer / unter den Händen: eine Glasscherbe / voll Sonnenschein / damit spiegelte ich / den Spatzen / Papageienfedern zu“.
Das große Thema Tod und Alleinsein, hier metaphorisch als Scherben, ist durchaus gegenwärtig geblieben. Immer wieder scheint es in Spiegelmetaphern oder im Spiel mit der eigenen Abwesenheit

Kilroy was here oder Die Erregungskurve Gedicht
Eine Rezension über:
Hans-Jürgen Heise, „Gedichte und Prosagedichte 1949 – 2001“. Wallstein Verlag 2002, 440 Seiten, 34 Euro.
von Carmen Kotarski, mit Genehmigung der Autorin
Es sind immer diese dicken Bücher, wenn von Hans-Jürgen Heise etwas Neues herauskommt. Ein schmaler, der sprachlichen Dichte guter Lyrik entsprechender Gedichtband, das wird lange her sein. Man mag es bedauern, kann es aber begreifen, wenn man von einer Eigenheit dieses Autors weiß: Daß seine neuen Gedichte im Sog der bisher geschriebenen stehen. Und umgekehrt: Neue Gedichte saugen das gesamte lyrische Werk an sich heran, mischen sich unter das Alte, stoßen eine Umgruppierung sämtlicher Texte an, um einen nachgewachsenen lyrischen Gesamtorganismus zu bilden. Die Jahreszahlen hinter den rund 370 Titeln im Inhaltsverzeichnis weisen aus, daß Heise noch nach Jahren und oft über Jahrzehnte hin Gedichte überarbeitet. Nicht alle tauchen in jedem Sammelband auf, und manche werden geopfert, wenn andere zu ähnlich, aber besser sind: die Wartestellen des Evolutionären.

Freitag, 14. Februar 2003

Sergiu Stefanescu



Im LiteraturweltWiki führt der Stuttgarter Verleger und Literaturdozent Sergiu Stefanescu ein lakonisches Tagebuch.
Wer es ihm nachtun möchte melde sich doch einfach bei wiki@carpe.com, es gibt dann eine Einweisung. (Auch per Chat oder Telefon.)

JOKERS-LYRIK-PREIS

Eine fachkundige Jury aus Lyrik-Autoren beurteilt die Texte und vergibt die
Preise. Die Gedichte werden in der Gedichte-Datenbank von Jokers.de
veröffentlicht, der beste Text auch im monatlich erscheinenden Katalog. "Jokers
restseller".
Die Gedichte-Datenbank von Jokers.de ( http://www.jokers.de/lounge/gedichte )
ist derzeit die größte kostenlose und frei zugängliche Lyrik-Datenbank im Netz
mit Volltextsuche. Bereits jetzt finden Lyrik-Freunde dort mehrere Tausend Texte
zum Herunterladen, ausdrucken und an Freunde verschicken. Täglich kommen neue
Gedichte hinzu.
Jokers.de möchte mit dem JOKERS-LYRIK-PREIS nicht nur diese Datenbank vergrößern
und noch attraktiver machen, sondern auch junge Talente ermutigen und fördern.


Jokers Gedichte-Lounge

Jokers.de, der Spezialist für Restauflagen und Sonderausgaben im Internet,
vergibt dieses Jahr erstmals den JOKERS-LYRIK-PREIS.
Die rührigen Reste-Händler aus Augsburg vergeben 1.000, 500 und 250 EURO für die
drei besten Einsendungen.
Teilnehmen kann jedeR "Hobby"-SchriftstellerIn, der oder die bis jetzt noch kein
eigenes Buch veröffentlicht hat. Wettbewerbstexte per E-Mail an
mailto:aktion@jokers.de

Donnerstag, 13. Februar 2003

Poets Against the War



Man wollte der First Lady eigentlich ein paar Gedichte vorlesen, heute. Die sagte die ursprüngliche Einladung ab. Jetzt liest man halt in den ganzen USA trotzdem - Gedichte gegen den Krieg. Poets Against the War

Dienstag, 11. Februar 2003

Heyne, Ullstein, List-Verlag von Random House übernommen



Gleichschaltung in der Verlagslandschaft
Eben über den Ticker des BR bekommen: Heyne, Ullstein, List-Verlag sind jetzt auch bald Teil von Random House. Ein Hoch auf die Gleichschaltungstendenzen in der Verlagslandschaft! Die Nachricht ist allerdings so frisch, daß ich dazu leider noch keinen Link anbieten kann.

Sonntag, 9. Februar 2003

Literaturpreis Prenzlauer Berg

Einsendung:
Einsendeschluß ist der 1. März 2003
Einsendeadresse: Kurt-Tucholsky-Bibliothek, Esmarchstr. 18, 10407 Berlin
z.Hd. Frau Bechtle
Stichwort: "Literaturpreis"
Kontakt: preis@literaturortprenzlauerberg.de
Betreff: "Literaturpreis 2003"
Man bittet darum, auf telefonische Anfragen zu verzichten.

Wettbewerbsablauf:
Vorentscheid:
Aus den eingereichten Manuskripten wählt das Lektorat maximal zehn Arbeiten aus. Die ausgewählten AutorInnen erhalten bis zum 15. April 2003 eine Einladung für die Endrunde. Die TeilnehmerInnen, die nicht an der Endrunde teilnehmen, werden von uns per e-mail benachrichtigt.

Endrunde: Am Samstag, den 10. Mai 2003, lesen die ausgewählten AutorInnen vor Publikum und Jury ihre Texte. Pro Autor/in sind max. zehn Minuten vorgesehen. Die Preisträger werden am folgenden Tag im Rahmen des Literaturfestes am Kollwitzplatz verkündet.

Anmerkung:
Die Preisträger erklären sich mit der Veröffentlichung ihrer eingereichten Texte auf der Homepage des Vereins einverstanden.

Literaturpreis Prenzlauer Berg
Veranstalter: LiteraturOrt Prenzlauer Berg e.V.
Teilnehmer: Alter bis 35 Jahre
Texte: Unveröffentlichte Prosatexte in deutscher Sprache. Ein Thema wird nicht vorgegeben.
Textumfang: max. 7 Seiten á 30 Zeilen á 60 Anschlägen. Es müssen 3 Exemplare eingesendet werden, paginiert und ohne Autorenangabe. Beizufügen ist eine kurze Biografie (max. 20 Zeilen) mit Angabe von Namen, Adresse, e-mail Adresse und Telefonnummer. Es werden nur Einsendungen berücksichtigt, die den genannten formalen Anforderungen entsprechen. Eingereichte Manuskripte werden nicht zurückgeschickt.

100 POETS AGAINST WAR

Mittlerweile gibt es bereits eine erweiterte englischsprachige Version.



Herausgegeben von dem Dichter M. Georges Abou-Hsab, der kürzlich einen Preis der Sorbonne erhielt, wird es in diesen Tagen eine französischsprachige Anthologie mit dem Titel 100 POÈTES CONTRE LA GUERRE geben.
Auch in der französischen Presse fand die Anthologie Erwähnung.
http://www.cyberpresse.ca/arts/article/1,144,243,012003,192934.shtml



Und nun ist Todd Swift mit der Frage an mich herangetreten, ob es mir möglich sei, Beiträge für eine entsprechende deutschsprachige Anthologie zusammenzustellen. Unter dem Titel 100 GEDICHTE GEGEN DEN KRIEG soll dies nun in kürzester Zeit geschehen.



Alle interessierten Dichterinnen & Dichter werden gebeten neues, bisher unveröffentlichtes Material einzuschicken & für diese Anthologie zur Verfügung zu stellen. Das Urheberrecht bleibt bei den Autorinnen & Autoren.

Pro Person bitten wir um ein Gedicht zum Thema der Anthologie. Die Länge der Beiträge darf 30 Zeilen nicht überschreiten. Die Herausgeber entschuldigen sich für diese Beschränkung der Möglichkeiten, aber es ist angestrebt, auch diese deutschsprachige Anthologie mit "Einseitern" zu füllen. Jedes Gedicht muß einen Titel haben.

Des weiteren bitten wir jede Autorin & jeden Autoren um eine Liste mit bisherigen Veröffentlichungen, sei es in Buch- oder CD-form.

Alle Gedichte sollten ursprünglich, dem ersten Aufruf zu Folge, bis zum 07.02.2003, also bis letzten Freitag, mit der Betreffzeile 100 GEDICHTE GEGEN DEN KRIEG, sowie dem Namen der Autorin oder des Autoren, ebenfalls in der Betreffzeile, an duesselgroove@cityweb.de geschickt werden. Leider waren bei Erreichen dieses Datums noch nicht genügend Texte eingegangen. Und insofern habe ich nun mit der erneuten Verteilung dieser Einladung begonnen. Leider kann ich keine "amtliche" neue deadline nennen. Es müßte einfach alles superschnell gehen. Und ich auf Doppelschichten.

