Sonntag, 31. Oktober 2004

Litwettbewerb: Fassade



(Achtung: _Nicht_ für 'Profiautoren')
Neue Bohnen Zeitung
Der 1. Literaturwettbewerb der Bohnenzeitung wurde gestartet!
Der Wettbewerb steht unter dem Motto %u201EFassade%u201C: Der Beitrag muss nicht genauso heißen, er sollte aber in der Arbeit %u201Eersichtlich%u201C sein, entweder im übertragenen oder im herkömmlichen Sinn.

Sonntag, 17. Oktober 2004

Hochschullehrgang „Kreatives Schreiben/Publizistik“

Während des gesamten Studiums soll ein literarisches Projekt entwickelt werden, das von einem Mentor – einem Dozenten des Hochschullehrganges – betreut wird. Dieses literarische Projekt stellt dann die Abschlussarbeit des Hochschullehrganges dar.

In den Hochschullehrgang kann jederzeit eingestiegen werden. Es können auch einzelne Module besucht werden, für diese erhalten die Teilnehmer dann ein Teilnahmezertifikat der Hochschule.

Abschluss: Hochschulzertifikat „Publizist“ der Internationalen Hochschule Calw. Eine Erweiterung des Hochschullehrganges zum Studiengang mit akademischem Abschluß ist geplant.

Leitung der Abteilung Kultur- und Medienstudien und des Hochschullehrganges:
Prof. Uli Rothfuss M.Sc. Schriftsteller, Sozialwissenschaftler. Prorektor und Leiter der Abteilung Kultur- und Medienstudien an der Internationalen Hochschule Calw – staatlich anerkannte Hochschule. Lehrt an verschiedenen Hochschulen (Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Hall, Universität Karlsruhe, Steinbeis Hochschule Berlin) Poetik, Medientheorie, Kulturwissenschaft. Ehrenamtlicher Rektor der Euro-Kaukasischen Universität und Präsident des Internationalen Zentrums für Interdisziplinäre Studien, Tiflis/Georgien. Geschäftsführer der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft. Autor von 20 Büchern (zuletzt 2004: Leila lacht. Roman, Wiesenburg Verlag, Schweinfurt). Mitglied im Internationalen PEN.

Kontakt: Prof. Uli Rothfuss M.Sc., Kronengasse 9, 75365 Calw, eMail: URothfuss@gmx.de, oder über die Hochschule: Internationale Hochschule Calw, c/o Landesakademie Calw, Schillerstraße 8, 75365 Calw, Tel. 07051/962705, eMail: ihcalw@web.de

Die Internationale Hochschule Calw staatlich anerkannte Hochschule Abteilung Kultur- und Medienstudien / Culture and Media Studies
bietet ab Wintersemester 2004/2005 einen Hochschullehrgang „Kreatives Schreiben/Publizistik“ (berufsbegleitend)
Der Hochschullehrgang dauert insgesamt vier Semester, jedes Semester werden zwischen drei und fünf kompakte Studienmodule angeboten. Am Schluss des Hochschullehrgangs müssen die Studierenden mindestens 12 SWS erfolgreich besucht haben. Der Erfolg wird jeweils durch einen Leistungsnachweis, zumeist eine literarische Aufgabe, nachgewiesen.

Freitag, 15. Oktober 2004

Netzwerk Rimbaud

Anschließend können die Pages natürlich auch archiviert werden, um eine Dokumentation des ganzen zu besitzen. Man weiß nie, wozu dergleichen gut ist – ich denke beispielsweise an künftige Zusammenarbeit mit Deutsch-Französischen Instituten. Diese Doku kann entweder an zentraler Stelle erfolgen - dazu würde ich meine HP oder die bisher ungenutzten Seiten www.poetik.de anbieten - oder auf den eigenen Seiten, möglichst mit dem Hinweis, am Netzwerk Rimbaud teilgenommen zu haben, mit einer kurzen Info, worum es sich dabei überhaupt handelte.

Was braucht Ihr also?

- Eine eigene Homepage, die Ihr auch mal für einen Tag zu verändern bereit seid – und vergeßt nicht, Eure alte index.htm-Datei zu speichern, bevor Ihr sie für diesen Tag überschreibt, sonst gibt’s ein gar böses Erwachen.
- Gedanken, Texte, Bilder, Musik zu Rimbaud. Eigene oder fremde. Seherische oder sucherische.

Wenn Ihr am Netzwerk Rimbaud teilnehmen wollt, sendet zunächst eine Mail an Martin von Arndt:

rimbaud|AT|vonarndt.de (das |AT| bitte ersetzen durch @)

Auf meiner eigenen HP www.vonarndt.de werde ich am Mittwoch die Links zu allen teilnehmenden Seiten einstellen.

Um für Verbreitung der gesamten, recht kurzfristig angelegten Aktion zu sorgen, bitte ich Euch, diesen Text flächendeckend zu verteilen.

Schnellinfo:

Jean Nicolas Arthur, französischer Dichter, *Charleville 20.10.1854, †Marseille 10.11. 1891; gilt als faszinierendste Figur der literarischen Moderne: explosiv, rätselhaft, provokant. Nach frühem Ausbruch aus dem bigotten Provinzmilieu in die Pariser Boheme und einer turbulent-skandalösen Liaison mit Paul Verlaine (1871-73) folgten der Abbruch des Dichtens nach nur vier Jahren, unruhiges Umherreisen (England, Deutschland, Italien, Java, Skandinavien, Zypern), diverse Metiers (Sprachlehrer, Söldner, Zirkusdolmetscher, Steinbruchaufseher), zuletzt (1880-91) eine Anstellung bei europäischen Handelshäusern in Aden und Harar (Handel mit Kaffee und Häuten, Waffenschmuggel, Expeditionen nach Schoa und Somaliland; Forschungsberichte); kehrte schwerkrank nach Frankreich zurück.

Extrem verlief auch Rimbauds literarische Entwicklung. Auf frühe Gedichte in der Tradition von Romantik und Parnasse folgte die radikale Revolte gegen den bürgerlichen Kosmos schlechthin. Schon die »Lettres du voyant« (1871, »Seher-Briefe«) formulieren poetische Positionen, die den Text und die Welt aus den Angeln zu heben suchen: Die »Entsubjektivierung« der Poesie lässt den Dichter zum Seher werden; er setzt sich physisch-psychischen Grenzerfahrungen aus und schaut neue, fremde Welten, Chaos und Transzendenz jenseits technisch-wissenschaftlicher Rationalität. Neu, universal, verfremdend und von düsterer Schönheit ist auch die Sprache, in der diese Visionen ihren Ausdruck finden: »Le bâteau ivre« (1871, »Das trunkene Schiff«), »Les illuminations« (1872-74?, »Illuminationen«), »Une saison en enfer« (1873, »Eine Zeit in der Hölle«) sind Schlüsseltexte der Moderne; Entgrenzung, Fragmentierung, Zerstörung Schlüsselwörter rimbaudschen Dichtens, das durch rhythmische Prosa statt strenger Metren, sinnlich scharfe, doch irreale Bilder, semantische Inkongruenzen und schrille Dissonanzen zwischen Klangmelodie und Aussagegehalt sowie äußerst verknappte Syntax gekennzeichnet ist.

(Bibliographisches Institut Brockhaus)


Netzwerk Rimbaud
Mittwoch, den 20.10.1004, wäre Arthur Rimbauds 150. Geburtstag. Da es deutschlandweit leider kaum Veranstaltungen zu diesem Jubeljahrestag geben wird - entweder weil wir unser Jubelpulver auf andere Dichter verschossen haben oder weil mit dem Namen Rimbaud offenbar kein Staat zu machen ist, und das, obwohl er einer der einflußreichsten Lyriker des 19. Jahrhunderts war, einer der wenigen Lyriker überhaupt, deren Einfluß sich über dies und das anverwandte Medium Musik ungebrochen bis in unsere Tage fortgesetzt hat -, haben einige SchriftstellerInnen beschlossen, ein Netzwerk Rimbaud einzurichten.
Das ganze soll wie folgt aussehen: Ab Mittwoch, 20.10., 0:00 Uhr bis 24:00 Uhr soll statt der eigenen Homepage eine selbstgestaltete und -getextete Page zu Arthur Rimbaud im Netz stehen. Mit Homepage ist in diesem Fall die Startpage gemeint – weiterverlinken könnt Ihr Eure eigenen Seiten natürlich von dort aus. Aber beim Aufrufen Eurer HP sollte während dieser 24 Stunden als erstes die Rimbaud-Seite auftauchen.

Dienstag, 12. Oktober 2004



Lesung der Landesliteraturstipendiaten 2003/04
Am Donnerstag, den 21. Oktober 2004 lesen die Literaturstipendiaten 2003 des Landes Baden-Württemberg um 19.30 Uhr im Mörikekabinett (2. OG) der Stadtbücherei in Stuttgart (Wilhelmspalais). Es lesen Silke Scheuermann, Annette Pehnt und Matthias Kehle.

Montag, 11. Oktober 2004

Literatur aufräumen / Teil 1: Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werther

Die Aufräum-Methode

Microsoft Word 2002, AutoZusammenfassen. Word sucht die „Themenschwerpunkte“ des Dokuments und erstellt, unter Beibehaltung von „shape’n structure“, ein komprimiertes Rumpfdokument von maximal 1% Länge des Originaltexts, der in unserem heutigen Fall – Goethes Werther – etwa 100 A4-Normseiten mißt.

Das für heutige Schülergenerationen kaum lesbare, bodenlos lange, -weilige, -wierige und -wuschige Originaldokument wurde dabei zitiert nach: Digitale Bibliothek Band 1, Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka. Leider war literaturwissenschaftlich nicht exakt zu eruieren, welcher Ausgabe man dort gefolgt ist. Nach Prüfung der wichtigsten Textstellen befand Dr. phil. habil. Ioan Radulescu, daß es sich im Zweifelsfall wohl um die Edition Letzter Hand, besorgt von Carl Theodor Musculus, Stuttgart 1835, handeln müsse.

