Donnerstag, 22. Juli 2004

Mörike: Er ist`s – der Dichter spricht durch sein Werk

Hören Sie dazu Mörike-Gedichte in folgenden Vertonungen:

Nixe Binsefuss - Hugo Wolf
Das verlassene Mägdlein - Hans Pfitzner
Er ists - Robert Schumann
Nimmersatte Liebe – Hugo Wolf
Fußreise - Hugo Wolf
Er ists - Othmar Schoeck
Septembermorgen - Othmar Schoeck
Erstes Liebeslied eines Mädchens - Hugo Wolf
Agnes - Johannes Brahms
Begegnung - Hugo Wolf
Auf einer Wanderung – Hugo Wolf
Elfenlied - Hugo Wolf
Selbstgeständnis - Hugo Wolf
Denk es o Seele - Hans Pfitzner
Er ists - Hugo Wolf

Zu hören am
4.9. in Bad Mergentheim,
am 30.9. in Kornwestheim (Stadtbücherei),
am 7.11. in Weinstadt-Schnait (Silcher-Museum) und
am 9.11. in Schloß Filseck bei Göppingen.
Auch Eduard Mörikes Persönlichkeit und Biographie bilden sich in seinen Werken ab, sicher nicht immer im direkten oder wörtlichen Sinn, eher in poetischer Variation.
Nicht nur in seiner populären Lyrik finden wir zahlreiche Motive, die leicht mit Biographischem zu verbinden sind (z.B. das Mädchen „Peregrina“); auch Prosa und Dramatisches liefern viele Anhaltspunkte. Dramatisches von Mörike? Was sollte das sein? Man wird mit der Lupe suchen müssen. Hier unser Fundstück:
„Spillner“, ein Fragment aus Mörikes Studentenzeit, gedacht als szenischer Prolog zu einem ebenfalls nur unvollkommen erhaltenen größeren Werk, aufgefunden im Nachlaß des Dichters.
Spillner, ein Theologie-Student, sitzt im Tübinger Karzer und erlebt einen Bürgeraufstand mit, der sich auf die Ankündigung hin erhebt, die Tübinger Universität solle nach Stuttgart verlegt werden.
Im langen Selbstgespräch des ersten Auftritts erfahren wir viel über den Studenten Spillner. In ähnlicher Stimmung mag auch zuweilen des Dichters lyrisches Werk entstanden sein – Spillner bemerkt:“ es formten sich unwillkürlich einige Verse auf meinen Lippen“.
So kann man bei fast jedem Satz des Monologisierenden feststellen:
Mörike - er ist`s!

Donnerstag, 15. Juli 2004

Literarische Sommertage des VS in Ehingen



In Ehingen / Donau, südlich von Ulm, finden ab morgen bis Sonntag wieder die traditionellen Sommertage der Literatur statt, veranstaltet vom Verband deutscher Schriftsteller (VS) in Baden-Württemberg.
Literaturinteressierte sind herzlich eingeladen, nach Ehingen zu kommen. Und wer einmal die Gelegenheit haben will, mit SchriftstellerInnen ins Gespräch zu kommen, sei gesagt: nirgendwo sonst geht es leichter! Neben Martin und Johanna Walser erwarten wir übrigens Jürgen Lodemann, Otto Jägersberg und zahlreiche weitere AutorInnen zu Lesungen und Werkstattgesprächen.
Das Programm ist hier einzusehen.

Dienstag, 6. Juli 2004

wortwechsel - literatursommer Vaihingen/Enz



wortwechsel
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Literarischer Sommer
in Vaihingen an der Enz
Im Garten Frederick/Weber
in den Köpfwiesen, Im Mühlkanal
bei ungünstiger Witterung im Gasthaus Engel, Stuttgarter Straße
--- Eintritt frei ---
Schwäbisch-Alemannisches
Fr., 23.7.2004, 20 Uhr:
Martin Schleker (Schwäbische Alb) und Manfred Markus Jung (Hochrhein)
Fantasy und Science Fiction
Fr., 30.7. 2004, 20 Uhr:
Nina Blazon (Stuttgart) und Marcus Hammerschmitt (Tübingen)
Extravagante Querulanten
Fr., 06.8. 2004, 20 Uhr
Martina Kieninger (Montevideo/Uruguay) und Matthias Kehle (Karlsruhe)
Eine Veranstaltung des ligatur e.V. in Zusammenarbeit mit: dem Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg e.V., der Buchhandlung Burkhardt, dem Gasthaus Engel und dem Kulturamt der Stadt Vaihingen/Enz
Details mit Weggbeschreibung (PDF):

Freitag, 2. Juli 2004

Emine Sevgi Özdamar ist Kleist-Preisträgerin 2004



Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn. Heinrich von Kleist (1777-1811)
Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn
Eilmeldung, die uns eben erreicht hat: Kleist-Preis 2004. Preisträger(in) steht fest: Emine Sevgi Özdamar.
Mehr siehe www.kleist.org/kleistpreis/2004.

Liebe. Was sonst. 12. Juli bis 12. August 2004

Liebe Freunde des Kleist-Archivs Sembdner,

aus vielen Rückfragen das ganze Jahr über wissen wir: Sie sind gespannt, ob und was wir in diesem Jahr zum Thema Literaturlesung im Freien zu bieten haben.

