Mittwoch, 12. Juni 2002

Walser - Nachtlesung



Walser - Nachtlesung
Der Autor Martin Walser (75) wird heute Nacht (Mittwoch auf Donnerstag) 45 Minuten aus "Tod eines Kritikers" im ARD-Fernsehenlesen dei Senung beginnt um um 0.40 Uhr. (VPS: 00:39)
DasErste.de - Erstes Deutsches Fernsehen

1 Kommentar:

  1. Das inszenierte Nichts



    Der neue Roman Martin Walsers hat durch eine brillante Markteinführungsstrategie schon vor seinem Erscheinen soviel Wirbel verursacht, dass er als Raubkopie durch das Internet geistert. Das ist auch schon sein größter Erfolg.



    Seit Frank Schirrmachers wütender Ankündigung, Martin Walsers Roman "Tod eines Kritikers" nicht in der FAZ abzudrucken, gibt es in der deutschen Literaturlandschaft nur noch ein Thema: Ist der Roman antisemitisch oder nicht? Aber das ist die falsche Frage, und die richtige, nämlich ob Martin Walser mit antisemitischen Versatzstücken spielt, um Aufmerksamkeit zu erzwingen, ist längst beantwortet: Natürlich tut er das. Wie Jürgen W. Möllemann hat er die Aufmerksamkeitsstrategie der rechten Skinheads, die Anfang der Achtziger mit den letzten Tabus zu brechen begannen, auf Bundesliganiveau angehoben, und seit seiner Paulskirchenrede 1998 war vollkommen klar, dass er das absolut berechnend und darüber hinaus aus persönlicher Eitelkeit tut.



    Walser hat seine antisemitischen Köder so offen ausgelegt, dass sie den Beißreflex im deutschen Feuilleton auslösen mussten, und Frank Schirrmacher hat, ohne groß nachzudenken, mit einem hitzigen "J'accuse!" zugebissen. So weit, so schlecht.



    Was aber taugt der Text selbst? Kann man ihn überhaupt noch unabhängig von seiner ekelhaften politisch-gesellschaftlichen Positionierung erörtern?



    Mehr unter:



    www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/buch/12691/1.html



    Grüße,



    M. Hammerschmitt

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