Bitte gebt diese Einladung an andere Dichterinnen & Dichter weiter. Denn auch in der deutschsprachigen Anthologie soll ein möglichst breites Spektrum vertreten sein.

Vielen Dank für die Unterstützung !

100 Gedichte Gegen Den Krieg

andré michael bolten

100 POETS AGAINST WAR
Am 27.01.2003, also an dem Tag, an dem Herr Blix seinen Bericht vorlegte, wurde die Anthologie 100 POETS AGAINST WAR von Todd Swift ins Netz gestellt. Und zwar als PDF-Datei & auf eine Art & Weise strukturiert, die es allen interessierten Menschen ermöglicht, Kopien auszudrucken, diese, auf schnelle & einfache Weise, zu einem Buch zusammenzufügen & anschließend kostenlose Exemplare zu verteilen.
www.nthposition.com
Vier Tage später fand diese Anthologie in den Medien.
http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/N30232368
Zur "site of the week" machte der Guardian die Ursprungsadresse dieser Website in seiner Bücherabteilung & nannte sie "bemerkenswert".
http://books.guardian.co.uk/news

Dienstag, 4. Februar 2003

Schreibwerkstatt für Schülerinnen und Schüler



Universität Stuttgart
Schreibwerkstatt für Schülerinnen und Schüler
im Rahmen einer Projektwoche "Studieninformationsveranstaltungen 2003"

2. - 6. Juni 2003
Da wissenschaftlicher Fortschritt nicht ohne kreative Phantasie denkbar ist, sollen in diesem Jahr bei den Studieninformationsveranstaltungen vor allem solche Themen präsentiert werden, die die schöpferische Geisteskraft, Visionen und Phantasie in den Mittelpunkt stellen. Dabei spielt auch der Mut, die Grenze zum Unbekannten zu überschreiten und das bislang nicht erklärte Phänomen zu untersuchen, eine große Rolle.
Die Studieninformationsveranstaltungen finden in Form von Schülervorträgen statt, die für alle Studieninteressierten offen sind und vormittags in zwei oder drei Zeitblöcken stattfinden werden. Nachmittags soll eine Schreibwerkstatt angeboten werden, für die interessierte SchülerInnen Texte einreichen können; an Hand der Arbeitsproben werden dann die TeilnehmerInnen für die Schreibwerkstatt ausgewählt, die vormittags zusätzlich die Schülervorträge besuchen sollten.
Die Schreibwerkstatt steht unter dem Motto "Tücken der Technik – Listen der Literatur" und kann die Schülervorträge als Anregungen und Impulse nutzen. Interessierte SchülerInnen sollen sich mit dem Thema "Technik" im weitesten Sinne schriftlich auseinandersetzen; Arbeitsproben (Prosatexte im Umfang von max. 4 Seiten) sollten in zweifacher Ausfertigung mit normaler Post geschickt werden an: "Basisnetzwerk: Schreibwerkstätten in Baden-Württemberg", Jutta Weber-Bock, Mozartstr. 30, 70180 Stuttgart.
Die besten Texte werden ausgezeichnet, als erster Preis winkt eine Fahrt mit dem Heißluftballonfahrt, die am Tag der offenen Tür der Universität Stuttgart am 28. Juni 2003 stattfinden soll. Ein Stuttgarter Autor wird die Preisverleihung vornehmen.
Mehr: schreibwerkstaetten.de