Ob? Ist das die Frage? - Ja, wir haben es uns sehr überlegt, ob wir es noch einmal probieren wollen. Unser zeitlicher und emotionaler Einsatz ist hoch: erst sich was Originelles ausdenken; Vorbereitungen zu treffen zu Zeiten, in denen andere gemütlich ihren Sonntagsnachmittagskaffee trinken; mit einer "lowest-budget-Finanzierung" hinkommen zu müssen (kosten darf's leider nur wenig); wissen, daß man am Ende u. U. sehr handfest zupacken muß, wenn's beispielsweise um so prosaische Dinge wie Auf- und Abstuhlen geht. Ein bißchen auch der Ärger, daß andere finanziell und personell stärker auf Rosen gebettet sind als wir.

Und dann haben wir an Sie, liebe Literaturfreundinnen und -freunde, liebe Fans, gedacht: Wir vertrauen darauf, daß Sie uns nicht hängen werden. Sie haben im letzten Jahr so fleißig mit aufgestuhlt, Sie haben durch Ihre Spenden 60% unserer Unkosten gedeckt. Und irgendwie ist es auch toll, wenn man sich wieder einmal sieht.

Was wir lesen? Als ob das die Frage wäre:

Liebe. Was sonst.

"Liebe. Was sonst." genauso heißt heißt unsere vierwöchige Open-air-Lesereihe, die wir, das Kleist-Archiv Sembdner, vom 12. Juli bis 12. August gemeinsam mit Cornelia Bielefeldt auf dem Heilbronner Hefenweiler (nördliche Inselspitze beim Insel-Hotel) veranstalten.

Jeweils montags und donnerstags um 17 Uhr, bei Regen in der Zigarre, Achtungstr. 37.

Dabei soll jenes elementare Gefühl in ausgesuchten Erzählungen lebendig werden, das die Menschheit seit Anbeginn umtreibt. Schmetterlinge im Bauch, die Momente höchsten Glücks, das man doch nicht festhalten kann, aber auch "Abschied von der Liebe". Wobei das melancholische Moment bitte schön möglichst wenig erlaubt ist. (Elend und Tod gibts schließlich auf dieser Welt genug.)

Unsere Autoren könnten nicht unterschiedlicher sein: Giovanni Boccaccio, Heinrich von Kleist, Gottfried Keller, Guy de Maupassant, Thomas Mann, Anton Tschechow und Thomas Wolfe, um nur mal ein paar Namen zu nennen. Komisch, daß uns das 20. Jahrhundert da so wenig geliefert hat: große Namen zwar, aber viel an Entsagung, Verzweiflung, manchmal auch Zynismus. - Nee, das lassen wir diesmal außen vor. Zu frivol wollen wir aber auch nicht sein, obwohl dies und jenes... Na ja, Sie werden sehen.

Wie wir an die Texte gekommen sind, Cornelia Bielefeldt und ich? Wir haben halt gelesen. Was nicht nach einer halben Seite bei uns gezündet hat, haben wir weggelegt. Erwogen, verworfen. Und jetzt sind wir eigentlich ganz zufrieden.

Wobei wir es uns nicht leicht gemacht haben. Veranstaltungen kann man nämlich auch "einkaufen". Wie Erbsen in der Dose oder Schaschlik in der Vakuumverpackung. Wollten wir aber nicht. Denn wenn man schon Freizeit und Herzblut in eine Sache hängt, soll's auch authentisch sein. Vielleicht haben unsere Open-air-Lesungen deshalb ein bißchen was von Kultstatus bekommen. Weil man dergleichen anderswo selten genug antrifft. "Aus den Knochen gekochte Kraftnahrung statt Instantzeug", so habe ich dies früher mal genannt.

Der Veranstaltungsort? Wir haben lange in Heilbronn gesucht, weil es eigentlich gegen unser Prinzip ist, zweimal an der gleichen Stelle etwas zu veranstalten. Aber dann sind wir beim Hefenweiler mit seiner an Caspar David Friedrich erinnernden Flügelnuß hängen geblieben. Liebe. Wo sonst als an diesem bezaubernden romantischen Orte in Heilbronn, quasi die Inkarnation des poetischen Winkels in der Stadt am Fluß! (Was dem Wartberg aber durchaus nichts nehmen soll.)

Der Eintritt zu den unseren Lesungen ist zwar frei, es wird jedoch um eine freiwillige Spende zur Unkostendeckung geben. Eine Kasse ist aufgestellt, und wer Spenden steuerlich absetzen kann, für den halten wir einen "Überweisungsträger" bereit. - Bei Regen finden die Lesungen in der Zigarre, Achtungstr. 37, statt.

Jetzt habe ich Ihnen viel erzählt. Das genaue Programm finden Si

Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn. Heinrich von Kleist (1777-1811)
Liebe. Was sonst. 12. Juli bis 12. August 2004, jeweils montags und donnerstags, 17 Uhr. Heilbronn, Hefenweiler. Bei Regen: Zigarre, Achtungstr. 37.