Donnerstag, 18. Dezember 2003

"Je weher desto besser": Mörike und die Frauen

Inhalt:

Mörike ist der schwäbische Dichter par excellence. Mit dem Biedermeier-Märchen: „Das Stuttgarter Hutzelmännlein“ und der einfühlsamen Künstler-Biografie: „Maler Nolten“ hat er Literaturgeschichte geschrieben. Auch gibt es kaum einen Landesteil Württembergs, in dem der Dichter während seines 71jährigen Lebens nicht wenigstens eine kurze Zeit verbracht und gearbeitet hätte.
Das ist der uns wohl bekannte Mörike.
Dass der evangelische Landpfarrer aber auch ein großer Verehrer des weiblichen Geschlechts gewesen ist, ist weniger bekannt. Mehr noch: man kann sagen, dass Mörike einer der größten erotischen Dichter der deutschen Sprache ist.

Die Lieb, die Lieb hat alle Stund
Neu wunderlich Gelüsten;
Wir bissen uns die Lippen wund,
Da wir uns heute küßten.
Das Mädchen hielt in guter Ruh,
Wie’s Lämmlein unterm Messer;
Ihr Auge bat: nur immer zu,
Je weher, desto besser!


In ihrem Programm zum Mörike-Jahr geben Ansgar Nöth und Martin von Arndt Einblicke in das bewegte Liebesleben Mörikes und kontrastieren es mit Lesungen von Gedichten, die Mörike der holden Weiblichkeit widmete.
Das Live-Hörbild, das 2004 zur Zweihundert-Jahrfeier von Mörikes Geburtstag auszugsweise in ARD-Hörfunkprogrammen ausgestrahlt wird, nähert sich dem unbekannten Mörike auf liebevolle, manchmal ironische Weise. Es präsentiert dabei einen quicklebendigen und ganz den schönen Seiten des menschlichen Seins zugewandten Dichterfürsten.

Die Sprecher:

Ansgar Nöth: BR-Autor und Sprecher. Bringt umfangreiche Erfahrung aus szenischen Lesungen und Theaterarbeit, unter anderem an der Württembergischen Landesbühne, dem Mainfrankentheater Würzburg, dem Theater Meiningen und zahlreichen Kleinkunstbühnen mit.

Martin von Arndt: Schriftsteller und promovierter Literaturhistoriker. Vorstandsmitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS) Baden-Württemberg. Publiziert wissenschaftliche und belletristische Bücher sowie Hörbücher. Lesereisen führten ihn durch den ganzen deutschsprachigen Raum.

"Je weher desto besser": Mörike und die Frauen
Ein Live-Hörbild von Ansgar Nöth und Martin von Arndt
SO 25.1., 18.00 Neuenstadt am Kocher: Kultur im Schafstall
FR 19.3., 20.00 Aalen: Stadtbibliothek
SO 21.3., 19.00 Tamm bei Ludwigsburg: Ochsenkeller
FR 23.4., 20.00 Köngen bei Nürtingen: Gemeindesitzungssaal
SA 1.5., 20.00 Blaubeuren: Stadtbücherei
DO 17.6., 20.00 Reutlingen: Stadtbibliothek
FR 18.6., Weissach bei Leonberg: Bücherei
DO 23.9., Esslingen am Neckar: Jazzkeller
FR 1.10., Korntal-Münchingen: Stadtbücherei
SO 17.10., 17.00 Göppingen: Altes E-Werk
Alle Veranstaltungen im Rahmen des Literatursommers Baden-Württemberg "Mörike - Ein blaues Band"
Der Literatursommer wird veranstaltet von der Landesstiftung Baden-Württemberg.

Dienstag, 16. Dezember 2003

Deutschland schreibt GesCMAck

Die Autoren und Autorinnen sind eingeladen, noch bis zum 22. Januar von zu Hause aus mitzuschreiben. Anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin (16. bis 25. Januar 2004) hat auch das Messepublikum vor Ort die Möglichkeit mitzuschreiben. Alle veröffentlichten Beiträge werden in einem Buch zusammengefasst, das am 24. Januar auf der Grünen Woche unter prominenter Beteiligung vorgestellt wird. Selbstverständlich erhält jeder Autor eines veröffentlichten Beitrages sein persönliches Exemplar.

Das Literatur-Café - Der literarische Treffpunkt im Internet

Interaktives Mitschreib-Projekt von CMA und Literatur-Café gestartet
Essen und Trinken sind für jeden Menschen existenziell. Nicht nur zur Aufrechterhaltung unserer Körperfunktionen benötigen wir Nahrung. Nahrung stillt auch unseren emotionalen Hunger - nach Genuss, Gesellschaft, Geborgenheit, Kultur und vielem mehr. Schon für Friedrich Nietzsche waren Speiseordnungen „Offenbarungen“ über Kulturen, verraten sie doch vieles über die Essgewohnheiten eines Landes, einer bestimmten Region und über kulturelle Eigenheiten. Kein Wunder also, dass sich immer wieder Dichter und Denker des Themas Essen angenommen haben.
Jetzt ist das Volk gefragt, sich als Dichter und Denker zu Wort zu melden! Die CMA Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH hat dafür gemeinsam mit dem renommierten literaturcafe.de eine Schreibwerkstatt eingerichtet. Unter dem Motto „Deuschland schreibt GesCMAck“ können Jung und Alt täglich Gedichte, Geschichten, kleine Beiträge zum Thema Essen und Genuss verfassen. Das Mitschreib-Projekt ist am 15. Dezember auf den Internetseiten der beiden Partner CMA (www.cma.de) und Literatur-Café (www.literaturcafe.de) gestartet.

Donnerstag, 11. Dezember 2003

Oberbürgermeister Wolfgang Schuster eröffnet das Stuttgarter

Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit von GEDOK, dem Schiller-Nationalmuseum Marbach und dem Staatstheater Stuttgart entstanden. Sie ist bis Sonntag, 1. Februar 2004, zu den Öffnungszeiten des Theaters jeweils eine Stunde vor und bis eine Stunde nach der Aufführung zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Das „Hutzelmännle“ ist der literarische Schwerpunkt des Mörike-Jahres 2004 in Stuttgart. Um ihn herum ranken sich bisher 28 weitere literarische, musikalische und szenische Veranstaltungen. „Es kann gut sein, dass sich im Laufe der nächsten Wochen noch weitere Veranstalter zum Mitmachen entschließen“, sagt Marion Kadura, Fachreferentin für Literatur im Kulturamt der Stadt Stuttgart. Sie hat das vielfältige und breit gefächerte Programm in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Kulturinstitutionen der Stadt zusammengestellt. „Ich danke allen Institutionen für die gute Zusammenarbeit“, so Kadura. „Das professionelle Zusammenspiel hat es ermöglicht, dass wir mit wenig Geld, aber umso mehr Engagement ein Programm auf die Beine gestellt haben, das die unterschiedlichen Aspekte des Künstlers widerspiegelt.“
Das Stuttgarter Mörike-Jahr ist Teil des Literaturprojekts „Ein blaues Band - Mörike 2004“ der KulturRegion Stuttgart, an dem sich zwischen Januar und November 2004 26 Städte und Gemeinden der Region Stuttgart beteiligen. Mit der Aufführung des „Stuttgarter Hutzelmännleins“ soll auf das besondere Denkmal aufmerksam gemacht werden, das Eduard Mörike mit seinem Werk der Stadt Stuttgart und dem Schwabenland gesetzt hat.
Abgesehen davon, dass Mörike in Dutzenden von Wohnungen innerhalb Stuttgarts zu Hause war, kann die Stadt auf das Evangelische Mörike-Gymnasium, auf eine Mörikestraße, auf das Grab des Dichters auf dem Pragfriedhof und auf ein Denkmal in der Silberburganlage als Spuren und Wissen um des Dichters Lebenszeit verweisen.
Das Theater Rampe startet am 10. Juli ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Mörike-Gymnasium Stuttgart, das drei Veranstaltungen umfasst: Einen Vortrag, eine Kochperformance und szenische Aufführungen von Mitgliedern der Schultheater AG und Ensemblemitgliedern des Theaters Rampe.
Musikalische Schwerpunkte des Stuttgarter Mörike-Jahres 2004 sind Konzerte der Stuttgarter Philharmoniker, der Stuttgarter Musikschule und der Hugo Wolf-Akademie, die am 16. Mai zu einem Akademietag zu Ehren des Dichters einlädt.
Die Spaziergänge „Herr Mörike zieht um“ mit Ute Harbusch führen jeweils am zweiten Sonntag der Monate Juni Juli, August und September 2004 an die Wohnorte des Dichters in der Stadt. Eine Vielzahl von literarischen Angeboten erwarten Kinder und Erwachsene in der Stadtbücherei im Wilhelmspalais oder im Literatur- und Schriftstellerhaus.
Der Katalog mit allen Mörike-Veranstaltungen in den Städten der Region und in den Mörike-Orten ist Anfang Januar kostenlos im Kulturamt, im
i-Punkt, im Treffpunkt Rotebühlplatz, in der Stadtbücherei und bei allen beteiligten Institutionen erhältlich. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.eduard-moerike.net und in der Geschäftsstelle der KulturRegion Stuttgart, Am Hauptbahnhof 7, 70173 Stuttgart.

Mit einem Grußwort vor Beginn der Aufführung des Stücks „Das Stuttgarter Hutzelmännlein und die schöne Lau“ eröffnet Oberbürgermeister Wolfgang Schuster am Sonntag, 14. Dezember, das Stuttgarter Mörike-Jahr 2004. Das Stück beginnt um 18 Uhr im Schauspiel der Staatstheater Stuttgart. Im Anschluss daran wird um 20 Uhr die Ausstellung „s’leit a Klötzle Blei“ im oberen Foyer mit Scherenschnitten von Hedwig Goller eröffnet. Diese werden denen von Mörikes Zeitgenossin Luise Breitschwerdt zur Seite gestellt, die ihre Hutzelmännlein-Scherenschnitte auf Mörikes Wunsch hin gefertigt hatte. Auch die Kostümentwürfe des Regisseurs und Bühnenbildners Marcel Keller werden gezeigt.

Mittwoch, 10. Dezember 2003

Fragmente sucht texte



Seit zehn Jahren gibt es die Reihe „Fragmente“. Inzwischen sind 30 Hefte erschienen, doch gute Manuskripte sind Mangelware. Die Literarische Gesellschaft Karlsruhe bittet deshalb alle noch nicht etablierten Autoren im Einzugsbereich Oberrhein (also grob von Frankfurt bis Zürich ;-) um Zusendung von Texten: Lyrik, Prosa, ein Romanauszug (max. 25 Seiten). Wird der Text bzw. werden die Texte von der Jury angenommen, erscheint ein neues Heft in der Reihe „Fragmente“ in einer einmaligen Auflage von 200 Exemplaren. Das Heft gilt als Einzelpublikation und reicht beispielsweise als Aufnahmekriterium in den Verband deutscher Schriftsteller (VS). Der Autor erhält überdies eine gut honorierte Lesung im Karlsruher Literaturhaus im Prinz-Max-Palais. In der Reihe „Fragmente“ haben zahlreiche Schriftsteller debütiert, die später in renommierten Verlagen „untergekommen“ sind, beispielsweise Beate Rygiert, Susanne Stephan oder Christina Griebel, Hilga Wesle hat gar den Thaddäus-Troll-Preis erhalten. Die Jury setzt sich zusammen aus den Literaturwissenchaftlern Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann und Dr. Matthias Kußmann sowie dem Schriftsteller Matthias Kehle. Einsendungen an: Matthias Kehle, Postfach 5533, 76037 Karlsruhe.

Dienstag, 9. Dezember 2003

"GrenzLand"

Zum Auftakt der "Grenzland"-Veranstaltungsreihe im TREFFPUNKT Rotebühlplatz
wollen sechs Praktiker die Frage klären, was ein weblog überhaupt ist,
warum weblogs ein so eminent politisches Medium sind, und wie Literatur
unter den Bedingungen des Netzzeitalters konkret aussieht. Sie stellen ihre
Blogs vor, und geben Beispiele für ihre tägliche Arbeit am Text.

Mit:
· Günter Hack, Zürich. Medienwissenschaftler und Autor
· Peter Praschl, Hamburg. Autor und Journalist. Chefredakteur der
Frauenzeitschrift Amica
· Marcus Hammerschmitt, Tübingen. Schriftsteller
· Bov Bjerg, Berlin. Schriftsteller
· Bastian Albers, Hamburg. Musiker
Moderation: Marcus Hammerschmitt

...kommen Sie mit uns dorthin, wo Trends entstehen und vergehen: ins Netz,
hinter die Kulissen, in den Untergrund und in die Grauzonen...

Kartentel. 0711/6607-120
Eintritt € 8,- / erm. 6,-
Beginn 20 Uhr, TREFFPUNKT Rotebühlplatz Stuttgart, Robert-Bosch-Saal



TREFFPUNKT Rotebühlplatz - Veranstaltungen

"GrenzLand"
Exkursionen an die Ränder des Literaturbetriebs
*
17. Januar 2004
Reisenotizen aus der Realität
Literaten und ihre weblogs
**
Seit Jahren wird der Einfluss des Internets auf die Literatur diskutiert.
Zum Beispiel haben weblogs in den letzten Jahren große Popularität erlangt.
Diese vernetzten Internet-Tagebücher können von Hochliteratur bis zu
Alltagsgerede, vom geschliffenen Aphorismus bis zum geschluderten
Fresszettel alles enthalten.
Weblogs stellen sowohl eine neue Form von "Hintergrundrauschen" für die
"offiziellen" Medien dar, als auch einen permanent geöffneten
Abenteuerspielplatz für dasjenige, was von den offiziellen Medien aufgrund
mangelnder Kompatibilität still wegzensiert wird. Das Wiener Caféhaus und
seine Literatur sind tot? Nicht wirklich, wenn man sich seine Reinkarnation
im Internet anschaut: weblogs.

Freitag, 5. Dezember 2003

Zum ersten Marbacher Dichterduell

So sah es auch auf dem ersten Marbacher Dichterduell aus, das die Literaturkenner Oliver Gassner und Martin von Arndt am 27. November im frisch renovierten und für Kulturveranstaltungen neu eröffnete Schlosskeller der Schiller-Stadt moderierten. Rap und Prosa, Poesie und Satire, Improvisiertes und vom Blatt Gelesenes wurden mit schwindelerregender Geschwindigkeit von den Kontrahenten ins Publikum rezitiert, skandiert, geflüstert, genuschelt. Am Ende entschied sich das Publikum für die 65-Jährige Evelyn Sperber aus Ludwigshafen.
Den vier Prosatexten, die die Gewinnerin des Abends vorlas, kann man einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen. Leicht verständlich, pointiert, ironisch, ohne jegliche Posse vorgelesen, konnten diese Texte sofort auf- und angenommen werden. Das kann ebenfalls von den Kurzgeschichten und Gedichten des Finalisten Jochen Weeber gesagt werden. Ganz anders verhielt es sich mit den beiden jungen Stuttgartern Tobias Borke und Gün Aydemir, die mehr oder weniger erwartet früh ausschieden. Wegen ihrer sozialpolitisch gefärbten Thematik? der stilistischen Besonderheit ihrer Texte? ihrer originellen und vielleicht gewöhnungsbedürftigen Vortragsweise? Vor allem Borke, der im Literaturhaus Stuttgart eine Schreibwerkstatt für Jugendliche leitet, stellte durch minutenlange Improvisationen seine Kunstfertigkeit unter Beweis – und verlor. Eine kleine Ironie, eigentlich. „Dichterduell“, das ist das deutsche Wort für den aus den USA importierten Poetry Slam, der seit einigen Jahren zur Jugendkultur beinah jeder deutschen Stadt gehört. Was aber, wenn der Slam vor einem reiferen Publikum abgehalten wird? Klar – auch dieses Publikum wird sich die Hände wund klatschen, um seinen Geschmack durchzusetzen. Eine direktere und ehrlichere Form der Demokratie gibt es kaum. Und hier zeigt sich, welch eine entscheidende Rolle das große Publikum spielt – nicht nur in der Kulturrezeption, sondern auch in der Gestaltung unseres Kulturlebens überhaupt. Wo man auch hinschaut – im Fernsehen, auf dem Büchermarkt, in Theaterhäusern, in Kunstgalerien wird für ein Publikum produziert, das durch Interesse oder Gleichgültigkeit entscheidet, was Sache ist und was nicht. Dieses Publikum entscheidet jedoch selten nach ästhetischen Kriterien. Was zählt, ist vor allem der Unterhaltungswert des Produkts.
Alles in allem, ein unterhaltsamer und lehrreicher Abend im Schlosskeller der Schiller-Stadt. Wenn Gassner und von Arndt es schaffen, ein bunteres Publikum fürs nächste Dichterduell zu interessieren, dann können wir vielleicht bald von einer neuen Tradition in der schon traditionsreichen Schiller-Stadt sprechen.

Dichter, Duelle, Demokratie
Zum ersten Marbacher Dichterduell
Von Sergiu Stefanescu, mit Genehmigung des Autors
So kann eine Gemeinschaftslesung auch aussehen. Sechs Dichter, Frauen und Männer, von sehr jung bis weniger jung, professionell bis amateurhaft, bekämpfen sich gegenseitig auf der Bühne. Mit keinen anderen Waffen als den eigenen Prosatexten und Gedichten. In drei Runden, wie beim Boxen. Doch über die Gewinner der einzelnen Runden entscheidet, anders als beim Boxen, allein das Publikum. Wer von den Zuschauern mit dem lauterem Applaus belohnt wird, kommt weiter. Wer am Schluss noch „auf den Beinen“ steht, hat gewonnen.

Donnerstag, 20. November 2003

M. Kehle: Pappert @ Ettlingen



Am Mittwoch, den 26. November um 20 Uhr stellt Matthias Kehle in der Braun'schen
Buchhandlung in Ettlingen die "Pappert-Geschichten" vor. Versprochen werden ein
komischer Abend und einige Ueberaschungen ;-)
Der Eintritt kostet 4 Euro. Eine telefonische Kartenreservierung ist empfehlenswert.
Braun'schen Buchhandlung unter 07243-14293 oder Volkshochschule Ettlingen unter 07243-101 483

Montag, 17. November 2003

Rygiert liest bei den Buchwochen



Im Rahmen der Stuttgarter Buchwochen liest Beate Ryiert in einer von der GEDOK
Stuttgart veranstalten Lesung die Erzählung "JELENAS AUGEN", für die sie den Würth-Literaturpreis 2002 erhielt, und andere Prosatexte.
Ort: Haus der Wirtschaft, Raum "Karlsruhe", Willi-Bleicher-Str. 19 in Stuttgart
Zeit: 2.12. 20 Uhr
"Beate Rygiert, Preisträgerin des Würth-Literaturpreises Herbst 2002,
erzählt in "Jelenas Augen" die Geschichte des serbisch-kroatischen Ehepaars
Jelena und Vladi, das vor den schrecken des Krieges zu Beginn der 90ger Jahr
nach Stuttgart flüchtete. Heute steht Vladi vor der Ausweisung. Der Krieg
ist zu Ende, doch für Jelena und Vladi gibt es in ihrer jeweiligen Heimat
keine gemeinsame Zukunft. Da versucht Jelena einen verzweifelten Ausweg ..."

Mittwoch, 12. November 2003

André Heller erhält Tübinger Poetik-Dozentur 2003

Angesichts der Tatsache, daß bereits bedeutende Schriftsteller wie Juan Goytisolo, Amos Oz, Peter Rühmkorf, Günter Grass, Andrzej Szczypiorski oder Aleksandar Tisma dies „Amt” bekleideten, nimmt sich die Ehrung des multimedialen Vollkoffers aus dem Wiener Zirkusbezirk wie eine Verhöhnung der Literatur aus. Zumal eine, die mit reichlich Mitteln der Würth-Stiftung finanziert wird. Vielleicht sollte man dem offensichtlich greisen Reinhold Würth mal sagen, wofür seine Kohle so rausgehauen wird. Denn aus gut unterrichteten Kreisen weiß ich, daß für 2004 bereits Karl Dall und Mike Krüger in den Startlöchern stehen.

Äägentlich bin i a Poet


Wer Brühwürfelberatungen braucht, kann kein guter Mensch sein, dachte ich, als ich dieser Tage durch die schöne und ehrwürdige Universitätsstadt Tübingen schlenderte, die Nase in den Lüftchen, um nach einer roten Wurst zu gehen. Wer Brühwürfelberatungen braucht - und das gibt es in einem Haus in der Tübinger Weststadt - kann wohl keinen Geschmack haben. Und siehe: Tübingen hat auch keinen Geschmack! Zumindest nicht die Universität. Zumindest nicht Professor Jürgen Wertheimer, Germanist von Profession. Und seit neuestem offensichtlich Blödel von Leidenschaft.
Seit 1996 gibt es in Tübingen eine Poetik-Dozentur. Ihr Ziel soll es sein,"möglichst verschiedenartige Stimmen zum Sprechen zu bringen, kulturübergreifende Zusammenhänge zu vermitteln und den Blick auf die europäischen und außereuropäischen Dimensionen von Literatur zu lenken." (O-Ton HP der Tübinger Poetik-Dozentur)
Mit der Wahl von André Heller („Ääääägentlich bin i a Poet”) zum Mr. Poetik 2003 soll wohl eher der Blick auf außerliterarische Dimensionen gelenkt werden. Oder auf die Tatsache aufmerksam gemacht werden, daß die von Wertheimer selbst in seinem letzten Buch aufgedeckten „Strategien der Verdummung” noch nicht weit genug vorangeschritten sind.

Dienstag, 11. November 2003

Am Donnerstag, den 20.11. findet um 7.45 h (morgens) für die Opfer des
Faschismus auf dem Karlsplatz Stuttgart eine Gedenkfeier statt.
Schülerinnen und Schüler des Mörike-Gymnasiums haben eine Patenschaft
für den Platz für dem Mahnmal übernommen, den sie säubern werden. Im
Anschluss werden die Namen von Stuttgarter Opfern des
Nationalsozialismus verlesen und dabei besonders auf das Schicksal
jüdischer Künstler eingegangen.



Fairnetzen! Wir haben Chancen - nutzen wir sie

Um Möglichkeiten der Vernetzung geht es am Mittwoch, den 12. 11. (19
Uhr) im gepa Fair-Handelshaus in Leonberg, Mollenbachstraße 25. Peter
Grohmann von Bürgerprojekt AnStifter und Reinhard Wollnik von der Gepa
informieren und diskutieren über fairen Handel, die internationale
Kaffee-Mafia und Chancen für einen Fairen Handel. Die Gepa bietet nach
einer Führung durchs Handelshaus neben einem „Fairpresso“ auch einen
kleinen Imbiss an - Anmeldung erwünscht unter Telefon 07152-974230, Fax
974250 oder per Mail an
reinhard.wollnik@gepa-gv.de



Michael Moore: Stupid White Men

Nach dem Ausverkauf nun die Wiederholung: Die beiden Kabarettisten Bruno
Schollenbruch und Peter Grohmann lesen am Donnerstag, den 13. 11. um 20
Uhr im Stuttgarter Theaterhaus aus Michael Moore „Stupid White Men“.
(Foto im Anhang: Vaclav Reischl. Nachdruck honorarfrei). Die >Lesung
findet auch am 27.11. in Schwäbisch Hall statt.



Das Leben vergisst viele - der Tod keinen heisst eine satirische Melange
mit Dieter Groß, Johannes Bair, und Helmut Huser am 22.11. in der
Stiftung Geißstraße 7 (Stuttgart).



Vor-Info: Jazz im Theaterhaus: Sa, 29. 11. 19 h. Einst verfemt,
verfolgt: Emil Mangelsdorff. Außerdem Chris Jarrett Trio + Band in the
Box. Gratulation: 10 Jahre Musikat!



Vor-Info: Iran heute. Der Januskopf von Kultur und Willkür. Ein
literarisch-politischer Nachmittag im Merlin. So, 30. 11. 15 - 18 h. Dr.
Hossein Bagher Zadeh, London, Informatiker, Dr. Esmail Khoi, London,
Philosoph (beide Sprecher der iranischen Menschenrechtsbewegung Charta
2003), Farahnaz Aref, Stuttgart, Dichterin, Javad Asadian, Berlin,
Dichter, Präsident des iranischen PEN/Exil, Mohammad Aref, Stuttgart,
Schriftsteller, Vizepräsident des iranischen PEN im Exil, Ali Aeineh,
Göteborg, Dichter. Moderation Cuno Haegele und Lothar Galow-Bergemann.
Ein Land mit Jahrtausende alter Kultur steht am Scheideweg: Entweder das
aus dem finsteren Mittelalter auferstandene Gespenst von Unterdrückung
oder die lebendige Schönheit einer uralten Idee: Freiheit und Gleichheit
für alle Menschen. Eine Begegnung mit Menschen aus dem iranischen Exil.
Es laden ein PEN-Iran/Exil, AnStifter - Bürgerprojekte, Stuttgarter
Friedensinitiative, verdi-AK Frieden und Kulturzentrum Merlin.



c a n z o n i - p o e s i e r a c c o n t i :

Fritto Misto. Do, 11. Dezember, 19.30 h, Buch-Julius Stuttgart: Nicolo
Gueci liest und singt

Herzattac. Ein scheinheiliges Kabarett zum Fest mit Peter Grohmann Sa,
20.12. 20 h Theaterhaus

Neujahrsempfang der AnStifter: „Für ein Linsengericht“ So, 11.1.2004, 18
h, Merlin Stuttgart

Wa(h)r was? Satirischer Rückblick im Merlin Stuttgart aufs Jahr 2003 mit
dem Kabarettisten Mike Jörg



Wohnen und arbeiten. Am Rande der Stadt Stuttgart, mit schönem Blick und
großen Garten, wollen wir ein

neues Projekt „Wohnen und arbeiten unter einem Dach“ als Wohneigentum
realisieren. Genaue Infos gibt es

voraussichtlich Anfang Dezember. Wenn Sie auf dem Laufenden gehalten
werden wollen, bitten wir um eine

kurze Rückmeldung (AnStiftung@t-online.de)

Die AnStifter
Peter Grohmann Olgastr. 1A 70182 Stuttgart T 07 11 - 24 84 75 93 Fax 24
84 75 95 AnStiftung@t-online.de
Erinnern an die Pogrome
An 120 Schulen des Landes fanden zum Schulbeginn in der Reihe „Gegen das
Vergessen“ Lesungen und Gespräche statt. An der vom Bürgerprojekt
AnStifter und dem Theaterhaus initiierten Reihe beteiligten sich
Schauspieler der Staatstheater und Landesbühnen, vieler kleiner Theater,
Journalisten sowie Autoren des Verbands deutscher Schriftsteller (VS).
Gelesen wurden u.a. Texte von Anna Seghers, Ruth Weiss und Gabriele von
Arnim. Peter Grohmann vom Bürgerprojekt AnStifter koordiniert die Reihe
und sprach von einem überraschenden Erfolg: „Wir mussten die Lesereihe
bis zum 28. November ausdehnen, weil es immer noch Nachfragen gibt. Es
werden auch noch „Mitlesende“ gesucht.“ Interessierten Schulen wenden
sich an Peter Grohmann, Olgastr. 1A, 70182 Stuttgart, T 07 11 - 24 84
75 90, Fax 24 84 75 95, AnStiftung@t-online.de

Dienstag, 4. November 2003

Generalbundesanwalt Kay Nehm erhebt Anklage gegen Richter Adam

Hier grade auf dem Loch, wo jetzo nichts,
Sind die gesamten niederländischen Provinzen
Dem span'schen Philipp übergeben worden.
Hier im Ornat stand Kaiser Karl der Fünfte:
Von dem seht ihr nur noch die Beine stehn.
Hier kniete Philipp und empfing die Krone;
Der liegt im Topf, bis auf den Hinterteil,
Und auch noch der hat einen Stoß empfangen.
Dort wischten seine beiden Muhmen sich,
Der Franzen und der Ungarn Königinnen,
Gerührt die Augen aus; wenn man die eine
Die Hand noch mit dem Tuch empor sieht heben,
So ists, als weinete sie über sich.
Hier im Gefolge stützt sich Philibert,
Für den den Stoß der Kaiser aufgefangen,
Noch auf das Schwert; doch jetzo müßt er fallen,
So gut wie Maximilian: der Schlingel!
Die Schwerter unten jetzt sind weggeschlagen.
Hier in der Mitte, mit der heil'gen Mütze,
Sah man den Erzbischof von Arras stehn;
Den hat der Teufel ganz und gar geholt,
Sein Schatten nur fällt lang noch übers Pflaster.
Hier standen rings, im Grunde, Leibtrabanten,
Mit Hellebarden, dicht gedrängt, und Spießen,
Hier Häuser, seht, vom großen Markt zu Brüssel,
Hier guckt noch ein Neugier'ger aus dem Fenster:
Doch was er jetzo sieht, das weiß ich nicht.

Spielen Söldner eine Rolle (siehe "Batavia")? Und wie werden die Angeklagen reagieren? Werden sie im Fall der Verurteilung vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen? Wir behalten den Fall im Auge und wollen in der nächsten Ausgabe (Nr. 16) der "Heilbronner Kleist-Blätter" (HKB) berichten. - Doch zuvörderst kommt noch Ausgabe 15 (150 Seiten, 7,50 Euro), die man gern vorbestellen darf... Mit Berichten wie: Kleist-Ausgaben in Feldpost und Frontbuchhandel, Kleists Werk in englischen Übersetzungen usw. Die HKB 15 erscheinen Ende November, Inhalt siehe www.kleist.org/hkb/hkbinhalt.htm.

Ach ja, schön, daß die Justiz so menschlich ist und eine Gaudi mitmacht...
---------------------------------------------------------
Impressum: Kleist-Archiv Sembdner · Direktor: Günther Emig · Berliner Platz 12 (Theaterforum K3) · D-74072 Heilbronn · E-Mail: kleist@kleist.org · Fax (07131) 56-3699 · Tel. (07131) 56-2668 · Internet: www.kleist.org

Quelle

Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn
Pressemeldung Nr. 111 /4.11.2003 (Sie finden diese und frühere Pressemeldungen unter www.kleist.org/presse)
---------------------------------------------------------------------------------
Gerechte Strafe oder Justizskandal?
Generalbundesanwalt Kay Nehm erhebt Anklage gegen Kollegen Adam
Geht es wirklich nur um Urkundenfälschung, Korruption, Amtsmißbrauch, sexuelle Nötigung, Unterschlagung, Falschaussage, Erpressung oder Bestechung, wie uns der ZDF-Theaterkanal weismachen will (vgl. www.theaterkanal.de/nachrichten/newsReportComplete?oid=5500191) oder steckt mehr dahinter? Am 5. Dezember 2003 verhandelt der Bundesgerichtshof unter dem Vorsitz von Eike Ullmann, Vorsitzender Richter des 1. Zivilsenats (Anklagevertretung: Generalbundesanwalt Kay Nehm, Verteidiger: RA Hermann Heil, Karlsruhe) gegen den Amtskollegen aus Huisum. Immerhin gab es bereits eine Entscheidung in einer Vorinstanz (Große Strafkammer des Landgericht Osnabrück im Sommer 2001), die zu einer Verteilung zu fünf Jahren (Adam) bzw. 4 1/2 Jahre (Walter) geführt hat. Ist die Anklage etwa erweitert worden? Ein Revisionsverfahren? Neue Anklagepunkte wie Beschädigung ausländischer Regierungen? - Lesen wir doch über das "zerscherbte Paktum" (Adam), den Krug (V. 648ff.):

Donnerstag, 30. Oktober 2003

STILLEBEN UND TACHELES: Elhardt meets Paff



STILLEBEN UND TACHELES
Anneke Pfaff, Freiburg und Armin Elhardt, Freiberg a. N. (kleine Lese-Performance)
Eine Veranstaltung des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg e.V. in Zusammenarbeit mit ligatur e.V. und dem Kulturamt der Stadt Vaihingen/Enz.
Organisation: Oliver Gassner
Freitag, 7. November 2003
20 Uhr
Galerie Buchhandlung Burkhardt
Marktplatz 18
71665 Vaihingen an der Enz
Armin Elhardt

Lesung: Reden über die Schweiz

Hermann Kinder ist
Schriftsteller und Germanistikdozent an der Uni Konstanz. In einer früheren
Arbeit hat er sich explizit mit seiner Wahrnehmung der Grenze zur Schweiz
auseinander gesetzt.

Jochen Kelter ist Schriftsteller und Kulturveranstalter in Tägerwilen, auf
der Schweizer Seite. Er ist in Köln geboren, war aber lange Jahre als
Sekretär der schweizerischen Autorinnen- und Autoren-Gruppe Olten aktiv und
ist derzeit Präsident der Föderation der Europäischen
Schriftstellerverbände.

Die Lesung wird diese besondere Wahrnehmung der Grenze in Konstanz und
Kreuzlingen thematisieren. Reden über die Schweiz meint auch den Blick
zurück, eben von beiden Seiten her soll unter Beteiligung des Publikums
über die Grenze gedacht und geredet werden.

Es lesen und diskutieren die zwei unmittelbar an der Grenze lebende
Schriftsteller, Hermann Kinder und Jochen Kelter am Dienstag, 4. November,
um 19.30 Uhr in der vhs Konstanz, Katzgasse 7 statt.
Google Suche: Hermann Kinder Jochen Kelter

Lesung: Pappert-Geschichten

Matthias Kehle, der bis vor kurzem am Institut für Soziologie der Universität
Karlsruhe arbeitete, ist einer größeren Öffentlichkeit durch die Erzählungen „
Elfmeterschießen" oder Gedichte unter dem Titel „Vorübergehende Nähe" bekannt
geworden. In diesem Jahr erschien neben den Pappert-Geschichten ein neuer
Lyrikband „Farben wie Münzen" beim renommierten Aachener Rimbaud-Verlag. Außerdem
erhielt Kehle ein Stipendium des Landes Baden-Württemberg.

Matthias Kehle - Schriftsteller und Journalist

Der Karlsruher Journalist, Kritiker und Schriftsteller Matthias Kehle ist am
4. November um 20 Uhr in der Stadtbibliothek im Neuen Ständehaus zu Gast und
liest „Pappert-Geschichten". Es sind kleine feuilletonistische Schlaglichter
auf einen tristen, aber komischen Alltag zwischen Supermarktkasse und
Altglascontainer, zwischen Ordnungswahn und unerfüllten Hoffnungen. Nur die Fähigkeit zu
distanzierender Beobachtung, gepaart mit makabrem Humor lässt Kehles
Titelfigur Pappert in der monotonen Warenwelt überleben und sich amüsieren.

Mittwoch, 29. Oktober 2003

"Herbsüß mit Bitterstoffen" und "Der Schattenzirkus ruft"



Einladung
Stuttgarter Buchwochen
Sonntag 23. November
18 Uhr
HAUS DER WIRTSCHAFT
Ort: RAUM KARLSRUHE
Jutta Weber-Bock liest aus "Herbsüß mit Bitterstoffen" und Rudolf Stirn liest aus "Der Schattenzirkus ruft".
Veranstalter: Alkyon Verlag.
Jutta Weber-Bock zeigt in "Herbsüß mit Bitterstoffen" Menschen, die, den herbsüßen Versprechungen südlicher Landschaften folgend, in die Bitterzonen ihrer Träume geraten.
Rudolf Stirn lässt in "Der Schattenzirkus ruft" ein traumhaftes Zirkuspersonal auftreten, das in das Tagleben von zwei Paaren hineinwirkt, die auf der Suche nach der Poesie der Liebe sind.
Die musikalische Gestaltung übernimmt der Kontrabassist Kurt Holzkämper ("Grupo Sal").
Siehe auch: Google Suche: jutta weber bock

"Zerebellis Fehler" und "Die gottlosen Ameisen"



Einladung
Stuttgarter Buchwochen
Sonntag 16. November
18 Uhr
Haus der Wirtschaft
Ort: RAUM KARLSRUHE
Die Stuttgarter Autoren Christoph Lippelt und Johannes Beilharz lesen aus ihren Erzählbänden "Zerebellis Fehler" und "Die gottlosen Ameisen".
Veranstalter: Alkyon Verlag
Lippelt erzählt von Menschen, die in Fallen geraten, welche ihnen das Letzte abverlangen. Wer davonkommen will, muss sein Leben Auge in Auge mit dem Verhängnis zurückgewinnen.
Beilharz bietet eine weite Palette von Texten und Formen. Plots von Chandler inspirieren ihn zu einem ironischen Spiel mit Motiven und Themen der amerikanischen Erzähltradition.
Siehe auch: Literatur- und Kunstseiten von Johannes Beilharz

Alkyon-Verlag Platz 1 der SWR-Bestenliste



Platz 1 der aktuellen Bestenliste des SWR ist Wjatscheslaw Kuprianows Gedichtband "Zeitfernrohr" erschienen im Alkyon-Verlag. Herzlichen Glückwunsch!

Martin von Arndt: Aktuelle Lesungstermine



Martin von Arndt: Aktuelle Lesungstermine
SO, 9.11., 11h: Rottweil: Dominikanerforum | Lesung aus aktuellen Texten
SO, 30.11., 20:30: Rottweil: Jazzclub Alte Paketpost | "Stadt,Land, Stuss" Land- und Städtesatiren
zusammen mit dem 1. Tübinger Nasenflötenorchester
DO, 11.12., 20h: Rottweil: Zimmertheater | Lesung aus dem Einakter "Horatio", anschließend Werkstattdiskussion

Mittwoch, 22. Oktober 2003

Offener Brief des Westfälischen Literaturbüros in Unna an Minister Vesper

Vorstand und Geschäftsführung des Westfälischen Literaturbüros in Unna (WLB) haben auf diese Verlautbarungen u. a. mit ein! em offenen Brief an Minister Vesper reagiert.

Der in diesem Zusammenhang bereits mehrfach verwandte Begriff von einer „Strukturverbesserung“ kann nur auf Verständnislosigkeit stoßen. Es stellt sich die Frage, wie diese Pläne zu den Veröffentlichungen auf der Website des Ministeriums passen, auf der zu lesen ist: „Die Unterstützung der Literatur in Nordrhein Westfalen gehört erst in den letzten Jahrzehnten zum Kerngebiet der Landeskulturförderung. Besonders seit den 80er Jahren hat Nordrhein Westfalen mit der Gründung der Literaturbüros einen entscheidenden Schritt für den strukturellen Aufbau der Literaturlandschaft „. An anderer Stelle heißt es weiter: „Die vier vom Land, von Regionalkörperschaften und Städten getragenen Literaturbüros gehören zu den wichtigsten Institutionen der Literatur-, Lese- und Autorenförderung in Nordrhein Westfalen. Mit Workshops und Weiterbildungsseminaren für Autorinnen und Autoren, mit Modellprojekten und einer engagierten Arbeit für Autorinnen und Autoren sowie Literaturberatern und –berat! erinnen tragen sie dazu bei, dass die Literatur in Nordrhein Westfalen mehr Rückhalt gewinnt.“

Man darf auf die Argumente gespannt sein, mit denen diese Aussagen
über die „wichtigsten Institutionen der Literatur-, Lese- und Autorenförderung in Nordrhein Westfalen“ nun relativiert oder gar zurückgenommen werden sollen. Gespannt sein darf man auch auf nähere Erläuterungen zu den angekündigten „Strukturverbesserungen“. Sollte tatsächlich zentralisiert werden, sollten also Büros zusammengelegt werden, so hat dies nicht die Verbesserung sondern die Zerschlagung von Strukturen zur Folge, und, wie eingangs schon angemerkt, die vollständige Auflösung eines Büros.


Führt man sich vor Augen, dass Fusionen zwangsläufig mit Zentralisierung verbunden sind, dann stellt sich zudem die Frage nach der Verlässlichkeit landespolitischer Kulturkonzepte. Bis vor kurzem noch war die Regionalisierung der Kultur vom Land ausdrücklich gewollt. Dieses Konzept war sinnvoll, und es hat den Literaturbüros ganz sicher bei dem Aufbau eines ebenso dichten wie tragfähigen Netzes von Kontakten geholfen, die unter inhaltlichen aber auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu höchst bemerkenswerten Resultaten geführt haben. So hat das Unnaer Literaturbüro in den letzten Jahren regelmäßig die für die freie Projektarbeit zur Verfügung stehenden Mittel vervielfacht, in dem es Veranstaltungspartner, Sponsoren und andere Finanzierungsbeteiligte eingeworben hat. Hiervon haben nicht nur Autorinnen und Autoren und Leserinnen und Leser profitiert, sondern auch diejenigen, die als Auftragnehmer bei den Projekten beteiligt waren, wie Grafiker, Drucker, Hoteliers, Gastr! onomen und andere.

Die Leistungsbilanz des Westf. Literaturbüros in Unna braucht keinen Vergleich zu scheuen.
Das bundesweit wahrgenommene Projekt „Mord am Hellweg“ ist nur eines von zahlreichen Beispielen aus jüngerer Zeit. Es könnte das Letzte sein, wenn die angedrohten Einschnitte Wirklichkeit würden.


Heinrich Behrens
Vorstandsvorsitzender

Dr. Herbert Knorr
Büroleiter

Thomas Hengstenberg
Geschäftsführer

--------------------------------------------------------------------------------

Kontakt:
Westfälisches Literaturbüro
Herr Dr. Dr. Herbert Knorr
Friedrich-Ebert-Straße 97
D-59425 Unna
Telefon: 02303-963850
Fax: 02303-963851
E-Mail: post@wlb.de
Homepage: www.wlb.de

Pressemitteilung zur Zukunft des Westfälischen Literaturbüros
in Unna e. V. vom 22.10.2003
Angespannt war die finanzielle Lage des Westfälischen Literaturbüros in Unna e. V. in der Vergangenheit immer wieder, doch so dramatisch wie nun war sie noch nie. Die verschiedenen öffentlichen Äußerungen des Ministers für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW, Dr. Michael Vesper, zur Zukunft der Literaturbüros haben Irritation und Bestürzung bei den Betroffenen ausgelöst. Neben sachlichen Unstimmigkeiten, es handelt sich in Nordrhein Westfalen nicht um fünf sondern nur um vier Literaturbüros, sind es vor allem die Konsequenzen der ministeriellen Kürzungspläne die Schlimmstes befürchten lassen. War zunächst von 10 – 20%igen Kürzungen der Landeszuweisungen für 2004 und dann noch einmal für 2005 die Rede, so hat der Minister nun ein Fusionsmodell ins Gespräch gebracht, was faktisch die Auflösung zumindest eines Büros bedeuten würde.

Freitag, 17. Oktober 2003

Dichterduell

Text gegen Text, Poet gegen Poet geht es am 27. November im Rahmen der Einweihungswoche des Marbacher Schlosskellers. In jedem Dichterduell ist ein Umschlag mit Euroscheinen zu gewinnen.
Wer der 8 Kandidaten in Runden 2 und drei kommt, das entscheidet nach jedem Duell das Publikum.
In jeder Runde verdoppelt sich das Duell-Preisgeld, und der Sieger geht am Schluss mit 210 Euro nach Hause (oder vielleicht spendiert er eine Saalrunde?).

Gesucht werden: 8 Poeten, mit drei Texten in der Länge von 3, 5 und 7 Minuten. Vier der Duellanten werden unter allen Bewerbern am Abend ausgelost.

Vier der Duellanten werden vorab platziert, Bewerbungen bis zum 19.11.2003 (Poststempel oder Ankunftsdatum der E-Mail) mit einem Text von maximal 3 Seiten (5000-6000 Anschläge) oder einer MC/CD mit einem Text von ca. 3-5 Minuten als Tonaufnahme. Eingesandtes Material kann nicht zurückgeschickt werden.
Texte per E-Mail (Bitte keine Anhänge sondern direkt im Mailtext.) an og@carpe.com, Tonträger an O. Gassner, Radbrunnengasse 1/2, 71665 Vaihingen/Enz. Bitte die Angabe von Absender, Telefonnummer(n), Mailadresse nicht vergessen.

Weiteres auf: http://carpe.com/dichterduell/

Poetenwettstreit im Schlosskeller der Schillerstadt Marbach am Neckar am Donnerstag 27. November
Einlass: ab 20:00, Start: 20:30 Uhr, Eintritt frei
Moderation: Martin von Arndt, Oliver Gassner
Dichterduell-Infos

Stipendien des Landes Baden-Württemberg



Der Autor Matthias Kehle aus Karlsruhe erhält ein Stipendium des Landes Baden-Württemberg, und
zwar zusammen mit Silke Scheuermann (geboren 1973), eine ebenfalls in Karlsruhe geborene Lyrikerin, die derzeit in Frankfurt lebt. Die Auszeichnung beläuft sich auf zusammen auf 6000 Euro. Ein weiteres Stipendium erhält Annette Pehnt aus Freiburg.

Dienstag, 14. Oktober 2003

Karlsruher Lesefrühstück



Im Weinbrenner
Am Marktplatz, neben der Stadtkirche
Sonntag 9. November 2003 Beginn: 11 h 00
Jeden zweiten Sonntag im Monat Weitere Termine 2003 : 14.12.
Unsere zwei Stargäste aus der Poetryslamszene
* Michael Schönen aus Köln. Überraschungszweiter beim German Poetryslam 2003, Dichter, Wortartist & Reimkünstler. Ein Verseschmied der Extraklasse. Motto %u201EIch mach mir auf alles einen Reim%u201C.
* Gün aus Stuttgart, der kanakische Geschichtenerzähler mit der Bierflasch. Rap-Poet und Improvisationstalent, erzählt von sich selbst, vom Leben und vom Rest der Welt. Umjubelter Sieger auf deutsch-sprachigen Poetry Slam-Bühnen. Der ultimative schwäbische Beitrag zur Weiterentwicklung deutscher Rap-Poetry.
und weitere Poeten
* Oliver Gassner aus Vaihingen/Enz. Autor, Journalist, Kulturarbeiter, ein schreibender Wanderer zwischen Lyrik und experimentellen Innen- und Außenbetrachtungen von der Welt. Gedichte und Kurzprosa.
* Rebecca Michéle Schriftstellerin aus Rottweil schreibt spannende Romane vor dem Hintergrund der englischen Geschichte und Kurzgeschichten. Als Gründungsmitglied von DeLiA e.V., Vereinigung der Schriftstellern von Liebesromanen hat Sie eine kleine literarische Besonderheit dabei.
* Melanie Treiber mit dem Abi im Rücken schreibt schon so lange, dass sie nicht auf Anhieb weiß, wann das begonnen hat. Sie liest uns kleine Geschichten und kurze Verse

Freitag, 3. Oktober 2003

Das Dümmste vom Dummen: Deutschland suchte den Super-Dichter



Das Dümmste vom Dummen
Deutschland suchte den Super-Dichter und bekam den Super-Spießer. Was haben wir im Vorfeld der Ausschreibung dieses bizarren Wett-Ticht-Treffens gelacht, wie haben wir uns die GewinnerInnen vorgestellt! Das Ergebnis übertrifft nun allerdings tatsächlich alles bislang Dagewesene und wir dürfen wieder und immer wieder glauben an die Schlechtigkeit der Welt. "Mit Blindheit warst Du geschlagen. Nun sei auch mit Blödheit verarztet." (Th. von Friedrichsruhe)

John Maxwell Coetzee neuer Nobelpreisträger



John Maxwell Coetzee neuer Nobelpreisträger
Der heurige Literatur-Nobelpreis geht an den 63jährigen weißen Südafrikaner John Maxwell Coetzee. Zwar kennt kein Schwein den Kerl - die Situation hatten wir zuletzt in den 80ern häufig -, aber man kann wohl allein schon mal erleichtert aufatmen, daß es weder der Kotzbrocken Philip Roth noch der Superkotzbrocken Mario Vargas Llosa geworden ist.

Montag, 29. September 2003

Elle-Hoffmann-Preis der GEDOK



Vera Zingsem und Regine Kress-Fricke erhalten den Elle-Hoffmann-Preis der GEDOK. Die Preisverleihung findet am 12.10. um 11 Uhr im Rahmen einer Matinee in der GEDOK Stuttgart (Hölderlinstraße) statt.
Herzlichen Glückwunsch!

Donnerstag, 25. September 2003

1. Die "harten Daten" Erstlinge Goethe · Schiller · Hölderlin · Kleist Musil · Benn · Kafka Internationales wissenschaftliches Kolloquium des Kleist-Archivs Sembdner Heilbronn (Direktor: Günther Emig) in Verbindung mit den Herausgebern der "Brandenburger Kleist-Ausgabe", Dr. Roland Reuß und Dr. Peter Staengle 10. Oktober 2003, Heilbronn, Konzert- und Kongreßzentrum Harmonie Infos und Teilnahmebedingungen unter www.kleist.org/erstlinge Kontaktadresse siehe Impressum am Ende dieser Mail. 2. Die Themenstellung Im November 1802, mit eingedrucktem Datum 1803, mithin vor 200 Jahren erschien in "Bern und Zürch" bei Heinrich Gessner das Trauerspiel "Die Familie Schroffenstein". Der anonyme Autor, Heinrich von Kleist, zu diesem Zeitpunkt gerade Mitte 20, mag in den Augen einer auf finanzielles Auskommen orientierten Umwelt als – na, sagen wir: noch entwicklungsfähig gegolten haben. Seiner Familie empfahl er: "Auch tut mir den Gefallen und leset das Buch nicht. [...] Es ist eine elende Scharteke". Und strich diesen Satz so durch, daß er lesbar blieb. Ist das der Einstieg in das, was wir heutzutage Literaturbetrieb nennen? Die typische "Erstlings"-Situation? Und wohnt solchen Anfängen der berühmte "Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben", wie es in einer albumtauglichen Gedichtzeile eines vielgelesenen Autors heißt? Dieser Fragestellung geht das Kleist-Archiv Sembdner (Heilbronn) - mit tatkräftiger Unterstützung der Herausgeber der "Brandenburger Kleist-Ausgabe" - am Beispiel von sieben Dichtern nach: vier Autoren aus der "klassischen Zeit" (Zeitraum 1773-1803 = 30 Jahre = eine Generation), drei Autoren der "Moderne" (das aufregende Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg). Die Referenten wurden ermuntert, "kühne Thesen und publikumswirksame Formulierungen zu wagen und sich gern auch im Essayistischen zu bewegen sowie die Themenstellung so frei und grenzüberschreitend sehen zu wollen, wie dies bei den sonstigen sehr trockenen Wissenschaftsveranstaltungen nicht immer der Fall ist". Für den geplanten Tagungsband gilt: "Fußnoten im Kolloquiumsband lassen sich wohl nicht vermeiden - sei's drum; wir leben damit." 3. Der Ablauf (Zeitplan) 9 Uhr Priv.-Doz. Dr. Christoph Weiß (Mannheim) Johann Wolfgang Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (1773) 10 Uhr Prof. Dr. Norbert Oellers (Bonn) Friedrich Schiller: Die Räuber. Ein Schauspiel (1781) 11 Uhr Prof. Dr. Wolfram Groddeck (Basel) Friedrich Hölderlin: Hyperion oder der Eremit in Griechenland (1797-1799) 12 Uhr Priv.-Doz. Dr. Roland Reuß (Heidelberg) Heinrich von Kleist: Die Familie Schroffenstein. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen (1803) 14 Uhr Prof. Dr. Enrico De Angelis (Pisa) Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (1906) 15 Uhr Prof. Dr. Joachim Dyck (Bremen) Gottfried Benn: Morgue und andere Gedichte (1912) 16 Uhr Prof. Dr. Georg Guntermann (Trier) Franz Kafka: Betrachtung (1913) Diskussionsleitung: Dr. Peter Staengle (Heidelberg) Tagungsleitung: Günther Emig (Kleist-Archiv Sembdner) 4. Details Tagungsort: Heilbronn, Konzert- und Kongreßzentrum Harmonie, Konferenzraum Vortragsdauer: jeweils ca. 20 bis 30 Minuten. Anschließend Diskussion und/oder Kaffeepause. Jeweils pünktlicher Beginn des nächsten Vortrags zur vollen Stunde. Teilnahmegebühr: keine. Es wird jedoch um eine freiwillige Spende zur Unkostendeckung gebeten. Eine "diskrete" Kasse ist aufgestellt. Wegen des beschränkten Platzangebots wird um Voranmeldung gebeten. Spontanteilnahme nur im Rahmen der räumlichen Gegebenheiten möglich! Tagungstelefon (Anrufbeantworter): 0177-666 2643 5. Journalistischer Gebrauchswert (mögliche "Aufhänger" für Ihre Berichterstattung) a) "Jubiläums"-Aspekt (Kleists "Erstling" vor 200 Jahren erschienen und: Der Tagungstermin 10. Oktober ist zufällig auch noch einer der beiden möglichen Kleist-Geburtstage - wobei wir im letzten Jahr den 18. Oktober gefeiert haben...) b) Auf der zeitgleich stattfindenden Internationalen Frankfurter Buchmesse wird wohl auch so mancher "Erstling" das Licht der literarischen Öffentlichkeit erblicken. Wie sieht die Situation von literarischen Debütanten heute aus? c) Die unerwarteten Erfolge wie "Vom Winde verweht" oder "Schlafes Bruder" oder was Ihnen sonst spontan einfällt. d) Klar, die Veranstaltung selber. 6. Bildmaterial Falls Sie etwas brauchen, versuchen wir zu helfen. Kontaktmöglichkeiten siehe Impressum. Das Plakat mit den Unterschriften-Faksimiles der behandelten Autoren finden Sie als frei verwendbare pdf-Datei unter www.kleist.org/erstlinge. 7. Der Tagungsband Der Tagungsband soll zeitnah zum Kolloquium als Band 3 der Reihe "Heilbronner Kleist-Kolloquien" veröffentlicht werden. Vorbestellungen sind erbeten. Auslieferung sofort nach Erscheinen mit Rechnung. Ladenpreis: ca. 20 Euro. (In der Reihe "Heilbronner Kleist-Kolloquien" sind bisher erschienen als Band 1: Käthchen und seine Schwestern. Frauenfiguren im Drama um 1800. 20 Euro, und: als Band 2: Erotik und Sexualität im Werk Heinrich von Kleists. 20 Euro) ------------------ Impressum: Kleist-Archiv Sembdner · Direktor: Günther Emig · Berliner Platz 12 (Theaterforum K3) · D-74072 Heilbronn · E-Mail: kleist@kleist.org · Fax (07131) 56-3699 · Tel. (07131) 56-2668 · Internet: www.kleist.org Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn. Heinrich von Kleist (1777-1811)

Erstlinge Internationales wissenschaftliches Kolloquium des Kleist-Archivs Sembdner Heilbronn, 10. Oktober 2003 ----- Pressemeldung mit der Bitte um Bekanntgabe Zugleich Einladung mit der Bitte um Berichterstattung ----- Überblick 1. Die "harten Daten" 2. Die Themenstellung 3. Der Ablauf (Zeitplan) 4. Details 5. Journalistischer Gebrauchswert 6. Bildmaterial 7. Der Tagungsband Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn. Heinrich von Kleist (1777-1811)

Dienstag, 16. September 2003

<b>Treffen der VS-Regionalgruppe Neckar-Enz</b>

Ähnliches wurde hier schon einmal gestreift (Deutschland suchte damals irgendwo den Superdichter). Autoren sollen gegeneinander antreten und bewertet werden, in einer Art "Dichter-Duell". Das Publikum soll entscheiden, wer eine Runde weiterkommt, am Ende hat man dann den Superdichter. Ich frage mich, wie verzweifelt ein Autor oder die Erfinder solcher Veranstaltungsarten sein müssen, um sich auf so etwas einzulassen. Ich verstehe ja: Lesungen sind nicht gerade der große Publikumsrenner, und man will diesem etwas bieten, aber sollte man sich auf diese Weise zum Idioten machen lassen, Unterhaltung und/ oder Spektakel um jeden Preis? Die nächste Generation wird dann den Autor auf einen elektrischen Stuhl setzen, und das Publikum darf ihm für jeden schlechten Satz / jede schlechte Szene einen Stromschlag verpassen. Weil: Sensationen müssen unbedingt gesteigert werden, will man Langeweile vermeiden. Ich erinnere mich noch daran, wie das einmal begonnen hat: Plötzlich wollte jeder Provinzkulturverein unbedingt das Klagenfurt-Szenario kopieren und lud dazu Hobbyschreiber ein, die von Hobbykritikern fertiggemacht werden durften. Dazu gab es Bier und Bratwurst. Fürs Publikum. Und am Ende für den Sieger die (Geld-)Spenden, die das Publikum zu geben bereit war. Dazwischen gab es durchaus gute Ideen, zum Beispiel Autoren an Orten lesen zu lassen, die zum Inhalt des Vorgelesenen paßten (z. B. eine Reisegeschichte in einem Zug), - es kamen Banken, Apotheken, Haushaltswarengeschäfte etc. als Lesungsorte zum Einsatz, eine gute Idee, die leider nicht weiter ausgebaut worden ist. Kann sein, das reißt heute auch keinen mehr aus dem Fernsehsessel. Aber die Frage bleibt: wie weit ist man zu gehen bereit, bloß um vor Publikum lesen zu dürfen. Und: Was wird das für ein Publikum sein, das zu solchen Minutenlesungen kommt?

Treffen der VS-Regionalgruppe Neckar-Enz vom 19. August
Das Protokoll dieses Treffens: eine diskussionswürdige Lektüre (leider konnte ich an diesem Treffen nicht teilnehmen), indem es (wieder einmal) um das Thema geht, wie Autorenlesungen attraktiv zu machen sind. Hier geht es nun um den Vorschlag, eine Art Lesung- bzw. Literatur- bzw. Autorencasting zu veranstalten, frei nach "Deutschland sucht den Superautor".

