Freitag, 29. August 2003

Pappert ist da!



Pappert ist da!
Pappert bewegt sich souverän im seichtesten Alltag. Cool registriert er, was sich zwischen Altglascontainern und Supermarktkassen abspielt, was an Kokosnusshaltestellen und in Beiwohnzentralen passiert.
Geduldig sondiert er eine Welt, die von Gerüchen, Lärm, Gerede und unerreichbaren Hoffnungen erfüllt ist. Mit Frau Antje ins Bett zu steigen ist sein hartnäckiges Ziel.
Papperts Dasein hat etwas verspielt Heroisches. Er ist der Anti-Held einer tristen Warenwelt, die ihre eigene Poesie entwickelt hat.
Matthias Kehles "Pappert-Geschichten" sind voller "O-Töne aus dem Alltag mit makabrem Humor" (Badische Neueste Nachrichten).
Matthias Kehle: Pappert-Geschichten, Alkyon-Verlag, 80 Seiten, 8,90 Euro

Peter Hacks ist tot



Peter Hacks ist tot
Der gebürtige Breslauer, Jahrgang 1928, studierte in München Soziologie, Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft, kehrte 1955, vor die Wahl zwischen dem „sauren Apfel“ DDR und dem „faulen Apfel“ BRD gestellt, dem Westen den Rücken, und lebte seitdem in Ostberlin, wo er von 1960-63 für das von Helene Weigel und Bertolt Brecht gegründete Berliner Ensemble arbeitete. 1962 kam es wegen des Stücks „Die Sorgen und die Macht“ zu einem handfesten politischen Skandal. Wegen angeblicher „Verunglimpfung der führenden Rolle der Arbeiterklasse“ wurde die Aufführung am Deutschen Theater verboten. Hacks, inzwischen Dramaturg und Hausautor am DT, wurde entlassen. Nach weiteren Kollisionen mit dem SED-Regime suchte Hacks seit den 70ern sein Heil in überzeitlicher und klassischer Stoffwahl („Amphitryon“, 1968, „Die Vögel“, nach Aristophanes, 1980). Im Mittelpunkt seines Spätwerks - zu einem Großteil klassische Komödien und Tragödien - steht die Demontage überkommener Heldenmythen anhand historischer oder mythologischer Stoffe. Im Westen wurde v.a. sein Monodrama „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“ (1976) am häufigsten gegeben. Hacks starb am Donnerstag nach langer Krankheit in seinem Haus in Berlin.

Dienstag, 26. August 2003

Goethe, Schiller, Hölderlin, Kleist, Musil, Benn, Kafka



Internationales wissenschaftliches Kolloquium zum Thema "Erstlinge" in Heilbronn geplant
Zum Thema "Erstlinge" veranstaltet das Kleist-Archiv Sembdner gemeinsam mit den Herausgebern der "Brandenburger Kleist-Ausgabe" (BKA) ein Internationales wissenschaftliches Kolloquium.
Termin: 10. Oktober 2003 (einer der beiden Kleist-Geburtstage).
Genauere Informationen sukzessive ab 1. September unter http://www.kleist.org/erstlinge/ bzw. in einer der nächsten Pressemeldungen.
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Impressum: Kleist-Archiv Sembdner · Direktor: Günther Emig · Berliner Platz 12 (Theaterforum K3) · D-74072 Heilbronn · E-Mail: kleist@kleist.org · Fax (07131) 56-3699 · Tel. (07131) 56-2668 · Internet: www.kleist.org
Kleist/Presse

Samstag, 2. August 2003

Bildung spielerisch - Kleist-Archiv Sembdner sucht Dichterquartette (Kartenspiele)

Kartenspiele ersetzen aber nicht nur Fahndungsplakate oder steuern den Gerstensaftkonsum am Stammtisch, sie sind auch als Bildungsträger durchaus nützlich und gebräuchlich. Man denke nur an die Quartettspiele aus der eigenen Kindheit und das "Hast Du ... von C Singvögel ... die 4, den Fink?"

Eine besondere Spezies der Quartettspiele sind die Dichterquartette, die es seit weit über 100 Jahren gibt: Mal findet man viermal den gleichen Charakterkopf und nur die aufgeführten Werke unterscheiden sich, mal gibt es zum markanten Profil unterschiedliche Zitate zum Merken fürs Leben, mal finden sich ganze Biographien im Umfang eines Lexikonartikels unter den Konterfeis. Im geselligen Familienkreis konnten also die lieben Kleinen nebenbei erfahren, welche Theaterstücke beispielsweise der "Käthchen"-Dichter Heinrich von Kleist (1777-1811) sonst noch geschrieben hat.

Für die nächste Ausgabe der "Heilbronner Kleist-Blätter" sucht das Kleist-Archiv Sembdner noch solche Dichterquartette.

Wer weiterhelfen kann, wendet sich an den Herausgeber der "Heilbronner Kleist-Blätter" Günther Emig unter Tel. (07131) 56-2668, Fax (07131) 56-3699 oder per E-Mail: kleist@kleist.org


Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn. Heinrich von Kleist (1777-1811)

Daß Kartenspiele zu vielem nützlich sein können, durfte man anläßlich des Irak-Kriegs erfahren: Die meistgesuchten Saddam-Leute fanden sich plötzlich als Herz-As oder Pik-Sieben wieder: zum Durchmischen, Wegdrücken oder zum Abtrumpfen.