Samstag, 1. Februar 2003

Herr Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit gesagt

Wir machten das im Iran, als wir Mossadegh absetzten, weil er die Ölindustrie verstaatlichen wollte. Wir ersetzten ihn durch den Schah, und wir bildeten seine verhasste Savak-Nationalgarde aus, bewaffneten und bezahlten sie, so dass sie dann das iranische Volk versklavte und schikanierte. All dies, um die finanziellen Interessen unserer Ölgesellschaften zu sichern. Ist es da verwunderlich, dass es Menschen im Iran gibt, die uns hassen? Wir machten dasselbe in Chile, als wir Allende absetzten, der vom Volk demokratisch gewählt worden war, um den Sozialismus einzuführen. Wir ersetzten ihn durch General Pinochet, einen brutalen, rechtsgerichteten Militärdiktator. Chile hat sich davon bis heute nicht erholt. Wir taten dies in Vietnam, als wir im Süden demokratische Wahlen vereitelten, die das Land unter Ho Chi Minh vereinigt hätten. Wir ersetzten ihn durch eine ganze Reihe ineffizienter Marionettengauner, die uns aufforderten, in ihr Land zu kommen und ihr Volk abzuschlachten - was wir auch taten. (Ich flog 101 Kampfeinsätze in diesem Krieg.) Wir machten dasselbe im Irak, wo wir eine Viertelmillion Zivilisten umbrachten in einem misslungenen Versuch, Saddam Hussein zu stürzen, und wo wir seitdem mit unseren Sanktionen noch eine weitere Million Menschen umgebracht haben. Ungefähr die Hälfte dieser unschuldigen Opfer sind Kinder unter fünf Jahren gewesen. Und natürlich, wie oft haben wir das in Nicaragua getan und in all den anderen «Bananenrepubliken» Lateinamerikas? Immer wieder haben wir Volksführer gestürzt, die wollten, dass der Reichtum des Bodens mit den Menschen geteilt wird, die ihn bearbeiten. Wir ersetzten sie durch mörderische Tyrannen, die ihr eigenes Volk verraten und kontrollieren würden, damit der Reichtum des Landes von Domino Sugar, der United Fruit Company, Folgers und Chiquita Banana herausgeholt wird. In einem Land nach dem anderen hat unsere Regierung die Demokratie vereitelt, die Freiheit erstickt und die Menschenrechte mit Füssen getreten. Das ist der Grund, warum wir überall auf der Welt verhasst sind. Und das ist auch der Grund, warum wir Zielscheibe der Terroristen sind. Die Menschen in Kanada geniessen mehr Demokratie, mehr Freiheit und mehr Menschenrechte als wir. Und genauso tun es die Menschen in Schweden und in Norwegen. Oder haben Sie schon einmal davon gehört, dass eine kanadische Botschaft bombardiert wurde? Oder eine norwegische Botschaft? Oder eine schwedische? Nein. Wir werden nicht deshalb gehasst, weil wir Demokratie, Freiheit und Menschenrechte anwenden. Wir werden gehasst, weil unsere Regierung diese Dinge den Menschen in Ländern der dritten Welt vorenthält, deren Bodenschätze von unseren multinationalen Konzerne begehrt werden. Und der von uns gesäte Hass fällt nun auf uns zurück und verfolgt uns in Form des Terrorismus - und zukünftig auch in Form des nuklearen Terrorismus. Anstatt unsere Söhne und Töchter überallhin zu schicken, um Araber umzubringen, damit die Ölgesellschaften das Öl verkaufen können, müssten wir sie eigentlich dorthin schicken, um die Infrastruktur aufzubauen, sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen und hungernde Kinder zu ernähren. Anstatt danach zu streben, der Herrscher über die Welt zu sein, müssten wir ein verantwortungsbewusstes Mitglied der Familie der Nationen werden. Anstatt Hunderttausende von Soldaten auf dem ganzen Erdball zu stationieren, damit sie die finanziellen Interessen unserer multinationalen Konzerne beschützen, müssten wir sie nach Hause bringen und unser Friedenskorps ausbauen. Anstatt Terroristen- und Todesschwadronen auf Folter- und Mordtechniken zu trainieren, müssten wir die School of the Americas schliessen -egal, welchen Namen sie benutzen- (Armeeschule in Ford Benning, Georgia, in der jährlich Hunderte von Soldaten aus Lateinamerika ausgebildet werden; nachweislich sind viele Menschenrechtsverletzungen in Süd- und Mittelamerika von früheren Absolventen begangen worden. Die Schule wurde 2000 unbenannt in The Western Hemisphere Institute for Security