Montag, 1. September 2003

Kleist-Archiv Sembdner macht FluchTweg-Lesung



Ulrich Thul und Ossip Mandelstam
Zum zweiten Mal veranstaltet das Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn eine FluchTweg-Lesung, diesmal am Samstag, 13. September 2003 ab 10.30 Uhr als Finissage zur Grafikausstellung von Ulrich Thul (Ludwigshafen/Rh.), der sich mit Ossip Mandelstams Gedichtband "Tristia" (1916) künstlerisch auseinandergesetzt hat und dessen grafische Blätter zur Zeit im "Fluchtweg" des Kleist-Archivs Sembdner im Heilbronner K3 hängen.
Der Künstler selbst wird die Gedichte des Lyrikers, der u. a. von Paul Celan übersetzt wurde, in Deutsch lesen, während Asija Porsche durch ihre Rezitation in russischer Sprache einen Eindruck vom Klangbild des Originals vermittelt.
"FluchTweg" ist nicht "noch eine Galerie", sondern künstlerisches Programm: aus einer konkreten Situation heraus nämlich entstanden, daß der Flur im Kleist-Archiv Sembdner aus feuerpolizeilichen Gründen als Fluchtweg freigehalten werden muß. Das Logo über der Tür wurde also quasi frei Haus geliefert, die Wände bieten sich als Hängefläche geradezu an.
Gezeigt werden nach dem Willkürprinzip nur Dinge, die die dort Arbeitenden über die gesamte Ausstellungsdauer ertragen können, denn sie sind es, die täglich mit der Kunst konfrontiert werden.
Das Programm heißt: Literatur, gespiegelt in der bildenden Kunst, zudem in (obligatorischen) Lesungen der Künstler ans Publikum vermittelt.
Der Eintritt ist frei, aber aus feuerpolizeilichen Gründen (Fluchtweg!) zahlenmäßig begrenzt.
Die Ausstellung selbst ist noch bis 13. September 2003 zu den üblichen Bürozeiten zu sehen.
Weitere Infos unter www.kleist.org/fluchtweg
Galerie Fluchtweg im Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn

Freitag, 29. August 2003

Pappert ist da!



Pappert ist da!
Pappert bewegt sich souverän im seichtesten Alltag. Cool registriert er, was sich zwischen Altglascontainern und Supermarktkassen abspielt, was an Kokosnusshaltestellen und in Beiwohnzentralen passiert.
Geduldig sondiert er eine Welt, die von Gerüchen, Lärm, Gerede und unerreichbaren Hoffnungen erfüllt ist. Mit Frau Antje ins Bett zu steigen ist sein hartnäckiges Ziel.
Papperts Dasein hat etwas verspielt Heroisches. Er ist der Anti-Held einer tristen Warenwelt, die ihre eigene Poesie entwickelt hat.
Matthias Kehles "Pappert-Geschichten" sind voller "O-Töne aus dem Alltag mit makabrem Humor" (Badische Neueste Nachrichten).
Matthias Kehle: Pappert-Geschichten, Alkyon-Verlag, 80 Seiten, 8,90 Euro

Peter Hacks ist tot



Peter Hacks ist tot
Der gebürtige Breslauer, Jahrgang 1928, studierte in München Soziologie, Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft, kehrte 1955, vor die Wahl zwischen dem „sauren Apfel“ DDR und dem „faulen Apfel“ BRD gestellt, dem Westen den Rücken, und lebte seitdem in Ostberlin, wo er von 1960-63 für das von Helene Weigel und Bertolt Brecht gegründete Berliner Ensemble arbeitete. 1962 kam es wegen des Stücks „Die Sorgen und die Macht“ zu einem handfesten politischen Skandal. Wegen angeblicher „Verunglimpfung der führenden Rolle der Arbeiterklasse“ wurde die Aufführung am Deutschen Theater verboten. Hacks, inzwischen Dramaturg und Hausautor am DT, wurde entlassen. Nach weiteren Kollisionen mit dem SED-Regime suchte Hacks seit den 70ern sein Heil in überzeitlicher und klassischer Stoffwahl („Amphitryon“, 1968, „Die Vögel“, nach Aristophanes, 1980). Im Mittelpunkt seines Spätwerks - zu einem Großteil klassische Komödien und Tragödien - steht die Demontage überkommener Heldenmythen anhand historischer oder mythologischer Stoffe. Im Westen wurde v.a. sein Monodrama „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“ (1976) am häufigsten gegeben. Hacks starb am Donnerstag nach langer Krankheit in seinem Haus in Berlin.

Dienstag, 26. August 2003

Goethe, Schiller, Hölderlin, Kleist, Musil, Benn, Kafka



Internationales wissenschaftliches Kolloquium zum Thema "Erstlinge" in Heilbronn geplant
Zum Thema "Erstlinge" veranstaltet das Kleist-Archiv Sembdner gemeinsam mit den Herausgebern der "Brandenburger Kleist-Ausgabe" (BKA) ein Internationales wissenschaftliches Kolloquium.
Termin: 10. Oktober 2003 (einer der beiden Kleist-Geburtstage).
Genauere Informationen sukzessive ab 1. September unter http://www.kleist.org/erstlinge/ bzw. in einer der nächsten Pressemeldungen.
------------------
Impressum: Kleist-Archiv Sembdner · Direktor: Günther Emig · Berliner Platz 12 (Theaterforum K3) · D-74072 Heilbronn · E-Mail: kleist@kleist.org · Fax (07131) 56-3699 · Tel. (07131) 56-2668 · Internet: www.kleist.org
Kleist/Presse

Samstag, 2. August 2003

Bildung spielerisch - Kleist-Archiv Sembdner sucht Dichterquartette (Kartenspiele)

Kartenspiele ersetzen aber nicht nur Fahndungsplakate oder steuern den Gerstensaftkonsum am Stammtisch, sie sind auch als Bildungsträger durchaus nützlich und gebräuchlich. Man denke nur an die Quartettspiele aus der eigenen Kindheit und das "Hast Du ... von C Singvögel ... die 4, den Fink?"

Eine besondere Spezies der Quartettspiele sind die Dichterquartette, die es seit weit über 100 Jahren gibt: Mal findet man viermal den gleichen Charakterkopf und nur die aufgeführten Werke unterscheiden sich, mal gibt es zum markanten Profil unterschiedliche Zitate zum Merken fürs Leben, mal finden sich ganze Biographien im Umfang eines Lexikonartikels unter den Konterfeis. Im geselligen Familienkreis konnten also die lieben Kleinen nebenbei erfahren, welche Theaterstücke beispielsweise der "Käthchen"-Dichter Heinrich von Kleist (1777-1811) sonst noch geschrieben hat.

Für die nächste Ausgabe der "Heilbronner Kleist-Blätter" sucht das Kleist-Archiv Sembdner noch solche Dichterquartette.

Wer weiterhelfen kann, wendet sich an den Herausgeber der "Heilbronner Kleist-Blätter" Günther Emig unter Tel. (07131) 56-2668, Fax (07131) 56-3699 oder per E-Mail: kleist@kleist.org


Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn. Heinrich von Kleist (1777-1811)

Daß Kartenspiele zu vielem nützlich sein können, durfte man anläßlich des Irak-Kriegs erfahren: Die meistgesuchten Saddam-Leute fanden sich plötzlich als Herz-As oder Pik-Sieben wieder: zum Durchmischen, Wegdrücken oder zum Abtrumpfen.

Donnerstag, 31. Juli 2003

9. und damit letzte Lesung aus der Reihe "Die blaue Blume"

Eine überaus positive Bilanz kann der Veranstalter, das Kleist-Archiv Sembdner in Heilbronn,
bereits jetzt ziehen: Mehr als 600 Zuhörerinnen und Zuhörer haben den Weg auf den Hefenweiler, die
Neckarinsel mit ihrem traumhaften Ambiente, gefunden. Mit minimalsten personellen und finanziellen
Mitteln konnte ein originelles, auf den Ort hin maßgeschneidertes Ereignis realisiert werden, wie
es in seiner Stringenz nur selten in der Unterländer Metropole anzutreffen ist.

"Geld ist zweifellos wichtig", sagt denn auch Günther Emig, Leiter des Kleist-Archivs Sembdner,
dem noch im April das endgültige Aus gedroht hat und das in seiner finanziellen Ausstattung stark
gekürzt worden ist, "Geld ist wichtig, aber große Etatansätze allein garantieren noch lange nicht
ein qualitatives Programm. Es kommt vor allem auch auf die 'unbezahlbaren' Dinge an wie Geist,
Phantasie, die Lust, etwas auszuprobieren, die Bereitschaft zuzupacken, mit allen Risiken und
Unbequemlichkeiten, die Veranstalter aus gutem Grund normalerweise nur ungern auf sich nehmen."

Der begeisterten Zustimmung der Veranstaltungsbesucher will das Kleist-Archiv Sembdner Rechnung
tragen: Ein weiterer Lesezyklus steht bereits fest. Offen sind allerdings noch Ort und Zeitpunkt.

Donnerstag, 31. Juli 2003, Heilbronn, Hefenweiler, 17 Uhr
E.T.A. Hoffmann, "Rat Krespel"
9. und damit letzte Lesung aus der Reihe "Die blaue Blume"
Mit der phantastischen Novelle "Rat Krespel" von E.T.A. Hoffmann, 1819 in den "Serapionsbrüdern"
erschienen, endet die Open-air-Lesereihe "Die blaue Blume" am Donnerstag, 31. Juli 2003 um 17 Uhr
auf der Heilbronner Inselspitze beim Insel-Hotel (bei Dauerregen: K3, Berliner Platz 12, 2. OG).

Mittwoch, 30. Juli 2003

Publikationsprojekt: Literarische Begegnung Deutschland - Georgien



Ausschreibung Publikationsprojekt: Literarische Begegnung Deutschland - Georgien
Achtung! Nur für Mitglieder von PEN und / oder VS!
Ich zitiere aus dem via Mail bei mir eingegangenen Ausschreibungstext:
>>Georgien, der Kaukasus: in vergangenen Jahrhunderten vielfach Ziel von Abenteuer- und Entdeckungsreisen, während des letzten Weltkrieges wollte Hitler den Kaukasus überwinden, um an das Öl des Kaspischen Meeres zu kommen – und heute macht diese Weltgegend eher mit Nationalitätenkonflikten, mit Kriegen und separatistischen Bestrebungen Schlagzeilen.
Georgien: eine der schönsten Weltgegenden mit 5.000-er Bergen im Großen Kaukasus, mit subtropischer Küste am Schwarzen Meer, mit viel gerühmten Weinen auch Kachetien, mit Tbilissi – der einst als Paris des Ostens gerühmten Millionenstadt.
Der nationale georgische Schriftstellerverband plant unter der Federführung des deutschen Schriftstellers Uli Rothfuss (Mitglied im VS Baden-Württemberg und PEN), der sich intensiv mit der kaukasischen und mit der georgischen Literatur auseinander gesetzt hat und hervorragende, auch familiäre, Beziehungen nach Georgien unterhält, ein Publikationsprojekt, in dem deutsche und georgische Schriftsteller zusammengebracht werden sollen. Unterschiedliche literarische Formen sollen sich „begegnen“ – Erfahrungen, Reiseerlebnisse in literarischer Form, fiktive Vorstellung vom jeweils anderen Land sollen gestaltet werden und veröffentlicht werden: zunächst in der wöchentlich erscheinenden Literaturzeitung des georgischen Schriftstellerverbandes, dann in Buchform in georgischer Sprache und voraussichtlich auch in Buchform in deutscher Sprache – Uli Rothfuss als Herausgeber verhandelt gerade mit Verlagen.
Deutsche Schriftsteller sind aufgerufen, sich an dem Projekt zu beteiligen: Texte einzusenden, die Georgien in irgend einer Weise zum Thema machen, konkret oder fiktiv. Vielleicht ergibt sich ja so auch die Gelegenheit, direkt mit georgischen Schriftstellern in Kontakt zu treten und sich literarisch zu begegnen.
Einsendungen bitte an: Uli Rothfuss, e-mail: URothfuss@gmx.de<<

Donnerstag, 24. Juli 2003

ERÖFFNUNG DES FÉILE FILÍOCHTA 2003



Der 15. jährliche Féile Filíochta - Europas größter und lebhaftester internationaler Poesiewettbewerb - ist eröffnet! Letztes Jahr zählte der Wettbewerb 4.600 Beiträge in neun Sprachen aus der ganzen Welt; nun freuen wir uns auf Ihre Gedichte.
Mit einem Preisfond des Dún Laoghaire-Rathdown County Council von EUR12.300, drei Altersgruppen und einer Reihe durch Kulturorganisationen und Botschaften gestifteter Sonderpreise ist der Féile Filíochta international als Schaufenster und Stimulus für die Kunst der Dichtung anerkannt.
Dieses Jahr vergibt die Assemblée des Régions d'Europe zum zweiten Mal den prächtigen Pokal für das "Féile Filíochta Poem of Europe", das beste Gedicht in der Altersgruppe der Erwachsenen. 2002 ging dieser Pokal an die schwedische Preisträgerin Merit Åhs für ihr Gedicht Monasterboice.
Der Wettbewerb steht allen Erwachsenen und jungen Leuten offen, die bis zu vier Gedichte pro Sprache in ihrer Altersgruppe einsenden dürfen. Die Altersgruppen sind: Erwachsene, Jugendliche unter 17 sowie in den Sprachen Irisch und Englisch Kinder unter 12. Die Teilnahme ist kostenlos.
Dieses Jahr werden Beiträge auf Irisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Walisisch, Spanisch, schottischem Gälisch und Schwedisch erbeten. Zu den Preisrichtern für 2003 gehören Nuala Ní Dhomhnaill, Ciaran O'Driscoll, Pat Boran, Peter Jankowsky, Jean Philippe Imbert, Silvia Bertoni, Dewi Wyn Evans, Antonia Flores, Rody Gorman und unsere schwedische Jury.
Der Einsendeschluss für Beiträge ist Samstag, der 11. Oktober 2003. Informationen und Anmeldeformulare in mehreren Sprachen stehen ab dem 1. Juni auf unserer Website zur Verfügung; weitere irische und englische Anmeldeformulare können bei folgender Adresse angefordert werden:
Féile Filíochta/International Poetry Competition
P.O. Box 6983
Blackrock
Co. Dublin
Irland
Tel. +353 1 2781788 Fax +353 1 2781792 Website http://www.dlrcoco.ie/library
Weitere Informationen erhalten Sie von Anne Duffy unter aduffy@dlrcoco.ie oder Billy O'Brien unter wobrien@dlrcoco.ie , oder unter der obigen Telefonnummer
Dún Laoghaire-Rathdown County Council Public Library Service

Mittwoch, 23. Juli 2003

7. Lesung aus der Reihe "Die blaue Blume"

Die nächsten Termine:
(Bitte beachten, daß die Termine 17. und 31. Juli getauscht werden mußten: Heine mußte auf 17. vorgezogen und mit E.T.A.Hoffmann getauscht werden: jetzt am 31. Juli!!)

