Subject: Schreiben gegen Misshandlungen von Frauen in der Türkei
From: "Claudia Ruppert-Sand"
Date: Tue, 8 Mar 2005 16:19:19 +0100 (MET)
Liebe Schreibende,
vorgestern und gestern liefen in den Nachrichten erschreckende Bilder aus Istanbul über die Bildschirme: Frauen, die in
auf den heutigen Weltfrauentag aufmerksam machen wollten ,wurden von Schlägertrupps der Polizei auf brutalste Weise nieder-
geknüppelt. Polizisten stießen flüchtende Frauen brutal zu Boden traten ihnen mit Stiefeln in die Gesichter und knüppelten mit Schlagstöcken auf sie ein.
Ich bin der Meinung, wir haben eine moralische Pflicht, uns zu solchen Handlungen und Handelnden zu äußern und Flagge zu zeigen. Denn wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern wir sind auch verantwortlich für das, was wir NICHT tun.
Lasst uns etwas tun.
Lasst uns massenhaft Protestbriefe, Faxe und emails schreiben und darin diese Misshandlungen an Frauen, die nur auf ihre Rechte aufmerksam machen wollten , verurteilen.
Ein einziger Protestbrief seitens des Verbandes bewirkt wenig, nur Masse wird in einer solchen Situation Wirkung haben. Ich habe folgende Zeilen an die türkische Botschaft geschrieben und bitte euch, dasselbe zu tun:
"Sehr geehrter Herr Botschafter,
in Istanbul wurden am Sonntag, 6.März 2005 friedliche Frauen, die auf den Weltfrauentag aufmerksam machen wollten, von Schlägertrupps der Polizei auf brutalste Weise niedergeknüppelt und verletzt.
Mit großer Verachtung und tiefem Abscheu habe ich diese Bilder, wie Millionen Menschen in der zivilisierten Welt, gesehen.
Ich fordere Sie auf, diesen Brief dem Ministerpräsidenten Ihres Landes und den verantwortlichen Politikern der Türkei weiterzuleiten und dafür zu sorgen, dass die Veranlasser und die Verantwortlichen dieser Misshandlungen an Frauen zur Rechenschaft gezogen und verurteilt werden. Ebenso fordere ich Sie auf, dafür zu sorgen, dass die zusammengeschlagenen Frauen, die möglicherweise für den Rest ihres Lebens an den Folgen der Misshandlungen zu leiden haben und die seelisch und körperlich gezeichnet sind, bei den Genesungsprozessen finanziell staatlich unterstützt werden.
Frauenrechte sind Menschenrechte. Ein Staat, der zulaesst, dass Frauen in einer derart brutalen, menschenverachtenden Weise buchstäblich körperlich mit Fueßen getreten werden, darf sich nicht wundern, wenn er dafür in der westlichen Welt Abscheu und Empörung erntet.
Claudia Ruppert-Sand
Leinfelden-Echterdingen/Deutschland
++
Bitte schickt euren Protest per mail, Fax, Brief - - oder nehmt alle drei Wege zusammen - per mail an
tuerkische-botschaft@chello.at
per Post an die Botschaft der Türkei, Rungestr. 9, 70179 Berlin
per FAX 030 - 27 58 57 00 (Adressen sind dem Internet entnommen)
Don' just talk about it - do it, and do it now.
Bitte verteilt diesen Brief in eurem Umkreis und lasst uns eine Welle des Protestes auslösen.
Herzliche Grüße
Claudia Ruppert-Sand
Die türkische Staatsanwaltschaft beantragt für 56 Demonstratinnen - nein, nicht gegen die Polizisten - Haftstrafen von jeweils drei bis fünf Jahren.
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