Montag, 23. Februar 2004

Willi Hoss: Komm ins Offene, Freund

„Dich werden sie auch noch klein kriegen" meinte ein Hinterbänkler, als Willi Hoss 1983 als grüner Abgeordneter in den Bundestag einzog. Das hatten zuvor weder die DKP noch die Betriebsräte der IG Metall geschafft. Beide Organisationen griffen zum Mittel des Ausschlusses, die DKP 1970, die IG-Metall 1972. Dabei war Willi Hoss nie ein hitziger Rebell gewesen. Ein Pragmatiker. Der Freundeskreis aus Kollegen, POEMA
und AnStiftern, Gewerkschaftlern und Theaterhaus ehrte ihn mit, ein Jahr nach seinem Tod, stellte einem vielhundertköpfigen Publikum die eben erschienene
Autobiografie vor und ermunterte zu Zivilcourage und Engagement auch jenseits der traditionellen Wege.

„Komm ins Offene, Freund“ ist ein Lesebuch der praktischen Politik, der politischen Geschichte - ganz unprätentiös, und eine Hommage an gemeinsame Praxis.

ca. 250 Seiten, 19.80 EUR, Paperback

Verlag Westfälisches Dampfboot

Das Buch kann über das Bürgerprojekt AnStifter, Peter Grohmann,
Olgastraße 1 A, D 70182 Stuttgart, bezogen werden. Die Zusendung erfolgt auf Rechnung (20,80 EUR).
Fax: 0711 - 24 84 75 95
eMail: AnStiftung@t-online.de

Willi Hoss: Komm ins Offene, Freund - Eine von Peter Kammerer herausgegebene Autobiografie über ein bewegtes Leben
Es ist selten in Deutschland, dass das Leben eines Linken eine Erfolgsgeschichte wird. Willi Hoss (1929-2003), Gewerkschafter-Urgestein, ließ sich nicht auf Karrieren festlegen, auch wenn er sein ganzes Leben immer ein Arbeiter war. Seine Autobiografie bricht mit dem klassischen Schema einer Arbeiterbiografie. Entstanden in Gesprächen mit Peter Kammerer erzählt sie von Willi Hoss Erfolgen und Misserfolgen bei seinen vielen Werdegängen: als Funktionär der KPD, als Elektroschweißer bei Daimler-Benz und Motor der „plakat“-Gruppe,
als Betriebsrat, als Mitbegründer des Sozialistischen Zentrums und später der Grünen - und als ein Mann im Rentenalter, der im Regenwald des Amazonas in entlegenen Dörfern Brunnen für Trinkwasser bohrte, Solarlampen einführte und den Großkonzern Daimler-Chrysler dazu brachte, Kopfstützen für LKWs aus von Indianern gewonnenen Kokosfasern und nicht aus Plastik anzufertigen. Und sie erzählt von seiner Beharrlichkeit, mit der er an einmal als richtig erkannten Einsichten festhielt.

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