Donnerstag, 24. Juli 2003, 17 Uhr
Achim von Arnim (1781-1831)
Der tolle Invalide auf dem Fort Ratonneau
(1818)

Montag, 28. Juli 2003, 17 Uhr
Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857)
Das Marmorbild
(1819)

Donnerstag, 31. Juli 2003, 17 Uhr
E. T. A. Hoffmann (1776-1822)
Rat Krespel
(1819-1821)

Die blaue Blume. Die schönsten romantischen Erzählungen. Überblick

Donnerstag, 24. Juli 2003
Der tolle Invalide auf dem Fort Ratonneau
7. Lesung aus der Reihe "Die blaue Blume"
Mit der 1818 erstmals gedruckten Erzählung "Der tolle Invalide auf dem Fort Ratonneau" von Achim von Arnim (1781-1831) setzt das Kleist-Archiv Sembdner seine Open-Air-Lesereihe "Die blaue Blume" auf dem Hefenweiler in Heilbronn fort. Die Schauspielerin Cornelia Bielefeldt liest die Geschichte am Donnerstag, 24. Juli, um 17 Uhr (bei Dauerregen: K3, Berliner Platz 12, 2. OG).
Arnim, eine der Hauptgestalten der jüngeren Romantik, gab zusammen mit Clemens Brentano die Volksliedersammlung "Des Knaben Wunderhorn" heraus und bemühte sich mit den Brüdern Grimm und Joseph Görres um die Erneuerung der deutschen Volksdichtung. Seine Novellen und der groß angelegte Roman "Die Kronenwächter" leben aus einer weitschweifenden Phantasie.

Versammlungsrechtliche Auflagen bei der Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer NS-Herrschaft am 9. November 2002

Mit der Fortsetzungsfeststellungsklage gegen die Landeshauptstadt am 22.7.2003 wollen wir erreichen, dass wir z.B. zu den Novemberpogromen auch in diesem Jahr eine gleichartige Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die Opfer des Faschismus durchführen können, und zwar ohne reglementierende und die Grundrechte einschränkende Auflagen durch die Landeshauptstadt Stuttgart. Das ist der Kern des Prozesses, den ich vor dem Verwaltungsgericht führe. Politisch wollen wir erreichen, dass die Landeshauptstadt ihre sichtbar fortwährende Praxis von Einschränkungen der Versammlungs- und Meinungsfreiheit durch das Amt für Öffentliche Ordnung ändert, dass sich betroffene Veranstalter, etwa kirchliche und gewerkschaftliche Einrichtungen, Bürgerinitiativen, Verbände der KZ-Opfer gegen die empörenden Auflagen der Landeshauptstadt mit allen rechtlichen Mitteln wehren. Möglich ist das durch das für die Ordnungsbehörden geltende Kooperationsgebot des Bundesverfassungsgerichts, durch Widerspruch gegen Bescheide, Klagen vor dem Verwaltungsgericht oder zivilen Ungehorsam. Die Landeshauptstadt Stuttgart übt sich nachweisbar in der Praxis, ihre Bescheide bei Versammlungs- u.ä. Anmeldungen erst im letzten Augenblick (also "5 vor 12") zuzustellen, soweit es sich um politische Veranstaltungen handelt. Sinn dieser Maßnahme ist offenbar, es den Betroffenen unmöglich zu machen, rechtzeitig begründeten Widerspruch einzulegen und damit die Verwaltungsanordnungen hilflos hinzunehmen. Wir können aber auch nachweisen, dass vor allem bei politischen Veranstaltungen (Versammlungen, Kundgebungen, Demonstrationen, Infoständen, Mahnwachen, Gedenkfeiern an die Judenpogrome u.ä.) in Stuttgart besonders restriktiv und rigide gegen die Veranstalter vorgegangen wird, bis hin zur Einschüchterung durch uniformierte Beamte, dass umgekehrt aber kommerziell orientierte Veranstalter nicht eingeschränkt werden. Stuttgart proklamiert darüber hinaus Sonderrechte, die den Grundrechten zuwiderlaufen, indem sie beispielsweise - politischen Veranstaltern ausdrücklich an Standplätzen wie der Königstraße aus vorgeschobenen "städtebaulichen" Gründen Schirme, Stehtische, Tafeln u.a.m. untersagt, an den gleichen Tagen zu gleichen Zeiten jedoch kommerzielle Nutzungen zulässt, - das Verteilen von Flugblättern, das nahezu überall und jederzeit möglich ist, auf feste Standorte begrenzt und das "Umherlaufen" und Verteilen untersagt. Ob Verwaltungsangestellten der Stadt durch Vorgesetzte eher "schärfere" Auflagen empfohlen werden, können wir leider nicht prüfen, weil die Informanten in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen und nicht bereit sind, solche "Empfehlungen" aktenkundig zu machen. Die Praxis zeigt allerdings, dass es vor allem drei Tendenzen bei politischen Manifestationen gibt: - möglichst viel im Vorfeld abzubiegen oder zu "ver-unmöglichen" - Veranstaltungen durch Verweigerung der gewünschten Versamm-lungsorte zu blockieren bzw. "publikumsunschädlich" zu machen - (politische) Meinungsäußerungen durch eine spezifisch Stuttgarter Regelungswut durch Auflagen und Verfügungen in den behördlichen Griff zu bekommen. Verfahrensgegenstand am 22.7.03 war jedoch ausschließlich die Gedenkfeier an die Judenpogrome am 9.11.02. Es ging also rechtlich nicht um das hier beklagte Verweigern von Grundrechten, sondern um die Frage, ob vor allem drei Auflagen "rechtens" sind: - erstens die Auflage, Lautsprecher erst ab 50 Personen benutzen zu dürfen (wurde polizeilich überwacht) Das Gericht argumentierte sinngemäß, dass Lautsprecher, soweit sie für die Veranstaltung notwendig seien, nicht verboten werden könnten, auch nicht ihre Ausrichtung in eine bestimmte Richtung (etwa: weg vom Publikum). Das Gericht argumentierte jedoch dem Sinn nach auch, dass ja eigentlich erst ab einer bestimmten Zahl von Teilnehmern Lautsprecher erforderlich sind - obwohl am 22.7.03 der Richter selbst in einem geschlossenen, isolierten Gerichts-Innenraum bei etwa 30 Zuhörenden kaum zu verstehen war, - obwohl etwa ein Geigen- oder Gitarrensolo oder eine Kinderstimme in einem öffentlichen Umfeld mit Autoverkehr ohne Lautsprecher im Alltagslärm untergingen und - obwohl etwa das Abspielen einer CD ohne Lautsprecher schlechterdings nicht möglich ist. Zur Notwendigkeit von Lautsprechern unabhängig von der Zahl der Zuhörenden empfehlen wir, sich die Praxis kommerzieller Veranstaltungen in der Stadt anzusehen oder aber auch bei weniger ernsten Angelegenheiten als dem Gedenken an KZ-Opfer einmal die Verantwortlichen etwa einer Band zu laden, die nämlich generell nicht ohne Verstärkung spielen können. Insoweit wurde also im Gericht absolut weltfremd argumentiert. Da das Gericht jedoch ganz offensichtlich unter erheblichem Zeitdruck stand, konnten diese Einwände wenn überhaupt so nur stichwortartig von mir vorgebracht werden. - zweitens ging es um die Auflage der Landeshauptstadt, die im Rahmen der Veranstaltung maximal 20 Minuten pro Stunde zuließ. Auch hier legte das Gericht das Augenmerk ausschließlich auf die Frage, ob die Stadt nicht - sinngemäß gesagt - ein oder zwei jiddische Liedl mehr zulassen würden - und nicht um die Frage, dass allein das Verlangen, die Veranstaltung zeitlich und inhaltlich an den Wünschen der Stadt auszurichten, eine Provokation ist. Die zu spät gekommene Vertreterin der Stadt konnte ohne den Segen von oben weder in der Frage der Lautsprecher noch in der Frage der Dauer von Musik bei einer Gedenkveranstaltung (sinngemäß: "Wenn es dann aber nur Pausenfüller sind....?") zusagen, wenigstens diese Einschränkungen im Rahmen einer allgemeinen Erklärung zurückzunehmen. Nicht verhandelt wurde der Einwurf, dass der ordnungsgemäße Zustand am Platz des Mahnmals für die Opfer des Faschismus vor der Veranstaltung alles andere als "ordnungsgemäß" war - viel mehr hat die Stadt bis dahin die Nutzung des Denkmals als öffentlichen Abort geduldet, jedoch geprüft, wie der Platz im Anschluss an die Gedenkfeier aussah: jedenfalls um ein Vielfaches sauberer als vorher. Unerwähnt blieb auch, das auf den rechtzeitig eingereichten Widerspruch beim Verwaltungsgericht (eingereicht am 6.11. für die Veranstaltung am 9.11.) bedauernd erst nach der Veranstaltung, nämlich am 11.11. (sic) vom Gericht entschuldigend reagiert wurde. Das Recht ist manchmal etwas länger unterwegs. Stuttgart, 22.7.2003 Peter Grohmann

"Die Pausenfüller der Landeshauptstadt oder Darf's a jiddisches Liedl mehr sein?" von Peter Grohmann Versammlungsrechtliche Auflagen bei der Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer NS-Herrschaft am 9. November 2002 Jedes Jahr finden zu den Novemberpogromen bundesweit Lesungen, Gedenkveranstaltungen, Kundgebungen und vieles mehr statt. Gemeinsam mit Autoren des VS (verdi) und Schauspielern vieler Bühnen, koordiniert u.a. vom Theaterhaus und dem Projekt AnStifter, war auch eine Veranstaltung am Stuttgarter Mahnmal für die Opfer des Faschismus Wochen vor dem 9.11. angemeldet worden. Gegen die empörenden Auflagen habe ich mich als verantwortlicher Anmelder und Versammlungsleiter durch einen Widerspruch gewehrt, später durch die Fortsetzungsfeststellungsklage, die am 22.7.03 verhandelt wurde.

Dienstag, 22. Juli 2003

3rd Short Story Award des 42erAutoren e.V.

Die Texte sind bis zum 15. Oktober 2003 (Poststempel) an den

42erAutoren e.V., Cranachstraße 48, D-12157 Berlin

zu senden, in 4-facher Ausfertigung und ohne Angabe des Autorennamens auf dem Manuskript. Die 4 Ausfertigungen sind einzeln mit einem persönlichen, möglichst originellen Codewort (auf allen 4 Exemplaren das gleiche Codewort!) zu versehen. Sie werden in einen Umschlag gesteckt, der wiederum im Versandumschlag - ausreichend frankiert - an uns gesendet wird. Auf dem Versandumschlag wird neben der Absenderadresse das Codewort wiederholt. Auf Anschreiben bitten wir zu verzichten.

Thema:

"Eine Form von Gewalt". Die Themenstellung erfordert keine brutalen Texte, wir erwarten vielmehr spannende, originelle, unkonventionelle Stories. Das Genre spielt keine Rolle.

Die Jury:

Die Jury bilden zwei Autoren, Verlagslektoren oder Literaturagenten sowie Vertreter des 42erAutoren e.V.
Die genaue Zusammensetzung der Jury wird im Herbst 2003 auf unserer WebSite bekanntgegeben.

Preise:

Der Sieger erhält den “Short Story Award der 42erAutoren”, außerdem 150 EURO. Platz zwei erhält 70 EURO, Platz drei 50 EURO. Die zwölf besten Stories werden im "Autorenkalender 2005" des 42erAutoren e.V. veröffentlicht.

Die Gewinner werden im Frühjahr 2004 bekanntgegeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


42erAutoren - Verein zur Förderung der Literatur e.V.

“Eine Form von Gewalt”
Formales (bitte genau befolgen):
Teilnahmeberechtigt sind alle Autoren, Profis und ambitionierte Nachwuchsschriftsteller. Einzureichen sind Manuskripte mit maximal 1000 Worten (incl. Überschrift), längere Texte werden zurückgewiesen! Wir erwarten Short Stories - Gedichte, Theaterstücke, Songtexte usw. werden nicht akzeptiert.

Montag, 14. Juli 2003

Deutschland sucht den Superdichter

Der Ausschreibungstext:

Wer ist teilnahmeberechtigt?

Jeder.

Was kann eingesandt werden?

Ein oder zwei Gedichte eigner Produktion, egal, zu welcher Zeit entstanden. Die Gedichte müssen Reimform haben, wobei das Versmaß gleichgültig ist. Minimum pro Gedicht sind 3 Zeilen, Maximum 3 locker bedruckte Schreibmaschinenseiten.

Wie kann eingesandt werden?

Möglichst auf elektronischem Weg per E-Post - die Texte in die Nachricht einkopiert, nicht als Anhang! Den herkömmlichen Postweg bitte nur in Ausnahmefällen verwenden. E-Post wird bevorzugt bearbeitet. Eine Eingangsbestätigung erfolgt aus organisatorischen Gründen nicht.

Wie geschieht die Auswahl?

Eine Jury trifft eine Vorauswahl. Die Autoren der 25 ausgewählten Gedichte - möglich ist auch eine Doppelauswahl eines Autors - werden eingeladen.

Wann und wie findet die Endauswahl statt?

Jeweils am 2. Samstag im September, dem Tag der deutschen Sprache, gibt es eine große Abendveranstaltung vor dem Schlößchen Belvedere in Weimar, zu der jeder kommen kann. Professionelle Schauspieler oder die geladenen Dichter selbst - nach Wahl - tragen hier im Freien vor Publikum ihre ausgewählten Werke vor. Jeder Vortragende wird in ein historisches Kostüm gekleidet, geschminkt, und möglicherweise mit Perücke versehen... Das Publikum entscheidet anschließend durch Beifall: der lauteste Jubel gilt dem Sieger

Was winkt dem Sieger?

Das von der Menge gekrönte Haupt wird durch eine Büste von sich selbst belohnt, die dauerhaft am Orte des Geschehens aufgestellt wird. Daneben winken ein prächtiger Präsentkorb, Ruhm und Ehre, sowie ein moderner Klapprechner. Wir bemühen uns daneben, dem Gewinner als auch den anderen Geladenen eine Veröffentlichung in einem Gedichtband zu ermöglichen.

Wie erfolgt die Benachrichtigung?

Lediglich die ausgewählten Dichter oder Autoren werden auf gleichem Wege wie die Einsendung benachrichtigt.

Werden Kosten erstattet?

Im Jahr 2003 erhält jeder eingeladene Teilnehmer als Spesenpauschale für Unterkunft und Anfahrt 50 Euro.

Bis wann können Gedichte eingesandt werden?

Für das Jahr 2003 bis zum 31. Juli. In den nächsten Jahren bis zum 30. Juni.

Unser Motto: Die Veranstalter setzen von vornherein auf Ehrlichkeit, Würde und Anstand aller Teilnehmenden. Ziel des offenen Wettbewerbs ist es, die deutsche Sprache im In- und Ausland zu fördern, ihre Schönheit zu vermitteln, zum Schreiben anzuregen sowie zu Schönsinnigkeit und Genuß.

Etwaige Verfehlungen oder unrechtmäßige Beeinflussungsversuche zögen Preisentzug und öffentliche Brandmarkung nach sich Änderungen im Ablauf sowie aller weiteren Umstände sind in jeder Hinsicht vorbehalten.

Rechtliches: Was geschieht mit den vorausgewählten Gedichten?

