Mittwoch, 21. Februar 2007

Martin von Arndt: ego shooter

Aus dem Klappentext:

‚ego shooter’, das sind Computerspiele, in denen der Spieler alles durch die Augen seiner Figur wahrnimmt. Spieler und Figur verschmelzen miteinander. Die virtuelle Welt wird zur realen Welt.
Kovács, der Held in Martin von Arndts Romandebüt, ist ein Profispieler im Internet. In seiner hermetisch abgedichteten Wohnung nimmt er Nacht für Nacht an nachgespielten Flugzeugschlachten des zweiten Weltkriegs teil. Mit möglichst vielen Abschüssen verdient er sein Geld. Er lebt das Leben einer neuen Generation, die konsequent in der virtuellen Realität des Computers existiert, inmitten von ‚configs’, ‚addons’ und ‚respawn-points’. Solange, bis Kovács von einer Krankheit heimgesucht wird, die ihn zunächst spielunfähig macht und schließlich mit dem Tod bedroht. Die auf die ärztliche Diagnose folgende Woche wird Kovács’ Karwoche. Station für Station erleidet er seine Passion. Stationen auf diesem Gang sind seine unerfüllt gebliebenen Liebesabenteuer und die heimlichen und unheimlichen Katastrophen seiner Familiengeschichte, die zwischen Ungarn nach dem 1956er Aufstand und dem Wirtschaftswunder-Deutschland hin und her pendelt.
‚ego shooter’ ist die ebenso skurrile wie komische und tragische Geschichte einer Sehnsucht nach neuen Lebensnischen in der Computer-Gesellschaft. Aber es ist auch die Geschichte einer Gefährdung. Kovács ist der Vertreter einer jungen Generation, die sich in immer brutaler ausgetragenen gesellschaftlichen Verteilungskämpfen ihren Weg suchen muss. Und die vor dem Computer Gefahr läuft, menschlich zu verelenden.

Eine PDF-Leseprobe aus dem ersten Kapitel, noch nicht in der Druckfahnenversion, findet sich hier.



Soeben ist mein neuer Roman ego shooter erschienen. Nachfolgend eine Kurzdarstellung.

 

Facts: 

Gebundene Ausgabe
Verlag Klöpfer&Meyer Tübingen
140 Seiten
ISBN-10: 3937667911
ISBN-13: 978-3937667911
€ 16,90

Stimmen: 

Man denkt an Dostojewskis Spieler, der in Lederjacke und Jeans an einem virtuellen Spieltisch Platz genommen haben könnte. Eine moderne Geschichte, tragisch komisch, fantastisch geschrieben. Der Roman einer Generation. (Claire Beyer)

Ein Roman der Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen: Die Überschreitung von Fiktion und Wirklichkeit, Spiel und Ernst, Computerwelt und Alltagswelt, körperlichem und seelischem Sterben. Der Roman berührte mich auf eine ähnliche Weise wie Salingers „Fänger im Roggen“, weil hier wie dort ein Leben in letzten, rastlosen, schaflosen Tagen und Nächten auf den Punkt gebracht wird. Der erste paradigmatische, bahnbrechende Roman virtueller Computerwelten – hier ist er. (Joachim Zelter)


4 Kommentare:

  1. Herzlichen Glückwunsch zum Erscheinen des neuen Romans, der eine höchst aktuelle Thematik aufgreift und der - wie schon die Leseprobe zeigt - extrem gut geschrieben ist, von beeindruckend atmosphärischer Dichte.

    AntwortenLöschen
  2. Schnelle Schreibe, prägnante Sprache, spannend die gelungen unterschiedliche Diktion der diversen Charaktere. Schöne sprachliche Experimente, die aber den Lesefluss nicht stören. Das tut eher die konsequente Kleinschreibung. Doch die Diskussion ist nicht neu und schlicht Ansichtssache. In jedem Fall: Ein bemerkenswertes Stück Literatur.

    AntwortenLöschen
  3. Martin von Arndt26. April 2007 um 20:00

    Auch Dir einen herzlichen Dank! Naja, die Kleinschreibung wird ein Sonderfall bleiben, schätze ich. Eigentlich mag ich Großbuchstaben ja...

    AntwortenLöschen