Donnerstag, 11. September 2008
- Künstlersozialkasse: Offener Brief ver.di Ba Wü an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Landesbezirk Baden-Württemberg
Stuttgart, 11. September 2008 P R E S S E I N F O R M A T I O N
Offener Brief an den Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg Herrn Günther H. Oettinger
Künstlersozialversicherung und Bürokratische Hemmnisse
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Oettinger,
das Land Baden-Württemberg hat dem Bundesrat eine Empfehlung gegeben, dass dieser die Bundesregierung auffordert zur unternehmerfreundlichen Reform des Künstlersozialversicherungsgesetzes (KSVG) beizutragen und bürokratische Hemmnisse im Gesetz beseitigen solle.
Das Künstlersozialversicherungsgesetz wurde vor nicht all zu langer Zeit von dieser Bundesregierung mit Erfolg und Lob reformiert, darüber hinaus wurde zum 25-jährigen Bestehen ausdrücklich die öffentliche Versicherung zu dessen langfristiger Existenz abgelegt.
Aus einigen Gremien Ihrer Partei und der Wirtschaft hören wir, dass es bei Ihrer Initiative eigentlich darum gehe, bürokratische Hürden des Gesetzes zu beseitigen.
Das kann nur jeder Bürger und jede Bürgerin in unserem Lande und auch jeder Versicherte der KSK begrüßen.
Wenn wir aber das empfehlende Schreiben der Ausschüsse Wirtschaft, Frauen und Jugend, Innere Angelegenheiten und Finanzen genauer lesen, ist darin eine Beseitigung der Künstlersozialkasse und keine Entbürokratisierung vorgesehen!
Die Ausschüsse Arbeit und Soziales und Kultur scheinen damit nicht befasst worden zu sein. Was sich für die Materie nur als schädlich herausstellt.
Die Bundesländer Berlin, Bayern und Saarland haben sich enthalten. Andere haben sich dagegen ausgesprochen.
Sie aber haben diese Empfehlung mit Ihrer Unterschrift unterstützt!
Wir sind sehr an einer Klarstellung interessiert, welche Willensbildung das Land Baden-Württemberg anstrebt.
Geht es wirklich um die Beseitigung von Bürokratie womit wir aber auch nicht die Beseitigung der Zahlungspflicht der Wirtschaft meinen, wenn diese Kunst- und Kulturschaffende engagiert und damit die Künstlersozialkassen-Abgabe-Pflicht eintritt oder geht es um die Beseitigung dieser hervorragenden Einrichtung, die den Kreativen im Lande die Chance einer gesetzlichen Altersversorgung und
Sozialversicherung garantiert?
Ein schnelles und klärendes öffentliches Wort ist angezeigt!
Wir sind der Auffassung, dass Sie diese Chance zu einer Stellungnahme haben sollten, bevor wir falsche Schlüsse ziehen und uns gegen so viel Kulturfeindlichkeit wehren müssten. Wir verbleiben
mit freundlichen Grüßen
gez. Leni Breymaier gez. Gerhard Manthey gez. Jürgen Lodemann
Landesbezirksleiterin Fachbereichsleiter Vorsitzender des
ver.di Baden-Württemberg Medien, Kunst und Industrie Schriftstellerverbandes (VS)
Baden-Württemberg Baden-Württemberg
gez. Wolfram Isele gez. Ulrich Schreyer gez. Thomas G. Wagner
Vorsitzender dju-Landesvorsitzender Vorsitzender
Bildende Kunst Baden-Württemberg Musik Baden-Württemberg
Baden-Württemberg
gez. Joachim Schraivogel
Vorsitzender
Theater und Bühnen,
Kulturwesen, Darstellende Kunst
Baden-Württemberg
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen