Montag, 20. Mai 2002

Jacob-Grimm-Preis 2002 für Ludmila Putina

Diese Wettbewerbe sollen an den Schulen und
Universitäten beider Länder Kenntnisse des jeweils anderen Landes und
seiner Sprache vertiefen und ausdehnen. Frau Putina hat durch dieses
Projekt neues Interesse an der deutschen Sprache in Rußland geweckt und
den russischen Deutschlehrern und Germanisten gezeigt, daß ihre Arbeit
geschätzt wird, weil das Deutsche als Fremdsprache in Rußland attraktiv
geblieben ist und Zukunft hat. Sie erhält den Jacob-Grimm-Preis für ihre
konstruktive kulturpolitische Arbeit zugunsten der deutschen, aber auch
der russischen Sprache in einer Zeit, in der weltweite ökonomische und
kulturelle Vereinheitlichungstendenzen die Vielfalt der Sprachen und der
Kulturen durch Gleichmacherei und Kahlschlag ernsthaft bedrohen.

Der mit EUR 5.000,- dotierte Initiativpreis Deutsche Sprache im
Kulturpreis Deutsche Sprache geht an den Verein zur pädagogischen
Förderung ausländischer Kinder in Osnabrück, vertreten durch seine
Vorsitzende, Frau Professor Dr. Christa Röber-Siekmeyer. Dieser Verein
setzt sich seit 25 Jahren für die sprachlich-kulturelle und die soziale
Integration von Kindern aus Einwandererfamilien ein. Er hat in diesem
Zeitraum in inhaltlicher wie in quantitativer Hinsicht vorbildliche
Arbeit geleistet und in vielen Fällen Schul- und Berufskarrieren möglich
gemacht, die ohne seine Arbeit an der Sprachbarriere gescheitert wären.
Die Auszeichnung gilt einer Bürgerinitiative, die durch Sprachförderung
Tausenden von Kindern und Jugendlichen bessere Lebenschancen verschafft
und damit einen bedeutenden Beitrag zur Demokratie, zum sozialen Frieden
und zur Pflege unserer Landessprache geleistet hat.

Der undotierte Institutionenpreis im Kulturpreis Deutsche Sprache geht
an die Gemeinnützige Hertie-Stiftung für das Projekt "Jugend debattiert"
und an den Initiator des Projektes, den Geschäftsführer der Stiftung,
Dr. Roland Kaehlbrandt. Mit ihrem im Jahre 2000 begonnenen Pilotprojekt
hat die Stiftung gezeigt, daß es bei Schülerinnen und Schülern ein
großes Interesse an sachgerechter und fairer Debatte in der deutschen
Sprache gibt. Im Jahr 2002 haben bereits 1400 Frankfurter Schüler aus 31
Schulen an dem Projekt teilgenommen. Die Stiftung versteht den
Wettbewerb als Methode der Erziehung zur Demokratie, als Vorbereitung
auf das Berufsleben in der Kommunikationsgesellschaft - und als Beitrag
zur deutschen Sprachkultur. Der Erfolg des Projekts "Jugend debattiert"
bei Lehrern, Schülern, bei Bildungspolitikern und bei den Medien ist
auch ein Erfolg für die Bewahrung und Weiterentwicklung der deutschen
Sprache.

Die Preise werden am 19. Oktober 2002 in Kassel überreicht werden.

Jacob-Grimm-Preis 2002 für Ludmila Putina
Der vom Verein Deutsche Sprache gemeinsam mit der
Eberhard-Schöck-Stiftung verliehene Jacob-Grimm-Preis für das Jahr 2002
geht an die Leiterin des Instituts für russische Sprache in Moskau, Frau
Ludmila Putina. Der mit EUR 35.000,- dotierte Preis ist Teil des
Kulturpreises Deutsche Sprache und wird zum zweiten Mal vergeben; 2001
war der Schriftsteller Rolf Hochhuth der Preisträger. Frau Putina wird
ausgezeichnet für die Pflege und Weiterführung der großen Tradition des
Deutschen als Fremdsprache in Rußland, die mehrere Jahrhunderte
zurückreicht. Sie hat in den Jahren 2001 und 2002, zusammen mit Doris
Schröder-Köpf, maßgeblich die Schüler- und Studenten-Wettbewerbe
"Gemeinsam ins 21. Jahrhundert" des deutsch-russischen Jugendforums
angeregt und gefördert.

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