Die Urheberrechte verbleiben beim Autor. Die Leistungsrechte werden dem Veranstalter für ein Jahr übertragen - bis zum nächsten Wettstreit [oha! Anm. d. Red.]. Der Veranstalter erhält damit die Möglichkeit, die Gedichte zur Förderung des Wettbewerbs selbst zu verwenden. Der Veranstalter bemüht sich daneben, mindestens zwischen den geladenen Dichtern und sich interessierenden Verlagen oder anderen Interessenten Kontakte herzustellen - in guter Einvernehmlichkeit mit den Dichtern.

Info unter Deutschland sucht den Superdichter.

Deutschland sucht den Superdichter
Mal eine eigene Büste mit Lorbeerkranz gefällig?
Schon immer mal Poeta Laureatus sein wollen?
Die eigenen Getichte von strumpfhosentragenden Männern öffentlich vorgetragen sehen wollen?
Dann haut rein in Eure Lyra. Die Schmerzgrenze ist niedriger denn je.

Mittwoch, 9. Juli 2003

<b>Der Autor als Unternehmer</b>

Der Autor soll aus sich eine Marke erschaffen, mit unverwechselbarem Profil. Es wird Zielgruppendenken gefordert, behauptet, der Leser erwarte von seinem Autor vor allem eins: Beständigkeit. Und so weiter.
Möglicherweise bin ich rückständig genug, um darüber noch staunen und die Frage aufwerfen zu können, ob die eigentliche Arbeit, das Schreiben von Büchern beispielsweise, nicht zwangsläufig darunter leidet, wenn der Schreibende dabei etwa an Zielgruppen denkt und sich vorab schon mit der Frage beschäftigt, ob das überhaupt jemand lesen will.
Ich, hoffnungslos Literaturbetriebsüberaltert, bleibe dennoch stur und störrisch bei der Behauptung (und Vorgehensweise): je weniger ich über einen Gegenstand (oder eine Person) weiß, desto herausfordernder literarischer Anspruch & Arbeit. Denn ich will ja nicht von Anfang an alles wissen, sondern finden, erfinden, will keine Antworten, sondern die richtigen (und wichtigen) Fragen, will aber vor allem eins nicht: an einen Leser denken, schon gar nicht an eine Zielgruppe.
Hoffnungslos veraltet?
Wenn ja: was will Literatur heutzutage überhaupt noch (außer den Erfolg kalkulieren)?

Der Autor als Unternehmer
oder: Ist der Autor ein Unternehmer, der unter anderem (nebenher) schreibt?
In einem Protokoll der VS-Regionalgruppe Neckar-Enz ist nachzulesen, was unter Selbstvermarktung etc. zu verstehen ist. Für mich, der biografisch zum größten Teil aus dem letzten Jahrhundert stammt, werden da dem Autor höchst erstaunliche Aufgaben zugeordnet, um nicht zu sagen: zugemutet. Das reicht von der Empfehlung, sich auf ein bestimmtes Genre zu spezialisieren, bis hin zu dem Vorschlag, ein eigenes Briefpapier mit eigenem Logo zu entwerfen.

Montag, 30. Juni 2003

Martin von Arndt ist neuer Stadtschreiber von Rottweil 2003



Martin von Arndt ist neuer Stadtschreiber von Rottweil 2003
Neuer Stadtschreiber von Rottweil 2003 ist Martin von Arndt. Er tritt damit die Nachfolge von Rainer Wochele, Franco Supino und Iris Lemanczyk an und wird von September bis Dezember 2003 das kulturelle Leben Rottweils vor Ort begleiten.
(Auf die Gefahr hin, daß sich die Selbsthonorierung hier eklig ausmacht...)

Inka Parei erhält Bachmann-Preis



Inka Parei erhält Bachmann-Preis
Nach einem einmal mehr unausstehlichen TV-Marathon erhält Inka Parei den Bachmann-Preis 2003.
Die 1967 in Frankfurt am Main geborene Schriftstellerin erhielt die Mehrheit der Stimmen der Jury für den Anfang eines noch unbetitelten Romans über die letzten Vorbereitungen eines alten Mannes auf seinen Tod. Zugleich wurde sie im Internet mit dem Kelag-Publikumspreis ausgezeichnet.
Bekannt wurde Parei durch ihren 1999 veröffentlichten Berlin-Roman "Die Schattenboxerin" (S.Fischer).
Die weiteren Preise gingen an: Feridun Zaimoglu (Jurypreis), Farhad Showghi (3sat-Preis), Ulla Lenze (Ernst-Willner-Preis).

Freitag, 27. Juni 2003

Der neue Sternmut Roman



Nach „Der Tote im Park“ folgt nun die Fortsetzung. „Marlies ist wieder da!“ beginnt der neue Sternmut Roman und wieder wird der Faden aufgenommen, wird es Tote geben und die Frage: gab es wirklich – Tote? Wieder tritt der „Inspektor“ auf, wird die Sprache gesponnen, wird es spannend, wird die Frage nach dem Sinn der Geschichte nicht gestellt. Sternmut bewegt sich auf den spielerischen Ebenen eines Krimis und bleibt seinen Themen treu: Der Leidenschaft, der Vergänglichkeit, der Absurdität und wieder taucht die Frage auf: „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“
Der Begegnung mit dem Ungeheueren hat es die Sprache noch nicht verschlagen. „Die Sterne müssen im Zeichen des Wahnsinns stehen. Sie ist wieder da!“
http://www.sternmut.de
„Marlies“
Wiesenburg Verlag
320 Seiten
Hardcover
18,80 Euro
ISBN 3-932497-89-9
Auslieferung Juli 2003
Homepage Norbert Sternmut Literatur

Dienstag, 24. Juni 2003

Baden-Württembergische Übersetzertage in Schwäbisch Hall

Renommierte Übersetzerinnen und Übersetzer wie Burkhart Kroeber (u.a. Umberto Eco, Italo Calvino), Mirjam Pressler (u.a. Amoz Oz, Zeruya Shalev), Fuad Rifka (u.a. Bibel, Goethe, Höl-derlin) , Joachim Kalka (u.a. Jeff Torrington, Jeremy Seal) werden in Schwäbisch Hall über ihre spannende Tätigkeit sprechen und literarische Kostproben geben.
Anat Feinberg („Die Erben der Propheten“) befasst sich mit der Wiederbelebung des Hebräischen als Literatursprache.Das Haller Globe-Theater ist die naheliegende Inspiration für eine Matinée u.a. mit Frank Günther, die Shakespeare-Übersetzungen gewidmet ist. Yu Kajikawa beschäftigt sich in ihrem Vortrag mit dem für Japan sehr bedeutsamen „Übersetzer“ Lafcadio Hearn (u.a. „In einem japanischen Garten“, „Kwaidan“). Die Autorin und Übersetzerin Tatjana Kruse gestaltet eine Kriminacht – ihre Romanheldin „Die Wuchtbrumme“ ist ebenfalls Überset-zerin.
Den Abschlussvortrag mit dem provokanten Titel „Against Translation“ hält Prof. Jürgen Wertheimer (aktuelle Veröffentlichung „Krieg der Wörter. Die Kulturkonfliktslüge“), der u.a. die von der Würth-Gruppe gesponserte Tübinger Poetik-Dozentur betreut.
Konzipiert wurde das Programm von der städtischen Kulturbeauftragten in Kooperation mit der Stadtbibliothek, dem Haller Goethe-Institut, den Freilichtspielen und der Fachhochschule für Gestaltung.
Die Veranstaltungen finden großteils in der – klimatisierten! – Kunsthalle Würth statt.
Das Programm ist erhältlich im Kulturbüro der Stadt Schwäbisch Hall, Tel. 0791 / 751620 und kulturbeauftragte@schwaebischhall.de

Baden-Württembergische Übersetzertage in Schwäbisch Hall
- Übersetzer kommen zu Wort!
Die Stadt Schwäbisch Hall veranstaltet vom 14. bis 20. Juli 2003 die 4. Baden-Württembergischen Übersetzertage.
Übersetzer führen meist ein Schattendasein: ihre literarische Leistung wird in der Regel kaum wahrgenommen - dabei gäbe es „Weltliteratur“ ohne sie nicht!
Die Baden-Württembergischen Übersetzertage stellen alle zwei Jahre die Literaturübersetzer in den Mittelpunkt einer Veranstaltungsreihe, die vom Land Baden-Württemberg gefördert wird.
Zehn breit gefächerte Vorträge, Lesungen und Gespräche richten sich nicht nur an ein Fachpublikum, sondern an alle, die an Literatur und Sprache(n) interessiert sind.

Montag, 16. Juni 2003

"Blaue Blume" - Heilbronn



Die blaue Blume. Die schönsten romantischen Erzählungen. Überblick
From: "Emig, Günther"
Date: Mon, 16 Jun 2003
hallo,
unter http://www.kleist.org/blaueblume ist ein literaturprojekt in heilbronn angekündigt, das anfang juli startet.
textuploads z. b. von romantischen geschichten oder liebesbriefen o. ä. sind möglich.
gruß günther

Freitag, 13. Juni 2003

Fragen/über/Fragen

1. die Frage, ob nicht ein zunächst handschriftlich erstellter Text zu einer größeren sprachlichen Qualität hinführt, als ein direkt in den PC eingegebener? Und zwar, weil handschriftliche Langsamkeit kritischer mit Sprache umgeht als die Hochgeschwindigkeitseingabe in den PC? Nicht zu vergessen die sinnliche Erfahrung des Hand-Schriftlichen!
2. Bewirkt handschriftlich Erstelltes also größere Sorgfalt?
3. Verführt das Erstellen eines Textes (Roman, Erzählung etc.) mittels PC nicht zunächst zur Sorglosigkeit / Nachlässigkeit, weil man ja schnell alles wieder löschen / umstellen / korrigieren kann?
4. Wird die Entwicklung eines Textes mittels PC nicht unsichtbar gemacht? Vielleicht sind vorhergegangene Arbeitsstufen ja doch die besseren gewesen?
5. Ist die sprachliche (und inhaltliche) Qualität der deutschen Literatur durch die immer häufigere Verwendung von PC + Textverarbeitung gesunken?
6. Sind aus Schriftstellern Autoren geworden?
7. Was ist der Unterschied zwischen Schriftsteller und Autor?

Fragen / über /Fragen
Günther Grass, unser derzeit einziger deutsche Großschriftsteller, hält nichts von Computer und Internet. Er schreibe seine Texte nach wie vor mit der Hand und tippe sie anschließend im Vierfingersystem auf einer alten Schreibmaschine ins Reine. Warum man wegen solcher Arbeitsweise gegen Computer und Internet sein muß, scheint zunächst nicht ganz klar zu sein, wirft aber - wie ich meine - ein paar interessante, diskussionswürdige Fragen auf, nämlich ...:

Dienstag, 10. Juni 2003

Patrick Roth erhält Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2003



Botschafter zwischen alter und neuer Welt, Pressemitteilung, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Botschafter zwischen alter und neuer Welt
Patrick Roth erhält Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2003

litblog von com!online empfohlen



Com!online 7/2003: Auf Seite 141 wird
http://www.carpe.com/litblog als Webjournal für Literatur empfohlen ...:
"Das literarische Weblog aus Baden-Württemberg wird von mehreren Autoren
betrieben - Neuerscheinungen, Schriftsteller, Events"

Montag, 9. Juni 2003

Aus der Welt der neuen geistigen Elite des Landes



Aus der Welt der neuen geistigen Elite dieses Landes:
Der nach Dieter Bohlen derzeit erfolgreichste (Neu) Schriftsteller Deutschlands, Stefan Effenberg, trat in einem Interview den Beweis seiner geistigen Überlegenheit an. Befragt nach seinen Interessen, nannte er die deutsche Geschichte, vor allem habe er sich ausgiebig mit Hitlers Tagebüchern beschäftigt.
Gegenfrage: Sie meinen die im Stern veröffentlichten Hitler-Tagebücher?
Effenberg: Nein, ich habe Hitlers Tagebücher im Original gelesen.

Mittwoch, 4. Juni 2003

Porträt über Matthias Kehle in SWR 2



Porträt über Matthias Kehle in SWR 2
am Samstag, den 7. Juni, sendet SWR 2 ein Portrait über mich, und zwar in der Zeit zwischen 15.05 und 15.30 Uhr ("Literatur im Land"). Autor der Sendung ist der Literaturwissenschaftler Matthias Kussmann.