Der größte Vorteil der Methode besteht in ihrer Nachprüfbarkeit: angesichts von Lessings Nathan der Weise als Probetext konnten wir das Werkzeug AutoZusammenfassen ressourcenschonend unter gesteigerten Schwierigkeitsgraden testen. Bei wechselnden Betriebssystemen (Windows XP, 2000, 98, 95), Lichtintensitäten (totale Verdunkelung des Raums / Laptop auf freiem Feld am Oberrheingraben), unter starken Temperaturschwankungen (große südfranzösische Sommerhitze / lausiger irischer Herbstregen) unter Einfluß von legalen und weniger legalen Drogen (Berentsen Apfelkorn / gereinigte Politur): der aufgeräumte Text war der immerselbe, war die Quintessenz, war das Elixier, gleichsam die hohe, die höchste und reinste Potenz des Originals.

Wir danken bei dieser Gelegenheit der Firma Microsoft für die probehalber zur literarischen Komprimierung überlassene Ausgabe der Office-Suite 2002, sowie dem Gemeinderat des Markts Carndonagh, County Donegal, für die großzügige finanzielle Unterstützung des Projekts Literatur aufräumen.

Martin von Arndt,
Ioan Radulescu,
Kate Harris
im Oktober 2004



Aus urheberrechtlichen Gründen ist das aufgeräumte Dokument derzeit leider nur hier einzusehen.

In den nächsten Folgen von Literatur aufräumen:

Franz Kafka: Der Prozeß (aufgeräumte Version)
Thomas Mann: Der Zauberberg (aufgeräumte Version)

Literatur aufräumen
Teil 1: Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werther
Die Idee
Kein Mensch braucht Literatur. Zumindest braucht kein Mensch Literatur, die nicht aufgeräumt ist. Literatur hat, ihrer Verfasser wegen, jedoch die Tendenz, nicht aufgeräumt zu sein. Zumindest ebenso wenig aufgeräumt wie ihre Verfasser.
Angesichts eines hart umkämpften Freizeitmanagementmarkts und eingedenk der Tatsache, daß das Land der Dichter und Denker einer nachhaltigen kulturellen Verblödung entgegengeht, die nicht oder nur randständig mit den einschlägigen, deutschlandweit ins Leitungswasser verklappten Demenzmitteln erklärbar ist, haben wir seit Jahren keine Kosten und Mühen gescheut, um die wichtigsten Werke der Weltliteratur nun endlich in eine lesbare, kräfte- wie substanzschonende, jedoch v.a. platzsparende Form zu bringen.
Wir fühlten uns hierbei ganz dem Wehrli-Prinzip verpflichtet. Der Schweizer Typograph Ursus Wehrli ist seit Jahren in seinem großen Projekt „Kunst aufräumen“ damit beschäftigt, Kunst übersichtlich und kostengünstig zu gestalten. Die Methode zeitigt bereits einen erstaunlichen Erfolg: Wehrli hat es geschafft, Kunst auf das zurückzuführen, was sie immer war und eigentlich ist – ein Setzkasten von Farben, Formen, Längen und Größen.
Was indessen in der Bildenden Kunst zu leisten ist: sollte es nicht auch in der Literatur, der edelsten aller Künste, zu machen sein? In der Tat. Nach aufwendiger Suche nach der rechten Aufräum-Methode haben wir uns vor wenigen Monaten für eines der auf dem Markt am leichtesten erhältlichen und zugleich effektivsten Komprimierungsmittel entschieden: die Microsoft Office-Suite.

Mittwoch, 6. Oktober 2004

Über den Marktplatz in die Literatur - Literaturperformance im öffentlichen Raum mit UMTS-Technologie



Die Autoren Ulrike Draesner, Sandra Hoffmann, Peter O. Chotjewitz und Wolfgang Schömel sitzen am Donnerstag, 14. Oktober, von 15 bis 18 Uhr an verborgenen Orten rings um den Stuttgarter Marktplatz. Sie beschreiben für das Literaturprojekt React live im Internet und auf Monitoren in Schaufenstern was sie sehen: Passanten, die bummeln, reden, eilen, verharren – all das, was innerhalb eines markierten Bereichs auf dem Platz geschieht. Um 20 Uhr stellen die Autorinnen und Autoren ihre Arbeiten im Literaturhaus vor.
Die Laptops der Autoren sind über UMTS-Technologie mit dem Internet verbunden. Ihre Texte werden in Echtzeit in Schaufenster übertragen. Wer eben noch ahnungslos über den Marktplatz bummelte, kann sich plötzlich als literarische Figur in Texten wiederfinden. Zudem kann das Entstehen der Texte zeitgleich auf der Website www.reframes.com verfolgt werden.
Das Kulturamt, das Literaturhaus, Medien- und Filmgesellschaft
Baden-Württemberg, die City Initiative Stuttgart (CIS), der Verlag Klett-Cotta, Vodafone, Café Scholz und Hauffler am Markt unterstützen die Aktion.
Weitere Inforamaonen: www.reframes.com
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