Mittwoch, 16. März 2005
Urheberrechtsschutz auf neuem Prüfstand?
In Telepolis findet sich heute ein hochinteressanter Artikel zum Thema Urheberrechtsschutz, der sich zwar hauptsächlich mit Musik beschäftigt, aber auch Autoren nicht ganz unberücksichtigt läßt. Kernsatz: "Mit
der Anzahl zirkulierender Kopien eines Werkes steigt der
Bekanntsheitsgrad und damit auch der Marktwert des Künstlers. Hinzu
kommen Spillover-Effekte: Je größer der Bekanntheitsgrad, desto größer
sind die Verdienstmöglichkeiten eines Künstlers durch Live-Auftritte,
Engagement in der Werbung oder den Verkauf von Handy-Klingeltönen.Musiker und Autoren können nur dann durch eine rigide
Urheberrechts-Schutz Politik gewinnen, wenn ihre Beteiligung am Gewinn,
der durch Verkäufe von Medienprodukten entsteht, sehr hoch ist. Im
anderen Falle überwiegen die Spillover-Effekte: Gewinne durch
zusätzliche Einnahmen bei Auftritten wiegen stärker als Einbußen durch
geringere Stückzahlen im Verkauf. "
Der Autor plädiert dafür, gerade im Namen "kleinerer" Künstler das
derzeitige Urheberrecht nicht stärker als bisher zu verteidigen.
Die Argumentation ist nicht uninteressant, wie mir scheint, wenn sie
auch für den Buchmarkt wenig durchdacht und ein wenig weltfremd ist.
Trotzdem: man sollte diese Argumentationsketten unter dem Zeichen
allgemeiner Informationsfreiheit (hoc signo vinces) kennen. Sie werden
einem in Zukunft sicher noch häufiger begegnen.
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also auch benamtere autoren haben mir versichert, dass sie mit lesungen mehr verdienen als mit büchern.
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