Cooperation.). Anstatt Militärdiktaturenzu unterstützen, müssten wir echte Demokratien unterstützen - das Recht der Völker, ihre eigenen Führer zu wählen. Anstatt Aufstände, Destabilisierung, Mord und Terror überall auf der Welt zu unterstützen, müssten wir die CIA abschaffen und das Geld Hilfsorganisationen zukommen lassen. Kurz gesagt, vollbringen wir wieder Gutes anstatt Böses. Wir werden wieder zu guten Menschen. Dann würde auch die Bedrohung durch den Terror verschwinden. Das ist die Wahrheit, Herr Präsident. Das ist es, was das amerikanische Volk hören müsste. Wir sind gute Menschen. Man muss uns nur die Wahrheit erzählen und uns eine Vision geben. Sie können das tun, Herr Präsident. Stoppen Sie das Töten. Stoppen Sie das Rechtfertigen des Tötens. Stoppen Sie die Vergeltungsschläge. Stellen Sie die Menschen an die erste Stelle. Sagen Sie ihnen die Wahrheit. Es ist überflüssig zu sagen, "er hat nicht ... ", und George W. Bush hat es auch nicht getan. Die Samen, die unsere politischen Strategien gesät haben, haben bittere Früchte hervorgebracht. Das World Trade Center ist nicht mehr da. Das Pentagon ist beschädigt. Und Tausende von Amerikanern sind tot. Fast jeder Journalist schreit nach einem massiven militärischen Vergeltungsschlag gegen jeden, der die Tat begangen haben könnte (es wird angenommen Usama bin Ladin) und gegen jeden, der den Terroristen (besonders den Anhängern der Taliban-Regierung von Afghanistan) Unterschlupf gewährt oder ihnen hilft. Steve Dunleavy von der New York Post schreit: "Tötet die Mistkerle! Bildet Mörder aus, stellt Söldner an, stellt ein paar Millionen Dollar zur Verfügung für Kopfgeldjäger, um sie tot oder lebend zu bekommen, am besten tot. Was die Städte oder die Länder angeht, die diese Würmer bei sich aufnehmen - walzt sie einfach platt." Es ist verlockend, dem zuzustimmen. Ich hege keine Sympathie für die Psychopathen, die Tausende unserer Leute getötet haben. Solche Taten können nicht entschuldigt werden. Wenn man mich zum Aktivdienst zurückrufen würde, würde ich hingehen, ohne zu zögern. Gleichzeitig sagt mir aber all meine militärische Erfahrung und mein Wissen, dass in der Vergangenheit Vergeltungsschläge die Probleme nicht gelöst haben, und sie werden es auch diesmal nicht lösen. Der bei weitem beste Antiterror-Apparat ist der von Israel. Aus militärischer Sicht ist er unglaublich erfolgreich. Trotzdem leidet Israel unter mehr Anschlägen als alle anderen Nationen zusammengenommen. Wenn Gegenschläge funktionieren würden, wären die Israeli das sicherste Volk auf der Welt. Terroranschläge konnten jeweils nur auf eine Weise beendet werden: man muss die Unterstützung der Terrororganisationen durch die grössere Gemeinschaft, die sie repräsentieren, unterbinden. Und der einzige gangbare Weg ist, dass man sich die berechtigten Klagen der Menschen anhört und versucht, ihre Beschwerden zu lindern. Wenn tatsächlich Usama bin Ladin hinter den vier Flugzeugentführungen und dem anschliessenden Gemetzel steckt, bedeutet das, dass man die Sorgen der Araber und der Muslime im allgemeinen ansprechen muss, und die der Palästinenser im besonderen. Es bedeutet nicht, dass man Israel aufgibt. Es könnte aber sehr wohl bedeuten, dass man ihnen die finanzielle und militärische Unterstützung entzieht, bis sie mit der Besiedlung der besetzten Gebiete aufhören und zu den Grenzen von 1967 zurückkehren. Es könnte auch bedeuten, dass man zulässt, dass die arabischen Länder ihre politischen Führer selbst wählen, und nicht von handverlesenen, von der CIA eingesetzten Diktatoren regiert werden, die willfährig mit westlichen Ölgesellschaften kooperieren. Chester Gillings hat es sehr treffend gesagt: "Wie schlagen wir gegen bin Ladin zurück? Als erstes müssen wir uns fragen, was wir zu erreichen hoffen: Sicherheit oder Rache? Diese beiden schliessen sich gegenseitig aus: Wenn wir Rache nehmen, werden wir ganz bestimmt unsere Sicherheit verringern. Wenn wir nach Sicherheit streben, dann müssen wir beginnen, auch die schwierigen Fragen zu beantworten: Welche Beschwerden bringen die Palästinenser und die arabische Welt gegen die Vereinigten Staaten vor, und