Samstag, 24. Mai 2003

Von der Kompliziertheit des Terrorismus-Begriffs

Herr Maier, gibt es schon Reaktionen aus Klausen auf Ihren Roman? Es gab in Klausen sogar zwei Lesungen. Und beide waren skurril. Die erste aus dem Manuskript. Da habe ich Stellen vorgelesen, da ging es ausschließlich um die deutschen Touristen. Das fanden alle witzig. Als das Buch erschien, gab es eine erste Rezension in Südtirol, die lautete: "Vorsicht Südtiroler, diesmal sind wir gemeint". Die zweite Lesung dann war wie ein Spiegelkabinett. Viele Leute meinten, dieser oder jener Klausener sei in dieser oder jener Figur abgebildet. Manche kamen auf mich zu, die sich wörtlich angesprochen fühlten. So beispielsweise ein Stadtrat Mitterrutzner, der das Buch signiert haben wollte "für Stadtrat Mitterrutzner". Ich sagte, der Stadtrat Mitterrutzner sei eine von mir erfundene Figur. Doch er sagte: Nein, er heiße Mitterrutzner und sei Stadtrat in Klausen. Solche Sachen sind tatsächlich passiert. Generell gab es aber keine boshaften Reaktionen. Ihre Literatur wird gerne mit der von Thomas Bernhard verglichen, über den Sie auch promoviert haben. Fühlen Sie sich dadurch geschmeichelt oder als vermeintlicher Bernhard-Epigone missverstanden? Zunächst hat es mich geärgert, auch wenn ich oft bemerkt habe, dass dahinter so etwas wie eine Würdigung steht. Ich finde meine Parallelität zu Bernhard eher oberflächlich - eine äußere Vergleichsebene eben: Konjunktiv, Absatzlosigkeit etc. Eigentlich muss ich jeden, der diesen Bernhard-Vergleich gezogen hat, für einen oberflächlichen Bernhard-Leser halten. Ich vermute, dass ich auch ohne Bernhard so ähnlich geklungen hätte, wie ich jetzt klinge. Ein richtiges Vorbild ist er jedenfalls nicht für mich. Vorbilder sind für mich eher Autoren aus dem 19. Jahrhundert. Zum Beispiel? Im Deutschen ist es für mich, auch wenn's komisch klingt, immer Wilhelm Raabe gewesen. Der späte Raabe arbeitet auf eine ganz bestimmte Weise, die dem ähnelt, wie ich meine Texte mache. Die Form des Textes muss selbst schon einen bestimmten Gehalt haben. Und dann sind es vor allem die russischen Romane, Dostojewski zum Beispiel, die mich beeindrucken. Wenn ich überhaupt ein Vorbild benennen müsste, dann wäre es Dostojewski. Aber das tue ich nicht, da komme ich ja nie hin. So etwas wie Ihr Markenzeichen ist die Inszenierung von Gerede, in dem Gerüchte und Mutmaßungen an die Stelle von Tatsachen treten. Das setzt zunächst einmal ein erhebliches Potenzial an Komik frei. Ist das beabsichtigt? Sehen Sie sich auch in der Tradition komischer Literatur, etwa in der eines Eckhard Henscheid, mit dem Sie auch schon verglichen wurden? Ich habe, ehrlich gesagt, Henscheid noch nie gelesen. Vielleicht hat sich da unterbewusst ein gewisses komisches Talent freigesetzt. Aber eigentlich wollte ich nie über so etwas wie Gerüchte oder Gerede schreiben. Es kam ja aber doch dazu ... Ich musste beim Schreiben immer mit zwei Grundproblemen kämpfen: Ich hatte nie einen auktorialen Erzähler und ich hatte nie einen Ich-Erzähler. Es hat einfach nicht funktioniert. Schließlich habe ich die Figuren einfach reden lassen. Und daher dann auch der Konjunktiv - allein, um mir so etwas wie Anführungszeichen zu ersparen. Hinter den Mutmaßungen und der Multiperspektivität lauert die alte philosophische Frage nach der Wahrheit. Ein zeitloses Thema, aber vielleicht doch mit aktuellen Facetten - Sie spielen immerhin in Ihrem Roman am Rande mit dem Thema Terrorismus. Haben Gerüchte und Verschwörungstheorien derzeit Konjunktur? Dieser Text ist vor dem 11. September geschrieben worden, bis auf die Schluss-Seiten. Und am 11. September habe ich gedacht, jetzt kannst Du ihn wegwerfen, weil gewisse Begriffe aus dem Roman jetzt endgültig verbrannt sind. Eine etwas vorschnelle Panik. Jedoch gab es schon merkwürdige Koinzidenzen. Ein Freund aus Südtirol hat mich im November, als er das fertige Manuskript gelesen hatte, angerufen und sagte: "Andreas, letzten Monat gab es hier in der Nähe von Meran eine Bombendrohungfür eine Autobahn." Also mehr oder minder das, worauf der Roman möglicherweise hinzielt, aber man weiß es ja nicht so genau. Das war schon eine etwas beängstigende Parallele. Natürlich habe ich von Anfang an in diesem Text versucht, auf diesem Autobahnviadukt bei Klausen einen Stillstand zu produzieren. Und ich hatte am Anfang eine klare Vorstellung, dass da oben etwas passiert. Aber beim Schreiben des Textes ist mir immer mehr bewusst geworden, so kann ich den Knoten am Ende nicht aufgehen lassen. Da kann nicht wirklich diese Autobahn explodieren. Das wäre banal, Stoff für einen Fernsehfilm. Vielleicht sind auch deshalb diese inneren Verdrehungen des Romans entstanden und vielleicht habe ich auch damit etwas über mich selbst und darüber, wie ich in der Welt stehe, gelernt. Wenn ich es als Autor - obwohl ich den Autoverkehr hasse - noch nicht einmal schaffe, literarisch eine Autobahnbrücke hochgehen zu lassen, dann muss so etwas wie der Begriff Terrorismus wirklich etwas sehr Kompliziertes sein. Es gibt auch Gerüchte über Ihr nächstes Buch, ein Roman mit dem Titel "Kirillov" soll es sein. Können Sie uns dazu schon etwas verraten? Ich kann den Roman nur ganz äußerlich beschreiben, weil ich selbst zwar anfänglich Vorsätze hatte, aber jetzt auf Seite 130 weiß, dass die sich schon alle nicht mehr verwirklichen lassen. Ich kann nur so viel sagen, dass der Roman in Frankfurt spielt, dass viele Russen drin vorkommen, darunter einer namens Andrej Kirillov, dass der Roman möglicherweise etwas mit Selbstmord zu tun haben wird und dass er das Thema dieser scheinbaren, völligen Unausweichlichkeit unseres Wirtschaftssystems für mich klarer in den Blick nehmen wird als sein Vorgänger - "Klausen" hatte schon diese Intention, aber ich finde, die ist nicht so richtig durchgedrungen. Die Fragen stellte Oliver Fink. Rückfragen bitte an: Dr. Michael Schwarz Pressesprecher der Universität Heidelberg Tel. 06221 542310, Fax 542317 michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de http://www.uni-heidelberg.de/presse

Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 23.05.2003 Von der Kompliziertheit des Terrorismus-Begriffs Interview mit Andreas Maier anlässlich der Verleihung des Clemens Brentano-Literaturpreises Den Clemens Brentano-Literaturpreis hat in diesem Jahr Andreas Maier für seinen zweiten Roman "Klausen" erhalten. Die Auszeichnung wird alljährlich von der Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Germanistischen Seminar der Universität vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert; die Besonderheit: Der Jury gehören neben drei professionellen Literaturkritikern auch drei Studierende an. "Klausen" ist 2002 im Suhrkamp Verlag erschienen und spielt in der gleichnamigen Kleinstadt in Südtirol. Die Jury würdigt die "sprachliche Geschlossenheit des Romans", in seinem Buch entwerfe der Autor "das Bild einer auf Mutmaßungen und Gerüchten gründenden provinziellen Gesellschaft". Andreas Maier ist 1967 in Bad Nauheim geboren und lebt heute in Brixen (Südtirol). Das Gespräch fand am Rande der Preisverleihung statt.

Montag, 19. Mai 2003

Literatur im Stuttgarter Rathaus – nicht mehr gefragt?

Wenn die Reihe "Literatur im Rathaus" nämlich eingestellt wird, gehen nicht nur einige Literaturveranstaltungen im Jahr verloren. Viel Tradition, Symbolik und bislang politisch gewollte Förderung der Literatur wird mit dem Argument, es gebe andere Veranstaltungsorte, bürokratisch wegradiert.

Die Rathauslesungen sind eine originäre literarische Veranstaltungsreihe, es gibt sie in der Form nur in Baden-Württemberg. Die erste Rathauslesung überhaupt hat in Stuttgart stattgefunden, 1978 lasen bei der Auftaktveranstaltung Walter Jens und Werner Dürrson.
Die Reihe wurde in der Landeshauptstadt bis 2002 erfolgreich fortgeführt. In anderen Städten des Landes wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten ebenfalls viele Rathauslesungen mit Erfolg praktiziert. Die Reihe in der Landeshauptstadt blieb beispielgebend. Kulturamtsleiter Dr. Wolfgang Ostberg hob in den letzten Jahren immer wieder die besondere Bedeutung der Rathauslesungen hervor und betonte bei den Veranstaltungen, dass die renommierte Reihe auch nach dem Umbau des Rathauses fortgeführt werde.

Literatur im Rathaus verfolgt von Anfang an die Grundidee, dass die Kommunalpolitik öffentlich für Literatur und Lesen wirbt und für die Förderung der Literatur ein Zeichen setzt.
Wichtig war den Initiatoren der Rathauslesung (Johannes Poethen und OB Manfred Rommel) die öffentliche Begegnung von Literatur und (Kommunal-) Politik.
Schriftstellerinnen und Schriftsteller stellen sich nicht an irgendeinem Ort, sondern gerade in einem Rathaus dem Publikum und auch den politisch Verantwortlichen vor.
Förderung der Literatur und Werbung für die Literatur erfolgt ausdrücklich im Namen der Stadt, im Namen ihrer politischen Verantwortlichen.

Mit diesen Grundideen haben in Stuttgart jährlich viermal Lesungen im Großen Sitzungssaal mit sehr renommierten Autoren und Nachwuchstalenten veranstaltet werden können. Die Tandemlesung garantierte literarisch anspruchsvolles Niveau und lebendig Neues aus der literarischen Szene.
Es war übrigens lange Jahre selbstverständlich, dass der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt bei den Rathauslesungen anwesend war, einführende Worte sprach.
Die Zeiten haben sich geändert. Wohin die Reise geht, wieviel Verstehen und Verständnis zwischen Politik und Literatur geben soll und gewünscht wird, wird sich zeigen.

Schriftstellerinnen und Schriftsteller in der Landeshauptstadt ebenso wie der Verband deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di fragen bestürzt:
Welche Interessen verfolgt eigentlich eine Kultur-Politik, die eine ausgewiesenermaßen erfolgreiche Einrichtung wie die Rathauslesungen in Stuttgart abschaffen will?
Ist das die neue politische Kultur, oder eine rückwärts gewandte Art von Kulturpolitik? Zeigt hier die Landeshauptstadt beispielhaft, wie es mit der Förderung der Literatur und der Förderung der Lesekultur auf kommunaler Ebene im Land der Dichter und Denker weiter gehen soll?

Apropos Tradition: Hat nicht schon Württembergs Herzog Carl Eugen mit Schubart und Schiller bestens vorgemacht, wie man von Literatur und Literaten völlig unbehelligt Politik betreibt? Weiter so, Stuttgart, kann man da doch nur ganz ironisch empfehlen.

gez. Imre Török
Vorsitzender
VS Baden-Württemberg

Jutta Weber-Bock
Mitglied des Vorstandes, VS Baden-Württemberg

Literatur im Stuttgarter Rathaus – nicht mehr gefragt?
Stellungnahme und Fragen des Schriftstellerverbands (VS) in Baden-Württemberg, Fachgruppe Literatur in ver.di
Die sogenannten Rathauslesungen in Stuttgart haben eine lange Tradition. Vor rund einem Vierteljahrhundert fanden auf Initiative des damaligen Vorsitzenden des Schriftstellerverbands (VS) Johannes Poethen die ersten Lesungen im Rathaus statt.
Jürgen Lodemann, der diesjährige Träger des Stuttgarter Literaturpreises und zu jener Zeit im VS-Vorstand für die Literatur aktiv, sagte jüngst in seiner Dankesrede, damals stießen Vorschläge von Schriftstellern bei Politikern noch auf ein offenes Ohr.
Stellen sich kommunale Entscheidungsträger inzwischen auf beide Ohren taub, wenn von Literatur im Rathaus die Rede ist? Symptomatisch, dass viele Kommunalpolitiker in finanziell schwierigen Zeiten gerade in Kulturfragen jedwedes Fingerspitzengefühl verlieren. Oder gar das Gesicht?

Sonntag, 18. Mai 2003

"Das Backnanger Hutzelmännchen und Co." mit Rudolf Stirn und Armin Elhardt



Stadtbücherei WihelmspalaisKonrad-Adenauer-Str. 270173 Stuttgart
Literarische Begegnungen mit Mörike
Dienstag, 20. Mal 2003
19.30 Uhr, Mörike-Kabinett
Die im Alkyon Verlag erschienene Erzählung von Eberhard Marheinike alias Rudolf Stirn, ein mit ebenso skurrilem Humor wie manchmal beißender Satire auftrumpfendes Büchlein, verknüpft eine im heutigen Backnang spielende Handlung auf überraschende Weise mit Motiven und Situationen aus Mörikes berühmtem Märchen "Das Stuttgarter Hutzelmännlein".
Rudolf Stirn schreibt Romane, Erzählungen, Theaterstücke und ist außerdem Herausgeber und Übersetzer. Armin Elhardt ist bekannt als Herausgeber der Edition Wuz. Sie stellen andiesem Abend gemeinsam "Das Backnanger Hutzelmännchen" vor.
Eintritt: 4.-/ 3.- Euro, Kartenreservierung.- Tel. 216-57 88

Montag, 12. Mai 2003

Büchner-Preisträger 2003



Büchner-Preisträger 2003
Neuer Büchner-Preisträger ist Alexander Kluge. Aktuelle Nachricht bei Yahoo!.

Dienstag, 6. Mai 2003

Neues Forum Nensch.de



Neues Forum Nensch.de
Möchte darauf hinweisen, daß es seit kurzem ein hübsches Forum der Intelligentsia im deutschen Internet gibt, in dem es nicht schmuddelig, v.a. aber auch nicht anonym zugeht. Und in dem auch SchriftstellerInnen zeitweilig Anregungen finden dürften. Der Erfolg hängt auch dort von den Mittuenden ab, also tut mit, bitte ich Euch.

NENSCH.DE


Montag, 5. Mai 2003

Die Kinematisierung unserer Kultur

,,Kinematisiert", denn diese ganze Entwicklung begann mit dem Film, damit, daß irgendein Fettarsch in Hollywood irgendwann festgelegt hat, daß von diesem Tag X an nur noch Schauspieler und Regisseure, die Oberfläche also, die Filmkultur repräsentieren, und nicht mehr die Drehbuchschreiber. Drehbücher sind eben immer einfach da. Hinter den Kulissen. Kein Schwein interessiert sich für Drehbücher oder deren Autoren, auch wenn ohne sie die ganze, unendlich dumme Filmindustrie implodierte.
Seit einiger Zeit hat diese Entwicklung nun auch auf andere Kultursparten übergegriffen. DJs repräsentieren die Musikkultur. Galleristen sind Bildende Kunst, Regisseure das Theater. Weshalb muß ich mir als Dramatiker eigentlich den Tort antun, daß der Titel meines Stücks irgendwo rechtsbündig in 12pt-Schrift, der Name des Regisseurs und der der Bühne in zentrierter 24pt-Schrift genannt werden, mein eigener indes, der Name des Urhebers des ganzen Klamauks, ohne den dieser Popanz nicht leben könnte, ohne den der Regisseur mit seinem ganzen Ensemble dauerhaft nasepopelnd zwischen den Betonklötzen unserer Metropolen spazierengehen könnte, in dieser ganzen bekackten Sendung nirgendwo auftaucht? Was ist das für eine Gesellschaft, in der die zweite Geige, der Kärrner, der DJ, der Regisseur zum Star wird?

Ich warte auf den Tag, an dem uns in einem aspekte-Spezial die Handelsvertreter von Suhrkamp, S.Fischer, Ullstein und Rowohlt als die neuen Heroen der Literatur vorgestellt werden. Und der Börsenverein seinen bekloppten Friedenspreis an Herrn Schmitt verleiht, der seit 31 Jahren ganz Franken mit RowohltsRotationsRomanen ausstattet.

Die Kinematisierung unserer Kultur
Ich mußte mir gestern die 3sat-Theatersendung ,,Foyer" ansehen. Ich mußte.
Zunächst dachte ich noch: ,,Schön, daß es heute wieder Theatersendungen gibt." Dann dachte ich: ,,Schlimm genug, daß Theatersendungen heute von Esther Schweins moderiert werden." Obwohl die Schweins theatralisch-existentialistisches Schwarz aufgelegt hatte und äußerst kulturbourgeois daherkam.
Was für mich aber schlimmer war als die Schweins und der ekelhafte Gestank der Kulturbourgeoisie, das war die Einsicht, daß unsere Kultur zunehmend kinematisiert wird.