worin besteht unsere wirkliche Schuld an diesem Unrecht? Da, wo wir berechtigte Schuld tragen, müssen wir auch bereit sein, die Missstände soweit wie möglich zu beheben. Da, wo wir keine Schuld oder Heilung sehen, müssen wir unsere Standpunkte den Arabern ehrlich und aufrichtig mitteilen. Kurz gesagt, ist unsere beste Vorgehensweise, uns aus den Disputen der Region zurückzuziehen und nicht mitzukämpfen." Bin Laden jetzt zu töten, würde aus ihm einen ewigen Märtyrer machen. Tausende würden sich erheben, um seinen Platz einzunehmen. Wir würden es in einem anderen Jahr mit weiteren Terroranschlägen zu tun bekommen, und wahrscheinlich mit viel schlimmeren als dem 11. September. Es gibt aber noch einen anderen Weg. Kurzfristig müssen wir uns vor denjenigen schützen, die uns bereits hassen. Das bedeutet verstärkte Sicherheitsmassnahmen und bessere Nachrichtendienste. Im März schlug ich Kongressmitgliedern vor, dass wir jegliche Mittel für «Star Wars» verweigern sollten, bis die Regierung und die Verwaltung zeigen könne, dass sie alle möglichen Nachforschungen anstellen, um Massenvernichtungswaffen, die heimlich in unser Land gebracht werden (eine wesentlich grössere Bedrohung als Interkontinentalraketen), aufzuspüren und abzufangen. Es können viele Schritte unternommen werden, um unsere Sicherheit zu erhöhen, ohne dabei die Bürgerrechte einzuschränken. Längerfristig müssen wir jedoch unsere Politik ändern, um zu verhindern, dass wir Furcht und Hass hervorrufen, die neue Terroristen hervorbringen. Wenn wir vom ausländischen Öl unabhängig werden - durch Aufbewahrung, durch einen effizienten Umgang mit Energie, durch Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen und indem wir zu einem umweltverträglichen Transport übergehen -, werden wir in der Lage sein, eine vernünftigere Nahostpolitik zu betreiben. Die grosse Mehrheit der Araber und Muslime sind gute, friedfertige Menschen. Aber eine genügend grosse Zahl von ihnen haben sich, aus Verzweiflung, Wut und Angst, zuerst Arafat zugewendet und sich jetzt bin Ladin angeschlossen, um ihr Elend zu lindern. Herr Präsident, beseitigen Sie die Verzweiflung, geben Sie ihnen etwas Hoffnung, und die Unterstützung für den Terrorismus wird sich in Luft auflösen. Wenn dieser Punkt erreicht ist, wird sich bin Ladin dazu gezwungen sehen, den Terrorismus aufzugeben - so wie es auch Arafat getan hat - , oder er wird wie ein gewöhnlicher Krimineller behandelt werden. In beiden Fällen werden er und sein Geld keine Bedrohung mehr darstellen. Wir können Sicherheit haben … oder Rache. Beides können wir nicht haben. Wir sollten gut sein anstatt schlecht. Und wenn wir es wären, wer könnte dann gegen uns sein? Wer würde uns hassen? Wer wollte uns bombardieren? Das ist die Wahrheit, Herr Präsident. Das ist es, was das nordamerikanische Volk hören sollte. *Dr. Robert Bowman leitete alle "Star Wars"-Programme unter Präsident Ford und Präsident Carter. Er flog 101 Kampfeinsätze in Vietnam. Er schrieb seine Doktorarbeit in Aeronautik und Nukleartechnologie bei Caltech. Er ist Präsident des Instituts für Weltraum- und Sicherheitsstudien und Vorsitzender Erzbischof der Vereinigten Katholischen Kirche.


via ghettorworld "Herr Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit gesagt!" Brief des amerikanischen Bürgers Robert M. Bowman* an Präsident Bush: "Herr Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit gesagt, warum wir die Zielscheibe des Terrorismus sind. Sie sagten, wir seien die Zielscheibe, weil wir für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte in der Welt stehen. So ein Unsinn! Wir sind das Ziel der Terroristen, weil wir auf der Welt für Diktatur, Sklaverei und menschliche Ausbeutung stehen. Wir sind die Zielscheibe der Terroristen, weil man uns hasst. Und man hasst uns, weil unsere Regierung verabscheuenswürdige Dinge getan hat. In wie vielen Ländern auf der Welt haben wir vom Volk gewählte Führer abgesetzt und sie durch militärische Marionettendiktatoren ersetzt, die bereit waren, ihr eigenes Volk an amerikanische multinationale Konzerne zu verkaufen?
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